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Do, 6. Dezember 2018, 15:00

Fedora 29

Dem halbjährlichen Veröffentlichungszyklus entsprechend ist kürzlich Fedora 29 erschienen. In diesem Artikel sollen die Neuerungen dieser Ausgabe erkundet werden.

Hans-Joachim Baader

Generelles

Fedora 29 ist fast genau sechs Monate nach Fedora 28 erschienen. Die Distribution ist wie immer seit Fedora 21 in verschiedenen Varianten erhältlich: Desktop/Workstation, Server und Atomic Host. Darüber hinaus gibt es Varianten, Spins genannt, die von der Gemeinschaft gepflegt werden. Sie alle haben jedoch dieselbe Basis und benutzen dasselbe Paketrepositorium.

Der Schwerpunkt des Artikels liegt zwar auf den Desktopumgebungen Gnome und KDE, aber auch die Änderungen in den anderen Fedora-Varianten sollen kurz aufgeführt werden. Außerdem soll auch die Software, die allen Varianten gemeinsam ist, in diesem Abschnitt zur Sprache kommen. Das meiste davon kann nur kurz beschrieben werden, da es sich einem eingehenden Test entzieht.

Alle Varianten von Fedora 29 verwenden den Linux-Kernel 4.18, der zahlreiche Optimierungen, systemweite Energiesparzustände, Unterstützung für Nvidia Volta und eine Erweiterung von BPF bringt. Inzwischen liegt bereits ein Update auf 4.19 vor, in dem man Geschwindigkeitsoptimierungen und zahlreiche Verbesserungen in allen Bereichen findet. Es wäre aber derzeit unklug, die neue Version zu installieren, denn es wurde eine Dateisystemkorruption in der Blockgeräteschicht und gefunden, deren Ursache jetzt zwar klar ist, aber auf den neuen Kernel mit der entsprechenden Korrektur sollte man noch warten.

Die 32-Bit-Version von Fedora unterstützt jetzt keine 32-Bit-Prozessoren mehr. Diese paradoxe Tatsache ergab sich aus der Entscheidung, Programme und Bibliotheken mit den SSE2-Instruktionen zu compilieren, die nur auf 64-Bit-Prozessoren verfügbar sind. Laut Fedora wird die 32-Bit-Variante ohnehin nur noch auf Systemen installiert, die auch 64-Bit-fähig sind. Die Entscheidung wurde dadurch befördert, dass nach einigen Berichten der neue Kernel auf realen 32-Bit-Prozessoren nicht mehr stabil läuft. Damit betrifft die Änderung nur sehr alte Systeme, die jetzt nicht mehr aktualisiert werden können.

Sprachauswahl

Hans-Joachim Baader

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Stratis, das von Red Hat geschaffene Speichersystem, das Btrfs, ZFS und LVM ersetzen kann, ist in Version 1.0 vorhanden. Da es noch weiter getestet werden muss, ist es standardmäßig nicht installiert.

Die Standard-Desktopumgebung bleibt Gnome, das auf Version 3.30.1 aktualisiert wurde. Andere Desktopumgebungen lassen sich entweder über die Paketverwaltung oder gleich in Form von Spins - angepassten Images für andere Desktops - installieren. Fedora 29 bietet Cinnamon 4.0, KDE Plasma 5.14, LXDE 0.99, LXQt 0.13, Mate 1.20, Xfce 4.13 und Sugar 0.112 als eigene Spins an. Unter der Bezeichnung »Fedora Labs« gibt es ferner Software-Zusammenstellungen für spezifische Zwecke wie Spiele, Robotersteuerungen, Astronomie und einiges mehr.

Ein wenig beachtetes Detail ist die Aktualisierung der Schriftarten der Liberation Fonts auf Version 2.00. In dieser Version enthalten die von Red Hat entwickelten Schrifttypen fast viermal so viele Zeichen wie Version 1 und die Lizenz wurde zur Open Font License (OFL) geändert. Bytecode-Hints wurden aus den Schriften entfernt.

Zahlreiche Pakete wurden von Python 2 auf Python 3 umgestellt, Python 2 bleibt jedoch neben Python 3 weiterhin installiert. Aktualisierte Entwickler-Anwendungen sind neben vielen anderen GCC 8.2, Binutils 2.31, Docker 1.13.1, glibc 2.28, Perl 5.28, Python 2.7.15 und 3.7.0, Node.js 10.13, Ruby 2.5, Ruby on Rails 5.2, Erlang 20, Rust 1.30, PHP 7.2, der Haskell-Compiler GHC 8.2 und Go 1.11. Weitere Informationen liefern die Anmerkungen zur Veröffentlichung.

Die Images für Fedora 29 sind zum Download in allen Varianten auf den Servern zu finden. Unterstützt werden x86-Plattformen in 32- und 64-Bit-Varianten, sowie 32 Bit ARM. Eine alternative Variante ist Fedora Silverblue, ehemals Fedora Atomic Workstation, die mit Containern für alle Anwendungen experimentiert. Dabei wird das Basissystem durch rpm-ostree stets als Ganzes aktualisiert. Weitere Ausgaben von Fedora 29 existieren für 64 Bit ARM, Power (nur noch Little-Endian, nachdem Big Endian in den letzten Jahren stark an Bedeutung verloren hat) und s390x.

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