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Fr, 12. Mai 2006, 13:22

Software::Desktop::KDE

Diskussion um künftiges Multimedia-Framework in KDE

Das Phonon-Projekt, das eine völlig neue Multimedia-Architektur für KDE implementieren will, ist nicht unumstritten.

Phonon ist eine Softwareschicht, die eine Programmierschnittstelle (API) ohne eigene Multimedia-Funktionalität und Abhängigkeiten zu einer speziellen Multimedia-API zur Verfügung stellt. Auf Grund vergangener technischer und personeller Probleme im aRts-Projekt und der mangelnden Portabilität von aRts beschreitet das KDE-Projekt mit Phonon einen neuen Weg. Phonon wird zur Realisierung der Multimedia-Funktionen auf vorhandene Frameworks wie GStreamer, JACK, Xine, Helix oder auch aRts zugreifen.

Phonon besitzt jedoch auch Limitierungen, denn es wird nicht jede erdenkliche Multimedia-Funktion anbieten. Möglicherweise wird die angebotene Funktionalität für 80 Prozent der Projekte ausreichen, während die restlichen 20 Prozent weitergehende Funktionalität benötigen, für die sie direkt auf ein Multimedia-System zugreifen müssen. Durch diesen Kompromiss konnte die Entwicklung beschleunigt und das API angenehm klein gehalten werden. Einem Artikel auf linux.com zufolge ist die Arbeit an Phonon bereits recht weit fortgeschritten.

Christian Schaller vom GStreamer-Projekt hält das Konzept von Phonon für grundlegend falsch. Phonon werde entweder so wenige Funktionen bieten, dass es kaum benutzt wird, oder es müsse so tiefgreifende Funktionen der Multimedia-Frameworks nutzen, dass ein einheitliches API keinen Sinn ergebe. Von einem gemeinsamen Multimedia-Framework in GNOME und KDE hätten alle Beteiligten viel mehr. Wenig überraschend schlägt er GStreamer dafür vor, das mit Qt-ähnlichen Bindungen für die KDE-Entwickler besser zugänglich gemacht werden soll.

Kritiker dieser Position merken an, dass GStreamer kein stabiles API für die Lebensdauer von KDE 4 bereitstellen könne. GStreamer sei zwar für einige fortgeschrittene Anwendungen die beste, wenn nicht einzige Wahl, aber die meisten KDE-Anwendungen kämen mit einem viel einfacheren API aus.

Auch KDE-Entwickler Aaron Seigo schließt sich dieser Meinung an und erklärt, der Grund für Phonon sei unter anderem, dass kein einzelnes Multimedia-Framework alle Bedürfnisse abdecken könne. Sich an GStreamer allein zu binden wurde bedeuten, den gleichen Fehler wie bei aRts nochmals zu begehen.

Auch der AmaroK-Entwickler Ian Monroe kritisiert Schaller und stellt fest, dass eine abstrakte Multimedia-Schicht für KDE eine technische Notwendigkeit sei.

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