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Di, 20. April 2010, 22:00

SoftMaker Office 2010 für Linux

Microsoft Word-Dokumente unter Linux zu bearbeiten oder zu erstellen war und ist immer noch eine durchaus qualvolle Herausforderung. Zwar bieten die bekanntesten Applikationen auch unter Linux mittlerweile brauchbare Filter, die Resultate sind aber vor allem bei komplexen Dokumenten immer noch nicht zufriedenstellend. SoftMaker schrieb sich deshalb auf die Fahnen, nicht nur eine ernstzunehmende und schnellere Alternative unter Linux für den Quasi-Standard OpenOffice.org darzustellen, sondern auch vor allem durch eine gelungene Unterstützung von Microsoft-Office-Dokumenten zu punkten. Pro-Linux schaute sich die neue Office-Version genauer an.

Lieferumfang und Installation

SoftMaker Office 2010 für Linux

Mirko Lindner

SoftMaker Office 2010 für Linux

Die Zahl der unter Linux verfügbaren Office-Applikationen wächst stetig. Neben freien Projekten wie OpenOffice.org, KOffice oder Abiword bietet der Markt auch kommerzielle Lösungen für Unternehmen an. Die wohl bekanntesten Vertreter in dieser Sparte dürften StarOffice von Sun, respektive Oracle, und TextMaker der Nürnberger Softwareschmiede SoftMaker sein. Die Anfang April freigegebene Version 2010 der Office-Suite will vor allem platzsparend, schnell, stabil und problemlos mit MS-Office-Dateien kompatibel sein. Darüber hinaus versprechen alle Programme, in ihren neuen Versionen »einen fast identischen Funktionskanon« wie Microsoft Office und sämtliche wichtigen Funktionen anzubieten.

SoftMaker Office 2010 kommt wie schon die Versionen zuvor mit der Textverarbeitung TextMaker 2010, der Tabellenkalkulation PlanMaker 2010 und der Präsentationsanwendung Spoftmaker Presentations daher. Zum Lieferumfang gehört neben dem eigentlichen Programm auch ein knapp 470 Seiten umfassendes gedrucktes Handbuch. Noch mehr Informationen zur Applikation liefern drei als PDF-Dateien erhältliche Anleitungen auf dem Medium, die auf Deutsch und Englisch verfügbar sind.

Besonders erfreulich ist, dass SoftMaker für die Installation auf Linux-spezifische Tools zurückgreift. So ist das eigentliche Paket nicht nur mit einem tgz-, sondern auch wahlweise als deb- oder rpm-Paket installierbar. Nach der Installation stehen unter den Desktop-Umgebungen die Anwendungen zur Nutzung bereit. Klickt man also beispielsweise in Konqueror, Dolphin oder Nautilus auf ein von SoftMaker Office unterstütztes Dateiformat, öffnet sich die Anwendung.

Bereits früher war das Produkt mit den beiden Duden-Nachschlagewerken »Deutsches Universalwörterbuch« und »Großes Fremdwörterbuch« ausgestattet. Nun liegen dem Paket auch die vier Langenscheidt-Taschenwörterbücher Englisch, Französisch, Spanisch und Italienisch bei.

Allgemeine Eindrücke

Die größten Stärken von SoftMaker Office sind zweifelsohne der geringe Hardware-Hunger und die Geschwindigkeit. Alle Applikationen starten in einer Geschwindigkeit, die man bei solch komplexen Konstrukten schon lange nicht mehr gewohnt war. In Relation gesetzt zu Geschwindigkeit und Funktionsumfang ist Softmaker zweifelsohne eine Referenz. Auch der Speicherverbrauch kann sich sehen lassen und beträgt nur einen Bruchteil dessen, was beispielsweise OpenOffice.org benötigt.

TextMaker kommt mit vier Langenscheidt-Wörterbüchern

Mirko Lindner

TextMaker kommt mit vier Langenscheidt-Wörterbüchern

Die Benutzung der Suite gestaltet sich recht intuitiv. Vor allem Nutzer älterer Produkte aus dem Hause Microsoft dürften sich in Produkten von Softmaker schnell zurecht finden, denn viele Optionen und Einstellungen beispielsweise von TextMaker sind an derselben Stelle zu finden, wie sie unter Microsoft Word 2003 angeordnet wurden. Das führt zwar anfänglich teilweise zu Problemen, war man mit der Benutzeroberfläche anderer Office-Anwendungen vertraut, legt sich aber nach einer kurzen Einarbeitungszeit wieder.

Gespeichert wird in SoftMaker Office 2010 in einem eigenen Format, wobei die Suite auch Unterstützung für das OASIS Open Document Format for Office Applications (OpenDocument, ODF) und die Formate von Microsoft unterstützt. Dazu allerdings später mehr.

Wie es sich für eine moderne Applikation gehört, kommt die Suite mit einer eingebauten Rechtschreibprüfung, die separat gestartet werden kann oder im Hintergrund beim Tippen die Richtigkeit der Eingaben prüft. Die Qualität der Prüfung ist dabei erstaunlich gut. Auch der mitgelieferte Thesaurus kann als gelungen bezeichnet werden. Zusätzlich stehen unter TextMaker vier Langenscheidt- (Englisch, Französisch, Spanisch und Italienisch) und zwei Duden-Wörterbücher zur Nutzung bereit, wodurch sich schnell 130.000 einzelne Wörter übersetzen lassen bzw. Texte auf Fehler überprüfen lassen. Dem Duden Universalwörterbuch hat Softmaker das Duden Fremdwörterbuch zur Seite gestellt. Die Oberfläche der Anwendungen unterstützt 17 Sprachen.

Neu in der kompletten Suite ist die Unterstützung von Tabs. Alle Komponenten können darüber hinaus mit Antialiasing für Grafiken und Zeichnungen aufwarten und bieten verbesserte Grafikfunktionen, etwa Spiegeleffekte, weiche Schatten oder Leuchteffekte.

Immer noch etwas gewöhnungsbedürftig ist der Dateiauswahldialog. Hier setzt Softmaker anstatt auf die Dialoge der Desktop-Umgebungen auf eine eigene Lösung. Dieser fehlt es allerdings teilweise an Komfort. Vor allem bei vielen Verzeichnissen erweist sich die Navigation als ziemlich mühsam. So gibt es beispielsweise keine Knöpfe für das Root- oder Home-Verzeichnis. Glücklicherweise bietet das Tool eine Funktion zur Schnellwahl, in der die gängigsten Plätze gespeichert werden – leider nicht applikationsübergreifend, weshalb in jedem Tool dieselbe Auswahl durchgeführt werden muss. Dafür kommt der Dialog, auch wenn etwas versteckt, mit einer durchaus mächtigen Suchoption daher, die allerdings bei unserem Test des öfteren zum Absturz der Applikation führte.

Kommentare (Insgesamt: 9 || Alle anzeigen )
Servicepack (gonzo1704, Do, 29. April 2010)
Preis (eumel, Mi, 28. April 2010)
Re: Fehler auf Hauptseite (hjb, Mi, 21. April 2010)
Fehler auf Hauptseite (Sylvio, Mi, 21. April 2010)
Re: Warum soll das nicht für wissenschaftliche Arb (Anonymous, Mi, 21. April 2010)
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