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Do, 10. Februar 2005, 13:45

Hardware::Systeme

Datenbank-Performance der freien Systeme im Vergleich

Die freien Betriebssysteme Linux, FreeBSD, NetBSD, OpenBSD und OpenSolaris mußten in einem Test zeigen, wie performant MySQL auf ihnen läuft.

Benchmarks wie dieser sind immer mit einiger Vorsicht zu genießen. Schon die Auswahl der Tests kann Einfluß auf das Ergebnis haben, denn jedes System hat Stärken und Schwächen, und es gibt bereits genug Beispiele, wie durch gezielte Auswahl die Stärken eines Systems betont und seine Schwächen kaschiert werden sollten. Der vorliegende Test wurde jedoch von einem Autor durchgeführt, der lediglich einen neutralen Vergleich anstellen wollte und wohl kein Interesse an einer verzerrenden Darstellung hat. Sollte dennoch das Resultat nicht die ganze Wahrheit widerspiegeln, ist dem Autor dabei keine Absicht zu unterstellen.

Um einen Teil des Ergebnisses vorwegzunehmen, Linux lag sowohl mit Kernel 2.6 als auch mit Kernel 2.4 in allen Tests in der Spitzengruppe und konnte alle Einzeltests bis auf einen gewinnen. Linux weist insbesondere eine exzellente Skalierbarkeit auf, die jedes andere System übertrifft. Kernel 2.6 ist jedoch nicht immer schneller als 2.4.

In einem separaten Artikel beschreibt der Autor, wie er die Software eingrichtet und nach welchen Kriterien er die Benchmarks ausgewählt hat. Er entschied sich für die Benchmarks SysBench and Super Smack und verwendete MySQL 4.0.22.

Die getesteten Systeme waren Gentoo Linux mit Kernel 2.4 und 2.6, NetBSD 2.0, OpenBSD 3.6, FreeBSD 4.10 und 5.3 sowie Solaris Express Build 69. Alle wurden auf demselben Rechner in jeweils vergleichbarer Weise installiert, wobei jedes System die ganze Festplatte belegte. Der Rechner verfügte über zwei Pentium III-CPUs und 512 MB RAM, für die Tests mit Einzelprozessor wurde einfach ein Prozessor abgeschaltet. Durch den hohen Aufwand, den sich der Autor machte, sind nicht alle getesteten Systeme in der neuesten Version vertreten. Denn da jedes System neu installiert werden mußte, um Tests zu wiederholen oder erweiterte Tests zu fahren, zog sich das Verfahren über längere Zeit hin.

Das Ergebnis der Tests ist letztlich eindeutig. Linux konnte in allen Kategorien außer einer gewinnen, wo NetBSD 2.0 die Nase vorn hatte. Dabei lag teilweise Kernel 2.6.10 in Führung, teilweise aber auch 2.4.28. Die Performance von NetBSD 2.0 war die am wenigsten einheitliche im Testfeld. Konnte es in der Kategorie der Select-Abfragen mit Super Smack auf einer CPU noch die Krone ergattern, lag es in anderen Einzeltests deutlich abgeschlagen am Ende. Auf zwei Prozessoren ist es teilweise langsame als auf einem einzelnen. Open Solaris war nicht an allen Einzeltests beteiligt, konnte aber dort, wo es vertreten war, beinahe mit Linux mithalten. Die Leistungsunterschiede zwischen den Systemen waren bemerkenswert hoch: in vielen Fällen konnte Linux mehr als das Doppelte der BSD-Systeme erreichen, und das nicht nur auf dem Doppelprozessor-System. Als Beispiel sei der Sysbench-Test mit 10 MB großen Tabellenzeilen genannt. Dies war der einzige Test, bei der die Ein/Ausgabe eine größere Rolle spielte als die CPU-Leistung. Hier kam Linux 2.4 auf 26 Transaktionen pro Sekunde, Linux 2.6 auf 24, OpenSolaris auf 21, FreeBSD 5.3 sowie FreeBSD 4.10 mit Linuxthreads auf 20. FreeBSD 4.10 mit libc_r erreichte nur 12, OpenBSD 10 und NetBSD 6 Transasktionen/s.

Die grafische Aufbereitung der Ergebnisse ist im Originalartikel zu finden.

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