Login
Newsletter
Werbung

Mi, 23. Februar 2005, 13:52

Software::Büro

Ärger um OASIS

Mitchell Kapor, Lawrence Lessig, Tim O'Reilly, Bruce Perens, Eric Raymond und Richard Stallman sowie eine Vielzahl weitere Persönlichkeiten rufen zu einem Protest gegen die neue Patentregelung von OASIS auf.

Es ist fast vier Jahre her, dass ein Vorschlag des World Wide Web-Konsortiums (W3C) für Aufsehen sorgte. W3C wollte zu damaligen Zeitpunkt auch Standards unterstützen, deren Nutzung die Zahlung von Lizenzgebühren erfordert. Das neue Lizenzmodell stieß allerdings auf eine breite Kritik und wurde schlussendlich verworfen. Zu groß waren die Befürchtungen, dass durch das Inkrafttreten eines Standards, der Patente enthält, Monopole gefördert würden. Ein durch Patente behindertes Web wäre gar eine Gefahr für die Freiheit der Kommunikation.

Einen weiteren Angriff auf die Freiheit sehen nun namhafte Vertreter in der neuesten »Patent-Policy« der Organization for the Advancement of Structured Information Standards (OASIS). Nach Meinung der Unterstützer stellt die neue Policy eine Gefahr für Open Source und freie Software dar. Die Patentregelung erlaube es dem Gremium, Standards auf Patentlizenzen aufzusetzen. Damit nimmt das Gremium die Benachteiligung oder gar Gefährdung von offener und freier Software in Kauf.

In einem offenen Brief beklagen zahlreiche Persönlichkeiten der Open-Source-Szene, dass es die Mitglieder der Organisation ihre Firmeninteressen nun in diese hineintragen und damit direkt offenen Standards schaden. Der Verfasser des Briefes, Lawrence Rosen, befürchtet darüber hinaus, dass einige große Patentinhaber die neue Regelung dazu nutzen werden, gezielt Open-Source- und freie Software auszuschließen und rät deshalb, alle nicht offenen OASIS-Standards zu meiden, bis OASIS sie anpasst.

Die Organization for the Advancement of Structured Information Standards (OASIS) ist eine internationale, nicht-gewinnorientierte Gruppierung von Unternehmen, die sich mit der Weiterentwicklung von e-Business- und Web Service-Standards beschäftigt. Um ein offenes, standardisiertes Dateiformat - vor allem für Textverarbeitungen - zu etablieren, wurde bei OASIS eine Arbeitsgruppe zur Entwicklung der freien OpenDocument-Formate gebildet, welches flächendeckend mit OpenOffice.org 2 eingeführt wird. Neben OpenOffice.org 2 soll auch Koffice in Zukunft das neue Format unterstützen.

Werbung
Pro-Linux
Pro-Linux @Facebook
Neue Nachrichten
Werbung