Nagios - Automatische Überwachung einer IT-Infrastruktur, Teil 1
Installation und Konfiguration
Dieser Artikel beschreibt die Installation und Konfiguration von Nagios.
Vorwort
Nagios ist eine kostenlose Anwendung für Computer- und Netzwerk-Monitoring. Es besteht aus einem Kern, vielen Plugins und der optionalen Web-Oberfläche. Nagios selbst ruft entweder aktiv Plugins auf oder liest passiv aus einer Datei Daten aus, die dann benutzt werden, um Hosts bzw. Services zu überwachen und bei Fehlern Nachrichten an Usergruppen zu verschicken. Hosts können Windows- bzw. Linux-Systeme, Switches, Webserver, Router usw. sein. Mit Services lassen sich zum Beispiel Disk Usage, Processor Load, SNMP, http, SSH etc. überprüfen. Außerdem gibt es eine Reihe von Addons, die die Arbeit mit Nagios erleichtern, die z.B. die Visualisierung des Verlaufs der Checks und des Systems ermöglichen.
Installation
Zuerst werden die neueste Version von Nagios und die dazugehörigen Plugins von der Seite www.nagios.org/download heruntergeladen. Danach muss man die Pakete auf einem Linux-PC entpacken, was durch folgende Kommandos in der Konsole erledigt wird:
tar xzf nagios-<version>.tar.gz tar xzf nagios-plugins-<version>.tar.gz
Es muss ein Benutzer nagios erstellt werden durch:
/usr/sbin/useradd -m nagios
Dazu wird noch eine Benutzergruppe nagios erstellt, der man den Nagios-Benutzer zuweist:
/usr/sbin/groupadd nagios /usr/sbin/usermod -G nagios nagios
Ebenfalls braucht man eine weitere Gruppe nagcmd, damit man über das Web-Interface externe Befehle erteilen kann. Dieser Gruppe werden auch der Nagios-Benutzer und der Web-Server-Benutzer zugewiesen:
/usr/sbin/groupadd nagcmd /usr/sbin/usermod -a -G nagcmd nagios /usr/sbin/usermod -a -G nagcmd wwwrun
Wenn alle Vorbereitungen abgeschlossen sind, wechselt man in das Verzeichnis, in dem man Nagios entpackt hat, und führt dort die Installation durch:
./configure --with-command-group=nagcmd make install make install-init make install-config make install-commandmode
Bei den Plugins genügen folgende Befehle:
./configure --with-nagios-user=nagios --with-nagios-group=nagios make make install
Dabei sollte man, bevor man kompiliert, darauf achten, dass keine Fehler bei der Ausführung des Configure-Skripts aufgetreten sind. Wenn benötigte Programme fehlen, muss man diese z.B. über YaST (bei openSUSE als Linux-Distribution) installieren und das Skript danach erneut aufrufen.
Letztendlich braucht man nur noch das Webinterface zu konfigurieren:
make install-webconf htpasswd2 -c /usr/local/nagios/etc/htpasswd.users nagios service apache2 restart
Mit diesem Befehl installiert man die Datei nagios.cfg im Konfigurationsverzeichnis des Apache und legt ein Passwort für den Nagios-Benutzer fest.
Nun kann Nagios gestartet werden:
- Man fügt Nagios zur Liste der System-Services hinzu und sorgt für einen automatischen Start, wenn das System hochfährt:
chkconfig --add nagios chkconfig nagios on
- Anpassen das Startskripts unter /etc/init.d/nagios:
### BEGIN INIT INFO # Provides: nagios # Required-Start: # Should-Start: # Required-Stop: # Default-Start: 3 5 # Default-Stop: 0 1 2 6 # Short-Description: nagios # Description: Start Nagios ### END INIT INFO
- Zur Sicherheit überprüft man die Konfigurationsdateien:
/usr/local/nagios/bin/nagios -v /usr/local/nagios/etc/nagios.cfg
- Zuletzt startet man den Nagios Service:
service nagios start