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Do, 29. Dezember 2016, 15:00

Xfce-Desktop individuell anpassen

Der Xfce-Desktop kann durch sein modulares Baukastensystem Stück für Stück in Aussehen und Funktionalität erweitert werden. So lässt er sich sehr flexibel an nahezu sämtliche Wünsche und Anforderungen des Nutzers anpassen. Wie das in der Praxis funktioniert, soll dieser Artikel beispielhaft veranschaulichen.

Der Xfce-Desktop gilt landläufig als minimalistischer und ressourcenschonender Vertreter seiner Gattung. Vermutlich kommt er deshalb meist optisch und funktional eher wenig ansprechend vorkonfiguriert daher, um dessen Einsatzfähigkeit auch noch auf besonders schwachbrüstigen Hardwareplattformen zu gewährleisten. Das soll aber nicht darüber hinweg täuschen, dass dieser Desktop durch sein modulares Baukastensystem Stück für Stück in Aussehen und Funktionalität erweitert werden kann. So lässt er sich sehr flexibel an nahezu sämtliche Wünsche und Anforderungen des Nutzers anpassen. Darüber hinaus erreichte die Beliebtheit des Xfce-Desktops mit 20% einen ähnlich hohen Wert wie KDE4 in einer jüngsten Umfrage auf Pro-Linux, womöglich ein weiterer Grund, ihn sich nocheinmal genauer anzusehen.

Nahezu alle Distributoren liefern seit geraumer Zeit die aktuelle Xfce-Version 4.12 aus, viele davon bereits schicker und funktionaler vorkonfiguriert als die in diesem Artikel benutzte Version. Auch wird im Folgenden davon ausgegangen, dass der Nutzer bereits mit der grundsätzlichen Bedienung von Xfce vertraut ist. Ansonsten kann man auf der Xfce-Webseite einen ersten Eindruck von dessen Aussehen, Bedienung und grundlegenden Komponenten erhalten. Manche der im folgenden beschriebenen Optionen können je nach Hardware, Distribution und dem verwendeten Login- oder Fenster-Manager abweichen oder gar nicht zur Verfügung stehen.

Die Anfasser der Leiste

Andreas Klein

Die Anfasser der Leiste

Über Geschmack lässt sich streiten

Neuere Grafik-Hardware samt entsprechender Treiber unterstützen meist das sogenannte Compositing. Dieses kann unter Einstellungen -> Feineinstellungen der Fensterverwaltung -> Komposit -> Anzeigenkomposit aktivieren aktiviert werden. Nun kann man z.B. mit Schieberegler die Deckkraft der Fensterdekoration und von inaktiven Fenstern verändern oder weitere Einstellungen wunschgemäß vornehmen. Angenommen die Position der Leiste (xfce4-panel) missfällt und man möchte sie waagerecht oben oder unten anordnen, so braucht man diese nur an den Anfassern bei gedrückter linker Maustaste fassen und an die gewünschte Stelle ziehen. Anfasser sind die gepunkteten zweireihigen Streifen am Anfang und Ende der Leiste.

Sind diese nicht sichtbar, so ist die Leiste gegen versehentliche Lageänderung gesperrt. Entsperren geschieht durch Rechtsklick auf einen freien Bereich der Leiste. Aus dem dann erscheinenden Menü wählt man Leiste -> Leisteneinstellungen -> Anzeige -> Leiste sperren und entfernt dort das Häkchen.

Dort kann man auch die gewünschten Abmessungen der Leiste einstellen. Nützlich sind die Leiste automatisch verbergen-Optionen. Diesbezüglich neu in Xfce 4.12 ist die Option intelligent. Sie bewirkt, dass die Leiste erst dann verschwindet, wenn ihr ein Fenster zu nahe kommt. So ist die Leiste meist sichtbar, schafft aber im Bedarfsfall mehr Nutzfläche auf dem Desktop und bleibt dennoch stets erreichbar, indem man mit dem Mauszeiger an den Rand des Desktops stößt. Möchte man die Leiste dagegen senkrecht anordnen, so braucht man nur den Modus entsprechend umstellen. Der dritte Modus namens Schreibtischleiste bewirkt zwar ebenfalls die senkrechte Anordnung der Leiste, die Anordnung der Plug-ins darin geschieht dann aber waagerecht. Um diese Änderung festzustellen, bedarf es daher mindestens einer Erhöhung der Anzahl der Zeilen auf 2.

Hinter dem nächsten Reiter der Leisteneinstellungen Erscheinungsbild kann man durch Reduzierung des Alpha-Kanals auf 0 für deren vollständige Transparenz sorgen. Reduziert man nun noch mittels Schieberegler die Deckkraft für das Verlassen der Leiste auf z.B. 90%, so wird das Betreten dieser visuell hervorgehoben, ihre Sichtbarkeit bleibt dadurch aber weitestgehend erhalten. Natürlich hängt die Sichtbarkeit der darin platzierten Icons und Schrift stark von dem gewählten Hintergrundbild ab, weshalb sich nicht jedes gleichermaßen gut eignet, dafür integrieren sich die Leisten nun aber besonders stimmig in den Desktop. Zur Verbesserung deren Sichtbarkeit kann man aber weitere Änderungen an den Einstellungen vornehmen, z.B. einen anderen Systemstil wählen, eine andere Deckfarbe für die Leiste wählen, oder ein eigenes Hintergrundbild für die Leiste.

Leisteneinstellungen: Anzeige

Andreas Klein

Leisteneinstellungen: Anzeige

Leisteneinstellungen: Erscheinungsbild

Andreas Klein

Leisteneinstellungen: Erscheinungsbild

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