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Do, 28. Mai 2015, 15:00

Impress.js-basierte Präsentationen mit Hovercraft

In den letzten Jahren ist eine ganze Reihe von freien Präsentations-Frameworks entstanden, die auf die Kombination von HTML, CSS und JavaScript setzen. Die damit erzeugten Folien können flexibel mit einem Browser gezeigt werden. Außerdem lassen sich die umfangreichen Transformations- und Transitions-Eigenschaften von CSS3 für ästhetisch ansprechende Präsentationen einsetzen. In diesem Artikel wird der Generator Hovercraft vorgestellt, der dabei hilft, Impress.js-Präsentationen zu erzeugen.

Hovercraft-Präsentation

Daniel Stender

Hovercraft-Präsentation

Unter den JavaScript-Bibliotheken für Präsentationen ragt Impress.js mit nahezu unbegrenzten gestalterischen Fähigkeiten hervor. Nichtlineare Präsentationen mit regelrechten Kamerafahrten durch einen virtuellen, dreidimensionalen Präsentationsraum sind damit möglich. Ausgefeilte Impress.js-Präsentationen sind zwar wahre Hingucker, allerdings muss man dafür sehr gut mit CSS3 und HTML5 umgehen können. Außerdem ist Impress.js nicht für einen experimentellen Workflow geeignet, denn die gesamte Präsentation mit allen Effekten muss hierfür von Anfang an feststehen.

An dieser Stelle kommt Hovercraft ins Spiel. Das ist ein in Python umgesetzter Generator, mit dem aus der einfachen Markup-Sprache reStructuredText ansprechende Impress.js-Präsentationen erzeugt werden können. Aus einem einfachen Skript wird die Präsentation von Hovercraft abspielfertig in ein Verzeichnis mit allen benötigten Javascript-Bibliotheken und Stylesheets generiert. Hovercraft benötigt nur ein Minimum an Schreibaufwand und positioniert im Gegensatz zu Impress.js automatisch, sodass auch das nachträgliche Einfügen von Folien keine Schwierigkeiten macht.

Installation

Hovercraft-Pakete sind unter den Linux-Distributionen leider rar, lediglich für Fedora gibt es die veraltete Version 1.1. Für Debian GNU/Linux wird die aktuelle Version 2.0 aber demnächst als Paket komplett mit Beispielen sowie der Dokumentation verfügbar sein. Die aktuelle Version von Hovercraft kann aber auch einfach mit dem Installer Pip direkt aus dem offiziellen Python Package Index (Pypi) bezogen werden.

Dazu benötigt man zunächst das Paket für Pip, was von der eigenen Distribution abhängt. Auf Debian- beziehungsweise anderen DEB-basierenden Systemen wie Ubuntu oder Linux Mint lautet dieses zum Beispiel python3-pip. Nach der Installation kann die Software bequem damit installiert werden. Hovercraft ist in Python 3 geschrieben und muss deshalb mit der richtigen Variante von Pip gezogen werden:

# pip3 install hovercraft

Pip lädt dann die angeforderte Software zusammen mit allen benötigten Abhängigkeiten aus dem Pypi herunter und installiert alles unterhalb von /usr/local. Danach steht der Generator hovercraft auf der Kommandozeile bereit, um Präsentationen zu erzeugen.

Im Quellcode-Repositorium gibt es einen nützlichen Ordner mit Beispiel-Präsentationen. Es lohnt sich auf jeden Fall, diesen auch noch dazu zu holen. In einem einem beliebigen Verzeichnis ruft man dafür auf (benötigt das Paket git):

$ git clone http://github.com/regebro/hovercraft.git

Im Quellcode-Verzeichnis finden sich in dem Unterordner docs/examples eine Demonstration (hovercraft.rst), ein Einsteiger-Tutorial (tutorial.rst) sowie ein weiterführendes Tutorial (positions.rst). Um sich Hovercraft anzueignen, liest man natürlich zunächst die Dokumentation. Viel bringt aber auch das Studium der Quellen der Beispiele im Vergleich mit den Präsentationen, die daraus generiert werden (Motto: »Use the source, Luke!«).

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