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Sa, 1. Dezember 2001, 00:00

Red Hat 7.2 (Enigma)

Red Hat 7.2 wurde einem eingehenden Test unterzogen.

Red Hat

Hardware

Als Test-System stand ein Big Tower mit folgender Hardware zur Verfügung:

  • Dual-Prozessorsystem mit 2x400 MHz Pentium II
  • INTEL 440BX Chipsatz, Award Modular Bios v4.51PG
  • Arbeitsspeicher 256 Megabyte
  • 1 Adaptec 2940 SCSI-Controller
  • 1 Toshiba DVD-ROM SD-M1201
  • 1 Yamaha CD-Brenner CRW 6416 S
  • 1 Adaptec 2940 U2W SCSI-Controller (Bios v2.20.0)
  • 1 Adaptec 2940 SCSI-Controller (Bios v1.2)
  • 3 IBM DNES-309170W Hard-Disks
  • 1 IBM DDRS-39130W Hard-Disk
  • 1 3COM-LAN-Karte 3c905B (10/100 Mbit) PCI
  • 1 Elsa Erazor-III Grafikkarte
  • 1 Eizo Flex-Scan F563-T

Es stehen also vier 9 GB-Harddisks zur Verfügung, die eine recht gute Ausgangsposition für ein Software-RAID bieten. Mit 4 Platten könnte ein RAID 5 inkl. Hotspare oder theoretisch auch ein kombiniertes RAID 0+1 aufgebaut werden.

Neue Features

Überblick der für mich wesentlichsten Änderungen:

  1. Als Default-Bootloader wird nun "GRUB", anstelle von LILO verwendet. Grub unterstützt ein Passwort, das über MD5 verschlüsselt wird, und soll "beliebige Befehle" ausführen können. Dies sind wichtige Aspekte, die zur Erhöhung der System-Sicherheit beitragen sollen, so die Worte aus den Red Hat-Release Notes. GRUB kann auch nach der Installation mit dem Befehl /sbin/grub-install /dev/device nachinstalliert werden.
  2. Die DISK-Druid Benutzeroberfläche wurde überarbeitet und unterstützt jetzt die Möglichkeit, mehrere "primäre Partitionen" anzulegen, was vorher nur direkt im fdisk-Mode machbar war. Ebenso steht das neue ext3-Journaling Dateisystem zur Verfügung, das es erlaubt, bei einem Upgrade von ext2 nach ext3 ohne Datenverlust zu migrieren. Das Spezifizieren von Spare-Disks beim Erstellen von RAID-Devices ist nun ebenfalls schon während der Installation möglich.
  3. GNOME in der Version 1.4 mit Nautilus
  4. XFree86 wurde auf die Version 4.1.0 aktualisiert
  5. Die Init-Skripte verwenden für die meisten Operationen /sbin/ip aus dem iproute-Paket. Daher ist beim Erstellen eines neuen Kernels darauf zu achten, dass die netlink- und netlink Routing-Features aktiviert werden (CONFIG_NETLINK und CONFIG_RTNETLINK). Zumindest bei Verwendung der Maschine als Router
  6. GCC 3.0 - der unterstützte System-Compiler für C und C++ ist noch immer GCC 2.96 (Red Hat)
  7. Einige neue Systemkonfigurationstools wie redhat-config-network zur Netzwerkkonfiguration, redhat-config-date, um Uhr und Datum zu konfigurieren, redhat-config-services zur Kontrolle der System-Dienste und redhat-config-users für die Benutzer- und Gruppenverwaltung.
  8. Bei dem printconf-Tool wurde für HP-Inkjets ein GhostScript-Druckertreiber-Support hinzufügefügt, der unter http://hpinkjet.sourceforge.net heruntergeladen werden kann.

Installation

Die Installation erfolgt direkt über das eingebaute DVD-Laufwerk mittels zwei auf CD gebrannten ISO-Images, die zuvor von einem der zahlreichen Red Hat-Mirrors aus dem Internet gezogen wurden.

Bei der nach dem Booten erscheinenden Text-Maske entscheide ich mich diesmal für eine grafische Installation der RedHat 7.2 und bestätige dies mit der "Enter"-Taste. Als Sprache während der Installation wähle ich "German", Tastaturtyp 102-key Intel PC, Tastaturbelegung German, Dead Keys aktivieren, Maustyp Generic 3-Button Mouse PS/2. Installationstyp "Benutzerdefinierte Installation", als Partitionierungs-Strategie wähle ich "Manuelles Partitionieren mit dem Disk Druiden".

RAID-Devices definieren

Nun kommt für mich erst mal wieder der spannende Moment beim Anlegen der RAID-Partitionen. Ich lege auf jeder der vier Platten eine primäre 800 MB große als Software-RAID formatierte Partion an (sda1, sda2, sda3 und sda4).

Nun versuche ich, aus sda1 und sdb1 unter dem Mountpoint / ein RAID-1 mit ext3-Filesystem zu erstellen ;-) was er mir alsdann auch in der letzten Zeile mit RAID Device 0 800MB ext3 Mountpoint / auch anzeigt. Das glaube ich aber erst nach dem Rebooten, denn bisher konnten die /boot und /-Partition nicht als RAID-Device verwendet werden.

Aus sdc1 und sdd1 erstelle ich ebenfalls ein RAID-1 mit dem Mountpoint /home. Damit sind auf allen HDs die ersten 800 MB aufgebraucht.

Nun erstelle ich auf jeder Disk nochmal eine primäre Partition von ca. 1 GB, die ich erst wieder als Software-RAID definiere und anschließend unter RAID erstellen als RAID-5 mit ext3 und Mountpoint /usr anlege (sda2, sdb2, sdc2 und sdd2).

Das Ganze wiederhole ich jetzt nochmal, wobei ich aus jeweils zwei Disks ein RAID 1 erstellen und danach aus den zwei Devices einen RAID 0-Verband machen möchte. Damit hätte ich einen kleinen RAID 1+0 Verband erstellt, aber dies funktioniert leider nicht. Somit entschließe ich mich, ein schnelles Stripe-Set als RAID-0 zu erstellen, das später beim Brennen von CDs als Mountpoint /space1 für meine Images genutzt werden soll (sda3, sdb3, sdc3 und sdd3).

Als nächstes lege ich auf jeder Platte eine 256 MB große Partition mit dem Dateisystemtyp Software-RAID an und definiere anschließend ein weiteres RAID-0 als Swap-Partition über alle vier Platten (sda5, sdb5, sdc5 und sdd5). Das sollte nun erstmal genügen, denn wer weiß, ob das System in dieser Konfiguration überhaupt noch nach dem ersten Reboot an den Boot-Prompt kommt.

Die Sache sieht, nachdem RedHat etwas mit meinen Partitionen gewürfelt hat, so aus:

RAID Device 0 4800 MB ext3 /space1 RAID-0 (sdb2, sdb3, sdd2, sdd3)
RAID Device 1 3600 MB ext3 /usr RAID-5 (sda2, sda3, sdc2, sdc3)
RAID Device 2 1035 MB swap RAID-0 (sda5, sdb5, sdc5, sdd5)
RAID Device 3 800 MB ext3 / RAID-1 (sda1 und sda2)
RAID Device 4 800 MB ext3 /home RAID-1 (sdc1 und sdd1)

Das irritiert mich erst einmal, weil ich den Sinn davon überhaupt nicht so recht verstehe. Warum lege ich Partitionen an, die mir Red Hat dann neu ordnet? Wichtig ist zu wissen, dass die "Root-Partition" dann auf dem Device md3 liegt!

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