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Do, 28. Juni 2001, 00:00

Linux-Kernelprogrammierung

Vorwort

Linux-Kernelprogrammierung

demon

Linux-Kernelprogrammierung

Linux ist längst nicht mehr nur das Lieblingsspielzeug von Computerhackern und Rechnerfreaks, sondern wird zunehmend sowohl im privaten als auch im gewerblichen Umfeld eingesetzt. Immer mehr Anwender und Programmierer beschäftigen sich mit den Interna des Systems und setzen sich mit den Strukturen des Kernels auseinander.

Das vom Verlag Addison-Wesley veröffentlichte Buch »Linux Kernelprogrammierung« ist bereits in der sechsten Auflage erschienen und wurde neu überarbeitet. Die Änderungen, die die Version 2.4 des Kernels erfuhr, verlangten nach einer massiven Überarbeitung des Werkes. Das siebenköpfige Autorenteam gibt allen Lesern auf über 500 Seiten eine sehr gute Einführung in die Kernelquellen und erklärt die grundlegenden Algorithmen und Datenstrukturen der neuesten Version des Kernels.

Allgemeine Eindrücke

Auf über 500 Seiten erklären die Autoren die wichtigsten Aspekte der Kernel-Programmierung. Das Buch teilt sich in zehn Kapitel auf, die sich jeweils einem Thema widmen. Neben der Netzwerkimplementierung, Filesystemanbindung, Speicherverwaltung und Treiberentwicklung beschreiben die Autoren Themen wie Multiprocessing, Debugging oder dem Boot-Prozeß. Eine CD beinhaltet weitere Kernel-Dokumentation, sowie Sourcen der besprochenen Treiber und die Kernel-Sourcen. Entgegen der Aussagen in diversen Ankündigungen beinhaltet die beigefügte CD keine Distribution.

Inhalt

Nach einer kurzen Übersicht über Linux folgt im zweiten Kapitel des Buches eine Übersicht über die Linux-Sourcen und deren Struktur. Neben grundlegenden Informationen über den Kernel geben die Autoren allen Linux-Neulingen nützliche Buches führt den Leser in die Strukturen des Kernels ein und erläutert die wichtigsten Datenstrukturen, zentrale Algorithmen und die Implementierung von Systemaufrufen.

Das vierte Kapitel des Werkes setzt sich mit der Speicherverwaltung unter dem Kernel 2.4 auseinander. Neben dem architekturabhängigen Speichermodell erklären die Autoren auch das Caching der Blockgeräte und das Paging unter Linux. Die nachfolgenden Abschnitte des Buches erläutern dem Leser die Interprozesskommunikation und das Dateisystem.

Der siebte Teil des Buches erklärt anhand eines PC-Speaker-Treibers die Funktionsweise eines Treibers unter Linux. In diesem Abschnitt des Buches beschreiben die Autoren die wichtigsten Funktionen eines Treibers und die Zugriffe auf die Hardware von einem Linux-System. Kapitel acht von »Linux Kernelprogrammierung« widmet sich dagegen dem Thema »Netzwerkimplementierung«. Neben einer allgemeinen Übersicht beschreiben die Autoren in diesem Kapitel die wichtigsten Strukturen. Das Kapitel neun beschäftigt sich mit den Modulen sowie dem Debugging.

Im zehnten Kapitel des Buches setzen sich die Autoren mit Multiprocessing auseinander. Neben den grundlegenden Informationen sowie möglichen Problemen bei Multiprozessorsystemen beschreiben die Autoren in diesem Abschnitt die Initialisierung des Kernels, atomare Operationen sowie Spinlocks.

Im Anhang des Buches finden alle Interessenten ein Verzeichnis der Systemaufrufe, der kernelnahen Kommandos sowie die Beschreibung des proc-Dateisystems und des Boot-Prozesses.

Fazit

»Linux-Kernelprogrammierung«, das Standardwerk zum Linux Kernel, besticht vor allem durch seine Ausführlichkeit und Vollständigkeit. Das Werk bietet einen gut erklärten Leitfaden für alle C-Programmierer und all die, die schon immer die Funktionsweise des Kernels und des Systems verstehen wollten. Das ins Englische und Japanische übersetzte Buch wurde weiter sehr stark erweitert. Neben fundamentalen Änderungen den Kernel betreffend fügten die Autoren ein neues Kapitel zum Thema »Realtime-Linux« an und überarbeiteten die Kapitel über Dateisysteme und Gerätetreiber. Die beiliegende CD-ROM enthält neben den Linux-Kernelquellen bis zur Version 2.4.4 über 450 MByte an Dokumentation, besprochene Treiber sowie weitere Applikationen.

Wer nur kurz den Bootvorgang des Kernels erfahren möchte, wird sicherlich mit »Linux-Kernelprogrammierung« überfordert sein. Das Werk richtet sich primär an erfahrene Programmierer mit fundierten PC-Kenntnissen und einem guten Überblick des Systems. Zwar erklärt das Autorengespann die grundlegendsten Funktionen des Kernels, setzt aber voraus, dass der Leser bereits erste Erfahrungen bei der Programmierung systemnaher Komponenten gesammelt hat. Wer eine Step-by-Step Anleitung zu hardwarenaher Programmierung sucht, wird sicherlich mit anderen Büchern besser beraten sein.

Fakten


Titel: Linux-Kernelprogrammierung, 6. Auflage
Untertitel: Algorithmen und Strukturen der Version 2.4
Autor: Michael Beck, Harald Böhme, Mirko Dziadzka, Ulrich Kunitz u.a.
Preis: 49,95 EUR
Umfang: 520 Seiten
Verlag: Addison-Wesley
ISBN: 3-8273-1659-6

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