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Do, 1. Februar 2018, 15:00

Tannenberg: Early Access-Version im Test

Wer an Kriegsspielen interessiert ist, sollte wohl den Namen Tannenberg in Erinnerung behalten. Das noch nicht veröffentlichte Spiel, das den ersten Weltkrieg an der Ostfront thematisiert, soll eine authentische Atmosphäre und herausragende Grafik bieten.

Bernd Ritter

Die Macher des bekannten WW1 Multiplayer-Shooters Verdun, Blackmill Games und M2H, haben sich nicht auf ihren Lorbeeren ausgeruht, sondern Mitte November ein weiteres potentielles Sahnestück veröffentlicht: »Tannenberg« ist nicht bloss ein DLC, sondern ein eigenständiges Spiel, das sich, soviel sei schon verraten, deutlich anders spielt als sein Vorgänger. Genau wie letzterer wurde auch Tannenberg erst einmal als Early Access-Version mit nativem Linux-Client veröffentlicht.

Was kann man also von der späteren Vollversion erwarten? M2H haben uns einen Key zum Testen überlassen (vielen Dank dafür), und somit konnten wir schon mal reinschnuppern, um es für Sie herauszufinden.

Erwerben kann man Tannenberg über Steam oder Humble Bundle. Wer Verdun bereits besitzt, bekommt es zu einem verbilligten Preis.

Testsystem

Betriebssystem: Antergos Archlinux Kernel 4.14.4-1-ARCH
Prozessor: Intel Core i7-5820K CPU, 3,30 GHz, 12 Kerne
Speicher: 16 GB
Grafikkarte: Nvidia GTX980 Treiber 387.34
Auflösung: 1920 x 1200
Steuerung: Maus und Tastatur

Early Access - Stand der Dinge, und was wir noch erwarten können

Hier müssen wir etwas weiter ausholen. Um das Spiel richtig einordnen zu können, müssen wir uns die Entwicklung des Vorgängers Verdun genauer anschauen. Auch Verdun kam erst einmal als Early-Access-Version mit einem nativen Linux-Client. Allerdings war dieser so gut wie nicht spielbar, mit sehr mieser Performance und vielen Abstürzen. Schaut man sich Verdun heute an, so ist es zu einem sehr guten und wunderschönen Spiel gereift. Hierfür haben die Entwickler kontinuierlich Updates geliefert, und auch auf ihre Community gehört, was leider auf viele Early-Access-Titel nicht zutrifft.

Bei Tannenberg sieht man auf den ersten Blick, dass das Entwicklerteam die dadurch gewonnene Erfahrung gut umsetzen konnte. Das Spiel ist bei weitem noch nicht fertig, aber es läuft bereits ziemlich rund. Es gibt zwar Grafikfehler in Form von blinkenden Texturen, nicht vorhandenen Waffen in der Hand oder unflüssigen Animationen, aber unspielbar wird es dadurch nicht. Hinzu kommt, dass es wöchentliche Updates gibt, sodass man die geschilderten Bugs vielleicht zum Zeitpunkt der Veröffentlichung des Artikels schon gar nicht mehr wahrnehmen wird.

Am meisten Liebe wird das Menü noch brauchen, sowie generell die übersetzungen. Optionen im Menü sind teilweise noch irreführend und überhaupt nicht erklärt. Das sollte aber auch nur eine Frage der Zeit sein, schliesslich sind diese Dinge nicht schwer zu korrigieren. Generell ist es schön zu sehen, dass sie sich trotzdem erst mal um die wichtigen Fehler im Spiel kümmern.

Für den einen oder anderen heiteren Moment hat die schlechte übersetzung dann aber doch gesorgt. So soll man im taktischen Bildschirm »auf einen Kontrollpunkt klicken um zu laichen.« Nicht ganz klar ist, wie sie darauf gekommen sind, aber lustig ist es schon irgendwie.

Der größte und wichtigste Punkt, der noch nicht umgesetzt ist: Die Entwickler haben angekündigt, dass man zukünftig fließend zwischen den Inhalten von Verdun und Tannenberg wechseln kann. Sprich: wer beide Spiele besitzt, muss nur eines starten, um alle Inhalte spielen zu können. Dies ist auf jeden Fall eine tolle Sache, und man darf gespannt sein, ab wann es verfügbar sein wird.

Grafik, Sound und Performance

Bei der Grafik kommt die Unity Engine zum Einsatz. Sie sieht schon recht ansprechend aus. Wenn man sich Verdun anguckt und wie die Entwickler die möglichen Effekte alle umgesetzt haben, dann kann man hier noch einiges erwarten.

Als herausragend muss man den Sound bezeichnen. Nicht nur gibt es zu allen verschiedenen Truppen die passende Sprachausgabe in der Landessprache, auch die Effekte sind ziemlich beeindruckend. Ob es nun der vor Schmerzen schreiende oder der am eigenen Blut erstickend gurgelnde Kamerad ist, oder auch nur einfach das Einsetzen des sehr guten Soundtracks: alles passt sich perfekt in die Atmosphäre des Spiels ein!

Da das Spiel allgemein nicht sehr ressourcenhungrig ist, ist die Performance auch jetzt schon absolut in Ordnung. Trotzdem darf man auch hier noch einiges erwarten, wenn man sich Verdun in der aktuellen Version anschaut. Hier kann man auch mit allen Optionen auf Maximum locker über 60 FPS kommen, und es sieht wirklich klasse aus. Tannenberg wird sich daran messen müssen, aber man kann davon ausgehen, dass die Entwickler ihre ganze Erfahrung auch hier eins zu eins umsetzen können.

Pro-Linux
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