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Do, 20. November 2003, 06:57

Thomas Bushnell verlässt Hurd

Thomas Bushnell, nach Aussagen der Hurd-Entwickler der »zentrale Architekt von Hurd«, verlässt nach einem Disput mit Richard Stallman das Projekt.

Der ursprünglich unter dem Namen Alix (genannt nach einer Frau, die Richard Stallmans »Liebling« war) entwickelte GNU Kernel wäre nicht so weit ohne Thomas Bushnell. Der »Hauptentwickler des Kernels zog den Namen Hurd vor und definierte Alix um als einen speziellen Teil des Kernels, den Teil, der System Calls abfangen und sie durch das Senden von Nachrichten an den Hurd-Server handhaben würde«, beschreibt Richard Stallman die Rolle von Bushnell. Wie nun Bushnell bekannt gab, wurde er von Stallman aufgrund interner Streitigkeiten von seinem Posten als Maintainer enthoben und verlässt nun im Streit das Hurd-Projekt.

Der Auslöser des Debakels ist ein Disput zwischen Stallman und Bushnell über die Freiheit der von Stallman propagierten GNU Free Documentation License (GNU FDL). Bushnell kritisiert die Restriktionen der Lizenz und bemängelt zugleich die eingeschränkte Freiheit der Handlungen, die das neue Werk den Nutzern aufzuzwingen versucht. »Richard Stallman forciert eine anti-freie Lizenz für Dokumentationen«.

Konkret kommt Bushnell zu dem Schluss, dass die GFDL zu keiner der veröffentlichten Open-Source-Lizenzen, nicht einmal zu der GNU General Public License (GNU GPL), kompatibel ist und die Freiheit behindert. Dokumentationen, die unter der GFDL veröffentlicht wurden, dürfen nach Meinung des Coders in keine Open-Source-Applikation mehr aufgenommen werden. Ferner wirft Bushnell Stallman eine Kontrolle der Meinungen vor. Durch seine Entlassung habe Stallman bewiesen, dass er von jedem Mitglied »fordert, dass jeder von uns öffentlich die GNU-Politik stützt«, auch wenn er einer anderen Meinung ist.

Mit seiner Kritik an der neuen Dokumenten-Lizenz ist Bushnell durchaus nicht alleine. Das Debian-Projekt hatte in einem sehr ausführlichen Papier die Restriktionen der GFDL moniert und der Lizenz bescheinigt, eine »unfreie« Lizenz zu sein. »Die GNU FDL, wie sie heute existiert, hält die Debian Free Software Richtlinien nicht ein« und es existieren »signifikante Probleme«, so dass Debian alle unter der GFDL stehenden Arbeiten nicht in die Distribution aufnehmen kann und wird.

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Kommentare (Insgesamt: 61 || Alle anzeigen )
Re: keine guter teamleiter (Anonym, Mo, 24. November 2003)
Re[4]: GFDL -Problematik ?? (Anonym, Mo, 24. November 2003)
Re[4]: bissle OT (Anonym, Mo, 24. November 2003)
Re: bissle OT (Gnilgief, Sa, 22. November 2003)
Re: bissle OT (odoggy, Fr, 21. November 2003)
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