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Do, 19. Mai 2016, 15:00

Tomb Raider

Neugeburt einer Heldin

Beim Neustart des Spieleklassikers »Tomb Raider« muss eine junge Archäologin über sich hinauswachsen, zahlreichen Gefahren bestehen und einer Sekte das Handwerk legen. Das neue »Tomb Raider« hat nicht viel mit der alten Serie gemein, denn Action, Drama, vor allem aber eine allgegenwärtige Gewalt dominieren. Spaß macht's trotzdem – jetzt auch unter Linux.

Mirko Lindner

Tod, überall Tod

Leichen, überall Leichen. Sie stapeln sich in den Ecken, Liegen auf dem Boden oder hängen von der Decke herunter. Die nackten und zerborstenen Knochen lassen keine Zweifel daran entstehen, dass die Opfer kein leichtes Ableben hatten. Überall Blut und Gedärme. Ein ekelerregender Anblick und mittendrin Lara Croft - kopfüber hängend von der Decke. Langsam kommen auch die Erinnerungen der letzten Stunden zurück. Schiff, Untergang, Rettung und schlussendlich dieser Schlag. Und nun dieser unmenschliche und brutale Gestank, gepaart mit Ekel und Angst.

Es sind keine zehn Minuten vergangen, in denen sich zeigt, aus welchem Holz der Neustart der Serie geschnitzt ist. Der feuchte Traum vieler Teenager musste einem Albtraum weichen. Denn in »Tomb Raider« gibt es keine Helden mehr, sondern nur noch eine Überlebende. Dieser Ansatz scheint auf den ersten Blick vielleicht übertrieben, aber mit jeder Minute des Spieleklassikers wird klar, wie radikal das Team das Spiel umgebaut hat.

Das erste Actionadventure der Reihe setzte zweifelsohne neue Standards und katapultierte Lara Croft gleichsam auf die Titelseiten der Spielemagazine. Zwar wandelte sich die Figur im Laufe der Zeit zart Richtung eines menschlichen Wesens. In Wahrheit war sie aber eine Amazone mit übermenschlichen Kräften, die nur der legendäre Chuck Norris in die Knie zwingen könnte. Wenn überhaupt.

Die Wandlung

Mirko Lindner

Die Lara im neuen Tomb Raider ist jung und von den zahlreichen Abenteuern der vergangenen Titel noch weit entfernt. Innerhalb von ein paar Minuten wird die Spielheldin in das Geschehen geworfen und muss lernen, dass Archäologie mitunter mit Schmerzen – vielen Schmerzen – verbunden sein kann. Um zu überleben, muss Lara Croft zunächst die Flora und Fauna dezimieren. Doch schon bald lernt sie, dass auch die Menschen ihr und ihrer Freunde nicht wohlgesonnen sind.

Fortan heißt es einfach nur noch vorwärts. Von den Geschehnissen getrieben und in einem rasaten Tempo springt Croft über Klippen, klettert Felsvorsprünge hoch und wehrt sich gegen allerlei Angreifer. In geskripteten Sequenzen muss sie ihr Können unter Beweis stellen und mit jeder Herausforderung wandelt sich die unerfahrene, ja fast schon zerbrechliche Lara, in eine Heroine, die einem Angreifer die Schläfe wegballert. Die Wandlung vom Start zum Ende hin geschieht dabei sehr ruhig, fast schon subtil und Lara bleibt stets ein Mensch, dessen Handlungen nachvollziehbar sind.

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