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Mi, 17. Mai 2006, 09:04

Gesellschaft::Politik/Recht

Standardisierung des Microsoft-Formats unwahrscheinlich

Die Analysten von Gartner gehen davon aus, dass eine Standardisierung des »Open XML«-Formats von Microsoft durch die ISO unwahrscheinlich ist.

Nachdem die Internationale Standardisierungs-Organisation ISO gerade das OpenDocument-Format (ODF) des OASIS-Konsortiums unter der Nummer 26300 zum Standard erklärt hat, ist es laut Gartner unwahrscheinlich, dass sie sich mit einem zweiten Format befassen wird, das zudem dem ODF sehr ähnelt. Mit einer Wahrscheinlichkeit von 70%, so Gartner, wird die ISO nicht mehrere XML-basierte Formate als Standard anerkennen. Mit gleicher Wahrscheinlichkeit werden bis zum Jahr 2010 die Hälfte der Regierungen und etwa 20 Prozent der kommerziellen Organisationen verlangen, dass Dokumente im ODF-Format ausgetauscht werden.

Microsoft war heftig gegen Bestrebungen vorgegangen, das ODF-Format und andere freie Formate zum Dokumentenaustausch verbindlich zu machen, wie beispielsweise in Massachusetts. Nachdem sich abzeichnete, dass ODF von der ISO als Standard anerkannt würde, reichte Microsoft seinerseits sein XML-basiertes Dateiformat der noch nicht veröffentlichten Office-Suite 12 zur Standardisierung ein.

Gartner hält eine Migration von anderen Formaten auf ODF durchaus für einen Kostenfaktor. Zusätzlich sind Kompatibilitätsprobleme in Betracht zu ziehen. Doch wer aus Kostengründen nicht auf ODF umsteigen könne, solle von Microsoft ODF-Unterstützung verlangen oder nach Plugins Ausschau halten - die es bereits gibt.

Dem Bericht zufolge teilt nicht jeder Gartners Ansichten. Die EU-Kommission beispielsweise hält es für möglich, dass es künftig auch einen ISO-Standard mit dem Microsoft-Format gibt, und will daher ODF nicht als Standardformat empfehlen.

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