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Mo, 6. Mai 2002, 22:12

Peru: Open Source wird zur Pflicht

Nach Berichten des Nachrichtentickers "The Register" plant die peruanische Regierung ein Gesetz in Kraft treten zu lassen, welches nur Open Souce-Anwendungen für die Verwaltung und Behörden zulassen soll.

Alle Anwendungen, die nicht unter einer freien Lizenz veröffentlicht worden sind, sollen nach Willen der peruanischen Regierung nicht in Behörden eingesetzt werden. Im Gegensatz zu Vorhaben anderer Nationen, die so die Redmonder unter Druck setzen wollen, will das Gesetz primär nicht Lizenz-Senkungen erreichen, sondern nach Aussage des Abgeordneten David Villanueva Nuñez die "fundamentalen Garantien des Staates" wahren. Im Einzelnen will die Regierung durch den neuen Gesetzentwurf jedem Bürger einen freien Zugang zu öffentlichen Informationen gewähren und die Langlebigkeit der öffentlichen Daten sichern. Ferner will sich der Staat und somit auch die Bürger durch diese Maßnahme vor Konzernen und anderen Nationen schützen, um nicht in Abhängigkeit zu verfallen.

Daß dieses Vorhaben vor allem bei der ansässigen Microsoft-Niederlassung auf wenig Gegenliebe stoßen sollte, versteht sich fast von selbst. In einem Brief versucht Microsoft wie so oft die wahren und anscheinend sehr geheim gehaltenen Vorzüge, da sie trotz langjähriger Benutzung der Produktpalette noch den Abgeordneten erklärt werden müssen, des eigenen Produktes zu erläutern. Natürlich will die Redmonder Niederlassung nicht versäumen, das wahre Gesicht und die vielen vor allem unbekannten Nachteile von OpenSource den Staatsdienern näher zu bringen.

Die Rückantwort von Nuñez dürfte Microsoft nicht sonderlich erfreuen. In dieser erklärt der Parlamentarier, welche Beweggründe den ausschlaggebenden Punkt für einen Wechsel darstellten. So biete freie Software im Gegensatz zu proprietären Standards die Garantie, nicht von einem Hersteller abhängig zu werden und auch in Zukunft unabhängig vom Willen eines Produzenten gespeicherte Daten nutzen zu können. Diese Garantie kann nach Meinung von Nuñez nur OpenSource bieten. Ferner schütze freie Software den Staat vom Zugriff durch Dritte auf sensible Informationen. Applikationen können durch Experten der Regierung so nach Möglichen Sicherheitsfehlern durchleuchtet werden und bei Bedarf geändert werden.

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