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So, 30. September 2001, 00:00

Buchvorstellung: Just For Fun

Wahrscheinlich wird jeder eifrige Linux-Fan diese Linus-Biografie schon seit ihrer Veröffentlichung vor einigen Monaten zuhause stehen haben. Ich nahm mir im August die Zeit, dieses Buch zu lesen, zu dem Linus Torvalds, der »Erfinder« von Linux, weniger direkt beitrug, als der Titel suggeriert. Der Text wurde größtenteils von David Diamond geschrieben, und zwar auf Grundlage zahlreicher Interviews, die er mit Linus über einen längeren Zeitraum führte.

Just For Fun

hjb

Just For Fun

Vorwort

Das Buch

Die englische Ausgabe kommt mit einem festen Einband und einem originellen Schutzumschlag. Der Text besteht aus drei Hauptteilen, jeweils in einige Kapitel untergliedert. Am Ende folgen noch ein paar kurze Kapitel mit Linus' Ansichten zu spezifischen Themen, wie »Geistiges Eigentum« und »Warum Open Source Sinn macht«. Ein umfangreiches Stichwortverzeichnis, nicht unbedingt üblich in einem Buch dieser Art, rundet das Werk ab.

Der Inhalt ist, wie könnte es anders sein, die Biografie von Linus Torvalds, von der Geburt bis zur Entstehungszeit des Buches. Dabei gibt Linus eine Menge Fakten über sein familiäres Umfeld preis, die selbst Kennern bisher kaum bekannt waren. Wer nach etwas Spektakulärem sucht, dürfte jedoch enttäuscht werden. Das spektakulärste, was Linus vollbracht hat, war natürlich Linux. Doch wenn er auch viele Entscheidungen, die zum Erfolg von Linux geführt haben, ganz bewußt traf, dürfte er vom Erfolg genauso überrascht gewesen sein wie alle anderen.

Die Entstehung von Linux nimmt natürlich einen großen Teil des Buchs ein. Die hier erzählten Fakten sind den Linux-Oldtimern aber auch schon aus anderen Quellen, auch Postings von Linus, weitgehend bekannt. Es ist auch der einzige Teil des Buches, der etwas Fachsprache verwendet, so daß Computer-Laien hier etwas überfordert sein könnten. Der Rest des Buches sollte dagegen leicht verständlich sein.

Zwischen den Kapiteln befinden sich kurze Bemerkungen von David Diamond über seine Begegnungen mit Linus. Diese gehören sogar zu den interessanteren Teilen des Buchs, verraten sie doch, wie Diamond Linus zu Aktivitäten bringen konnte, die dieser von sich aus nie probiert hätte. An manchen Dingen hat Linus inzwischen richtig Gefallen gefunden. So fährt er jetzt einen BMW Z3, »just for fun«, wie um den Buchtitel zu betonen. Angeregt durch diese Aktivitäten konnte sich Linus schließlich an Einzelheiten aus der Vergangenheit erinnern, die er längst vergessen zu haben glaubte.

Fazit

»Just for Fun« ist leichte Kost, die für alle, die an der Geschichte von Linux und seinem Schöpfer, Linus Torvalds, Interesse finden, eine angenehme Lektüre darstellt. Wer mehr über die Open-Source-Bewegung und deren Hintergründe wissen will, ist mit dem Buch Rebel Code besser bedient.

Echte Kritikpunkte gibt es nicht, nur der Preis für die englische Ausgabe ist für den gebotenen Umfang unangemessen hoch. Ob die deutsche Übersetzung das Qualitätslevel des Buches erhalten kann, entzieht sich leider meiner Kenntnis. Im Zweifelsfall ist die englische Originalausgabe vorzuziehen, wie so manches Übersetzungs-Desaster zeigt.

Fakten

Autoren: Linus Torvalds und David Diamond
Preis (deutsche Ausgabe): 19,90 EUR
Umfang: 262 Seiten, mit Index
Verlag: HarperCollins
ISBN (deutsche Ausgabe): 3-446-21684-7
ISBN (englische Ausgabe): 0-06-662072-4

  • Dieses Werk wurde unter der GNU Free Documentation License veröffentlicht. Das Kopieren, Verbreiten und/oder Modifizieren ist erlaubt unter den Bedingungen der GNU Free Documentation License, Version 1.2 oder einer späteren Version, veröffentlicht von der Free Software Foundation.

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