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Di, 21. Juni 2005, 17:40

Software::Distributionen::Mandriva

Mandriva als Desktop-Player im Unternehmen?

Das frühere Mandrakesoft, heute Mandriva, hat sich in den letzten Monaten nach einer (Fast-) Pleite mit Käufen des brasilianischen Connectiva und dem amerikanischen Lycoris zurückgemeldet und neue Produkte auf den Markt gebracht.
Von ThomasS

Die Produkte von Mandriva erscheinen zu einem Zeitpunkt, an dem der Linux-Markt härter denn je umkämpft ist. Es stellt sich daher die Frage, wie das französische Leichtgewicht Mandriva den Großen der Linux-Branche wie Red Hat und Novell überhaupt die Stirn bieten will. Gegenwärtig sieht es für den französischen Distributor entspannt aus, verzeichnen doch Connectiva und Mandriva leichte Gewinne.

Einerseits scheinen die erwähnten Übernahmen ein Schritt zur globalen Präsenz von Mandriva zu werden, wie es Geschäftsführer François Bancilhon ausdrückt. Andererseits stellen sich Analysten angesichts der übermächtigen Konkurrenten Red Hat und Novell die Frage, ob die Expansion Mandrivas Wettbewerbsfähigkeit tatsächlich erhöht. Eingehende Betrachtungen der gegenwärtigen Entwicklungen am Linux-Markt offenbaren selbst Schwäche-Phasen für Novells SUSE Linux, dass trotz aller Mühe kaum mit Red Hat Schritt halten kann. Dabei hat sich in der Produktlinie von Mandriva mit der Veröffentlichung des technisch guten Mandrakelinux Corporate Server 3.0 und dem Corporate Desktop einiges getan. Dennoch scheinen die Produkte im Vergleich zu denen ihrer Konkurrenten in Sachen Hardware- und Software-Support bzw. Zertifizierung hinterher zu hinken.

Ein entscheidender Punkt in Sachen Aufholjagd ist wohl die gemeinsame Arbeit mit den Distributoren Turbolinux und Progeny im Linux Core Consortium (LCC) seit November 2004, das versucht auf der Basis der Umsetzung des Linux Standard Base 2.0 (LSB) die Unterstützung durch unabhängige Software-Hersteller (ISV) zu bekommen. Diese haben ihrerseits wiederholt deutlich gemacht, dass nur wenige zertifizierte Distributionen am Tisch Platz nehmen dürfen. Ob Mandriva tatsächlich zu einem wichtigen Spieler im Bereich des Unternehmen-Desktop werden kann, hängt wohl nicht zuletzt auch von der Reaktion der noch zögernden ISVs ab. Allerdings hat Mandriva mit dem kürzlichen Kauf von Lycoris ohne Zweifel seine Produktlinie in Sachen Unternehmen-Desktop aufwerten können.

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