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Do, 28. Februar 2019, 15:00

Uptime automatisch aufzeichnen mit Uptimed

Dieser Artikel zeigt Installation, Einrichtung und Benutzung von Uptimed, einem Programm zum Aufzeichnen der aktuellen und vergangener Laufzeiten eines Rechners.

Installation und Einrichtung

Unter Uptime versteht man die Laufzeit eines Rechners seit dem letzten Start oder Neustart. Die Downtime ist entsprechend die Zeit, in der ein Rechner nicht verfügbar ist - gleichgültig ob ausgeschaltet, abgestürzt oder gerade beim Booten.

Wer sich für Uptime, Downtime und sich daraus ergebende Statistiken interessiert, muss diese Zeiten festhalten. Natürlich wäre es viel zu ungenau und fehleranfällig, dies von Hand zu tun. Diese Aufgabe kann der Rechner problemlos selbst erledigen. Ein Programm dafür ist Uptimed von Rob Kaper, das inzwischen von Radek Podgorny gewartet wird.

Die aktuelle Version von Uptimed ist 0.4.1, eine niedrige Zahl angesichts der Tatsache, dass das Programm schon etwas über 20 Jahre existiert. Uptimed dürfte sich in den meisten Distributionen bequem über die Paketverwaltung installieren lassen. Wenn das nicht ganz die neueste Version sein sollte, macht das nichts - in den letzten fünf Jahren hat sich nicht viel getan.

Wer Uptimed aus dem Quellcode erstellen will, besorgt sich den aktuellen Quellcode von Github, entpackt ihn und wechselt in das neu entstandene Verzeichnis. Dort muss man

./autogen.sh
./configure --sysconfdir=/etc
make
make install

ausführen. Die üblichen Werkzeuge dafür müssen natürlich installiert sein. Bei configure ist --sysconfdir=/etc anzugeben, sofern man die Konfigurationsdatei in /etc haben will.

Uptimed läuft als Daemon und daher bringen die Distributionen im Normalfall bereits passende Startdateien mit und starten Uptimed automatisch. Angesichts der Aufgabe, die Uptimed erfüllen soll, geht es ja gar nicht anders. Seine Konfiguration entnimmt Uptimed der Datei /etc/uptimed.conf. Die Werte darin kann man anpassen, wie man möchte. Ich nehme in der Regel ein paar Änderungen vor, so dass die Werte wie folgt lauten:

UPDATE_INTERVAL=60
LOG_MAXIMUM_ENTRIES=50
LOG_MINIMUM_UPTIMED=30d
MAIL_MINIMUM_UPTIME=30d
MAIL_MINIMUM_POSITION=10
EMAIL=root@localhost
SEND_EMAIL=3
SENDMAIL=/usr/lib/sendmail -t
PIDFILE=/var/run/uptimed

Am Ende der Datei befindet sich die Liste der Meilensteine, alle der Reihe nach mit dem Schlüsselwort MILESTONE aufgelistet. Meilensteine sind Laufzeiten, die als bemerkenswert gelten, z.B. 100 Tage, 1000 Tage oder ein volles Jahr. Auch diese Liste kann man anpassen, wie man will. Ich reduziere üblicherweise die Zahl der Meilensteine ein wenig. Übrigens ist Uptimed nicht internationalisiert, es spricht mit dem Benutzer ausschließlich Englisch. Es wäre zwar möglich, die Meilensteine auf Deutsch einzutragen, da aber der Rest der E-Mail Englisch ist, kann man getrost darauf verzichten.

Sind alle Änderungen gespeichert, kann man sie mit

systemctl restart uptimed

oder einem äquivalenten Kommando (service uptimed restart etc.) in Kraft setzen. Uptimed läuft geradezu unmerklich im Hintergrund und meldet sich nur ab und zu mit einer E-Mail zu Wort, wenn ein Meilenstein oder ein Rekord erreicht wurde.

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