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Do, 17. August 2017, 15:00

OpenSuse Leap 42.3

Fast zwei Jahre ist es her, dass die von der Gemeinschaft erstellte OpenSuse-Distribution eine Reinkarnation in Form von »OpenSuse Leap« erfuhr. Nun liefern die Entwickler die zweite Aktualisierung aus und versprechen, das Produkt – dem Versionssprung gemäß – stabilisiert und modernisiert zu haben. Pro-Linux schaute sich deshalb die neue Version der Distribution eine Zeit lang an und testete sie in einer produktiven Umgebung.

Einführung

Opensuse

Mit der Version Leap 42.3 von OpenSuse erscheint nun bereits zum zweiten Mal eine Aktualisierung der Distribution, die vor knapp zwei Jahren als Leap 42.1 vorgestellt wurde und eine Zeitenwende einläuten sollte. Denn, nachdem die Distribution 2015 umstrukturiert wurde, um verschiedenen Anwenderansprüchen besser gerecht werden zu können, sollte Leap 42.1 konzeptionell eine Zeitenwende einläuten. Dabei spielte der Erfolg des Rolling-Release-Ablegers »Tumbleweed« eine entscheidende Rolle, der viele Entwickler und Beitragende an sich band und die stabile Hauptausgabe von OpenSuse immer mehr an den Rand drückte.

Das neue Konzept ließ beide Komponenten weiter miteinander harmonieren und begradigte die Abläufe. OpenSuse Tumbleweed bleibt als Rolling Release erhalten, das neu gestaltete Leap erhält eine konservativere Ausrichtung und bezieht die Grundausstattung von Suse Linux Enterprise (SLE). Somit positioniert sich OpenSUSE Leap wieder zwischen dem stets aktuellen Tumbleweed und der Unternehmensversion Suse Linux Enterprise Server (SLES).

Streng genommen stellt die aktuelle Ausgabe deshalb eine Aktualisierung von OpenSuse Leap 42.2 bzw. 42.1 dar und weniger eine Neuentwicklung mit vielen Funktionen. Wer bereits mit LTS- bzw. Unternehmensversionen anderer Distributionen gearbeitet hat, wird dabei sicherlich nichts Verwerfliches finden. Ein großes Fragezeichen bei OpenSuse Leap stellt lediglich die Tatsache dar, dass die Distribution nicht vollständig auf SLE beruht und mitunter recht neue Software einsetzt.

Lieferumfang

Wie immer liefert auch die neue OpenSuse eine Fülle von Applikationen und Werkzeugen. Das System wird, wie schon die Vorgängerversion, in zwei Varianten angeboten. Neben einer 4,7 GB großen DVD, die die Mehrzahl der verfügbaren Pakete in sich vereint, offeriert das Team auch ein kleineres Abbild für eine Netzwerkinstallation. Versionen für spezielle Einsatzbereiche oder mit dedizierten Desktops sucht man auch dieses Mal vergebens.

Mirko Lindner

Funktional gesehen unterlag das aktuelle Medium keinerlei Änderungen. So lässt sich das Image weiterhin wahlweise von einer DVD oder einem Stick starten. Der Lieferumfang des DVD-Mediums fällt gewohnt groß aus, beschränkt sich allerdings weiterhin auf freie Software. Anwender, die auch proprietäre Zugaben wünschen, müssen diese aus einem Online-Verzeichnis oder Fremdquellen installieren. Diese Unterteilung wurde bereits in OpenSuse 11.1 eingeführt und soll es sowohl Entwicklern als auch Drittherstellern erleichtern, auf OpenSuse aufbauende, freie Produkte zu erstellen.

Einen nicht geringen Anteil an Software liefert auch eine Einrichtung, die nicht direkt in OpenSuse eingebunden ist, durch die Distribution aber explizit genutzt werden kann – der Open Build Service (OBS). Der Dienst gibt dem Anwender die Möglichkeit, Pakete für die OpenSuse-Distribution oder auch für andere Distributionen zu erstellen und beinhaltet einen schier unerschöpflichen Fundus an Anwendungen, Bibliotheken und Werkzeugen. Ist OpenSuse eine Anwendung nicht beigefügt oder gibt es eine neue Version von ihr, stehen die Chancen nicht schlecht, dass sie auf den OBS-Servern gefunden werden kann.

Der Start

Es dürfte kein Geheimnis sein, dass OpenSuse eine anwenderfreundliche und leicht zu installierbare Distribution ist. Das Booten der DVD klappte bei unseren Systemen sowohl in einer virtuellen Umgebung wie auch auf realler Hardware erwartungsgemäß problemlos. Funktionell gesehen unterlag die Auswahl der möglichen Installationsmethoden gegenüber der letzten Version 42.2 keinerlei Änderung. So bietet OpenSuse immer noch eine automatische Installation, die durch diverse Parameter direkt im Bootmenü beeinflusst werden kann. Unter anderem lässt sich hier die Auflösung der Installationsdisplays, die Installationsquelle und -Sprache sowie die Kernelparameter festlegen. Weitere Funktionen des Bootscreens umfassen eine Speicherprüfung und das Booten eines Rettungs- sowie eines bereits installierten Systems.

Pro-Linux
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