Login
Newsletter
Werbung

Mo, 22. November 1999, 00:00

Newbie Teil 4 - Die Installation vorbereiten

In diesem Teil geht es um die Vorbereitung der Installation.

Datensicherung

Als allererstes sollte eine Sicherung relevanter Daten gemacht werden. Die Installation läuft zwar eigentlich gefahrenfrei ab, aber Vorsicht ist ja angeblich die Mutter der Porzellankiste ;-) Ich halte solch eine Datensicherung für angebracht, da die Festplatte(n) umpartitioniert werden und anschließend formatiert wird. Andere Systeme bleiben dabei normalerweise erhalten. Solch eine Datensicherung kann auf CDROM geschehen oder auf eine zweite Festplatte oder auch auf ein Bandlaufwerk oder ähnliches. Auf der CHIP-Heft-CD befindet sich sich das Programm Drive Image Pro. Damit ist es möglich, ganze Platten/Partitionen zu sichern.

Etwas Festplattentheorie

Bei den meisten modernen Systemen gibt es standardmäßig Anschlüsse für vier EIDE-Festplatten bzw. ATAPI-Geräte wie z.B. CDROM-Laufwerke oder ähnliche Geräte. Der IDE-Controller hat dabei zwei Anschlüsse. Zum einen den Primary-Anschluß und den Secondary-Anschluß. An jeden dieser zwei Anschlüsse kann man zwei Festplatten oder ATAPI-Geräte anschließen. So kommt es zu der Möglichkeit, vier Geräte anzuschließen. Das erste Gerät an einem Anschluß wird dabei im allgemeinen als Master und das zweite als Slave bezeichnet. Oft sind die Festplatten dann auch noch in Partitionen unterteilt.

Nehmen wir einmal an, daß wir zwei Festplatten im System haben. Nehmen wir weiter an, daß beide Festplatten in jeweils zwei Partitionen unterteilt sind. Dann sieht das ganze unter Linux später so aus:

Bei IDE-Festplatten:

Festplatte1 (Master), Partition 1: /dev/hda1 Festplatte1 (Master), Partition 2: /dev/hda2 Festplatte2 (Slave), Partition 1: /dev/hdb1 Festplatte2 (Slave), Partition 2: /dev/hdb2

Bei SCSI-Geräten gibt es solch eine Unterscheidung zwischen Primary und Secondary-Anschluß nicht. Je nach verwendetem System können sieben oder mehr SCSI-Geräte direkt hintereinander eingebaut sein. Die Namensgebung ist dann wie folgt:

Bei SCSI-Festplatten:

Festplatte 1, Partition 1: /dev/sda1 Festplatte 1, Partition 2: /dev/sda2 Festplatte 2, Partition 1: /dev/sdb1 Festplatte 2, Partition 2: /dev/sdb2 usw...

Diese Informationen sind für die spätere Einrichtung des Systems sehr hilfreich.

Bei Windows-Systemen ist es eigentlich in der Regel so, daß das System auf der ersten Festplatte und der ersten Partition installiert werden muß. Ist nur eine Parttition vorhanden, so ist das ja automatisch die erste.

Bei Linux ist es hingegen völlig egal, auf welcher Festplatte und welcher Partition es installiert wird. Alles ist möglich. Dies macht es auch möglich, daß Windows und Linux parallel installiert werden.

Es ist nicht möglich, daß Windows und Linux auf der gleichen Partition installiert werden, da Linux über ein ganz anderes Dateisystem verfügt als Windows.

Wahl und Vorbereitung der Festplatte/Partition

Nun muß entschieden werden, wohin Linux installiert werden kann. Ich gehe jetzt einmal davon aus, daß auf einer Festplatte bereits Windows installiert ist, was wohl in den meisten Fällen so sein wird. Optimal wäre es, wenn Linux auf eine zweite Festplatte installiert wird. Dabei ist das Risiko eines Datenverlustes auch am geringsten.

In dem Fall, daß Linux auf einer zweiten Festplatte installiert werden soll, ist nun darauf zu achten, daß sich Windows (oder ein anderes System) auf der ersten Festplatte befindet. Linux kann dann auf der zweiten Festplatte installiert werden.

Soll Linux hingegen auf der gleichen Festplatte wie Windows installiert werden, dann muß noch eine Bedingung erfüllt sein. Neben der Partition für Windows muß auf der Festplatte noch etwas unbelegter Platz sein (wieviel, ist im Teil 3 des Workshops zu erfahren). Das heißt, dieser Teil der Festplatte sollte mit keiner Partition belegt sein.

Haben Sie jedoch bereits die gesamte Festplatte mit Partitionen belegt, und können aber eine Partition entbehren, dann können Sie mit dem Programm "fdisk" (unter NT "rdisk") diese Partition löschen und damit für Linux freigeben. Dabei ist allerdings Vorsicht geboten. Alle Daten auf der Partition gehen dabei verloren. Achten Sie also darauf, daß Sie zuvor eine Datensicherung gemacht haben. Weiter sollte die Partition, worauf sich Windows befindet, nicht gelöscht werden (sofern Sie denn Windows behalten wollen ;-)). Ansonsten haben Sie anschließend kein Windows mehr. Sollten Sie mit dem Programm fdisk nicht zurecht kommen, oder nicht sicher sein, dann fragen sie besser jemanden, der sich damit auskennt.

Sollte die Festplatte aus nur einer einzigen Partition bestehen, so ist es immer noch möglich, mit Programmen wie "Partition Magic" oder ähnlichen diese Partition ohne Datenverlust zu verkleinern.

Achten Sie darauf: Bei der Veränderung oder beim Löschen von Partitionen kann bei falscher Bedienung Datenverlust auftreten!

Einstellungen der Hardware notieren

Etwas, was vor der Installation noch zu machen ist, ist das Notieren von Hardware-Einstellungen. Dies sind zum Beispiel Interrupt und IO-Adresse von Netzwerkkarte oder ISDN-Karte sowie von Soundkarte. Falls diese nicht bekannt sind, muß ein Hardware-Diagnose-Programm installiert werden, um diese Einstellungen zu ermitteln. Solche Programme sind zum Beispiel "Dr. Hardware" oder "Sandra 98".

Kommentare (Insgesamt: 0 )
Pro-Linux
Pro-Linux @Facebook
Neue Nachrichten
Werbung