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Do, 26. Mai 2005, 22:14

Software::Kernel

Nokia verzichtet auf Patentansprüche gegen den Linux-Kernel

Der finnische Konzern Nokia hat erklärt, auf alle Patentansprüche gegen den Linux-Kernel verzichten zu wollen, jedoch mit Einschränkungen.

Ob der Linux-Kernel überhaupt von einem Nokia-Patent betroffen ist und ob sich ein solches Patent bei genauer Prüfung als mißbräuchliches Trivialpatent oder als anderweitig ungültig herausstellen würde, das weiß man möglicherweise nicht einmal bei Nokia selbst. Nokias Ankündigung nennt auch keine konkreten Patente.

»Nokia erlaubt die Nutzung aller seiner Patente für die Weiterentwicklung des Linux-Kernels«, gibt das Unternehmen bekannt. Open-Source-Software fördere offene Standards wie auch die Innovation. Doch die Lizenzen seien oft unklar bezüglich Patenten. In der Tat macht beispielsweise die GPL keine Aussagen über Softwarepatente - dies soll in der geplanten GPL 3 anders werden.

Nokia fordert auch andere Unterstützer von Linux dazu auf, klarere Positionen zu ihren Patenten und deren Verwendung in Linux zu beziehen. Bisher haben dies nur wenige Firmen getan. CA erwägt noch, IBM hat lediglich 500 Patente freigegeben, was weithin als Augenwischerei kritisiert wurde, Novell will seine Patente lediglich zur Verteidigung freier Software einsetzen. Nur bei Red Hat ist klar, daß alle Patente der freien Softwarewelt uneingeschränkt zur Verfügung stehen. Red Hat besitzt jedoch nur einige wenige Patente.

Die Patent-Erklärung von Nokia läßt noch ein Hintertürchen offen. Sie bezieht sich nur auf den aktuellen Stand des Kernels. Neue Technologien, die dem Kernel hinzugefügt werden, könnten von Nokia von der jetzigen Erklärung ausgenommen werden. Linux Weekly News bezeichnet die Erklärung demzufolge als »weniger, als man hoffen konnte, aber ein Schritt in die richtige Richtung.«

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