Login
Newsletter
Werbung

Mo, 30. Juli 2001, 00:00

Linux-Installation auf einem Dell Inspiron 8000

Dies ist ein Erfahrungsbericht über die Installation von SuSE Linux auf einem DELL Inspiron 8000 Laptop.

Vorwort

Dies ist ein Erfahrungsbericht über die Installation von SuSE Linux auf einem DELL Inspiron 8000 Laptop.

Das System kam mit vorinstalliertem Windows 2000. Da ich kein Windows 2000 einsetzen möchte (jedenfalls nicht auf dem Laptop), verzichte ich auf eine Dualboot-Option. Dies vereinfacht die Installation auch ungemein, da sich Linux ganz einfach auf der kompletten Festplatte breit machen darf ;-)

Thomas Gern

*1* Unterstützt durch die Module e100 bzw. e100pro
*2* Unterstützt durch die Module pcilynx bzw. ohci1394

Installation

Beim ersten Versuch, SuSE Linux v7.1 mit Kernel v2.4.0 zu installieren, bleibt Linux beim Versuch, die Hardware zu erkennen, hängen.

Nach kurzem Ausflug zum Linux On Laptop Project1 und zu einem Artikel auf dem SuSE-Server über Installationsprobleme bei DELL-Notebooks2 stellt sich das PCMCIA-Modul als Problemkind heraus. Das Problem an sich wird erst nach der Installation zu beheben sein, weswegen am Bootprompt manual angegeben werden muss, um die automatische Hardware-Erkennung abzuschalten.

boot: manual

In linuxrc können jetzt noch weitere Treiber geladen werden, sofern diese für die Installation benötigt werden. Dass hier dann natürlich nicht der PCMCIA-Treiber geladen werden darf, ist eigentlich klar - ansonsten hätte man sich das Abschalten der automatischen Hardware-Erkennung sparen können.

Für die Installation verwende ich die grafische Installationsvariante mit YaST2 und installiere nur ein Minimal-System. X11, KDE und noch ein paar weitere Tools werden später nachinstalliert, sobald das eigentliche Linux-System soweit läuft.

Nach Abschluss der Installation wird das gerade installierte Linux-System das erste Mal gebootet. Hierbei muss noch beachtet werden, dass versucht wird, das PCMCIA-Modul zu laden (schon wieder...argh). Natürlich passe ich nicht auf und Linux bleibt beim Bootvorgang hängen.

Nach einem Hard-Reset (tja... aus- und einschalten) muss im grafischen Bootmanager mit Druck auf die Escape-Taste an den Bootprompt von LILO gewechselt werden und mit Angabe des zu bootenden Kernel das Laden des PCMCIA-Moduls abermals unterdrückt werden.

boot: linux_2.4 NOPCMCIA=yes

Hierbei ist zu beachten, dass zu diesem Zeitpunkt noch kein landesspezifischer Tastaturtreiber geladen ist und deswegen per Default das englische Tastaturlayout verwendet wird.

Da wir beim letzten Bootvorgang der Rechner ja nach dem »Hänger« per Hard-Reset abgebrochen haben, startet jetzt erst einmal ein Dateisystemcheck.

Nach dem Einloggen in das so eben installierte und gebootete System gilt es als nächstes noch ein paar kleinere Dinge zu konfigurieren. Hierbei ist vor allem das Problem mit dem PCMCIA-Modul zu beheben, damit man auch ganz normal ohne Parameter am LILO-Bootprompt das System booten kann. Hierzu loggt sich "root" ein und startet YaST. Die folgenden Änderungen finden unter dem Menüpunkt Administration des Systems | Konfigurationsdatei verändern statt. Alternativ kann man auch per Editor direkt die Datei /etc/rc.config editieren und danach SuSEconfig aufrufen.

PCMCIA-Support

Für den PCMCIA-Support ist der Eintrag PCMCIA_CORE_OPTS="" abzuändern in PCMCIA_CORE_OPTS="probe_io=0".

Das PCMCIA-Subsystem kann dann nach dem Verlassen von YaST mit rcpcmcia start gestartet werden. Da ich bis jetzt noch keine PCMCIA-Karte habe, die ich benutzen möchte, deaktiviere ich den PCMCIA-Support, indem ich den Eintrag START_PCMCIA auf START_PCMCIA="no" setze.

Netzwerk-Support

Die Konfiguration des Netzwerk-Subsystems mit Hilfe von YaST durchzuführen ist leider zum Scheitern verurteilt, weil YaST reproduzierbar bei der Netzwerkkarten-Installation mit einer Assert-Fehlermeldung abstürzt.

Ein späterer Ausflug zur SuSE-Linux-Buglist3 zeigt, dass dieses Problem bei SuSE bereits bekannt ist4. Abhilfe schafft eine neuere YaST-Version, die mir aber zum Installationszeitpunkt noch nicht zur Verfügung stand.

Aber wer braucht schon diese menügeführte Installation? Ein echter Hardcore-Linux-User kann das auch, indem er direkt die entsprechenden Konfigurationsdateien mit vi bearbeitet ;-)

Aus Bequemlichkeit editiere ich die zentrale rc.config mit YaST und überlasse es YaST, die einzelnen Dateien zu patchen.

Als erstes muss das Kernelmodul für die Netzwerkkarte geladen werden. Hierzu wird der Eintrag INITRD_MODULES="usbcore" um das zu ladende Kernelmodul für die Intel EtherExpress 100 erweitert: INITRD_MODULES="usbcore e100".

Soll ein eigener Kernel kompiliert werden, sollten die vorgenannten Kernelmodule wieder als Modul kompiliert werden. Der LILO-Eintrag muss entsprechend konfiguriert sein, dass dieser eine Initrd verwendet. Nachdem Kernel und Module dann kompiliert und installiert sind, kann mit dem Befehl mk_initrd eine passende Initrd erstellt werden. Der Befehl mk_initrd wertet hierzu die Eintragungen unter INITRD_MODULES in der Datei /etc/rc.config aus.

Netzwerk-Konfiguration

Jetzt wird zumindest schon die Netzwerkkarte erkannt und von Linux unterstützt. Allerdings fehlt noch jegliche Konfiguration. Da bereits ein vorhandener Linux-Rechner als DCHP-Server fungiert, wird das Notebook sich natürlich von diesem die Konfiguration holen:

IFCONFIG_0="dhcpclient"
NETCONFIG="_0"
NETDEV_0="eth0"
DHCLIENT_SLEEP="1"

Jetzt ist auch die Netzwerkkarte entsprechend konfiguriert, dass das Kernelmodul geladen und das Netzwerk per DHCP konfiguriert wird.

Nach einem testweisen Neustart zeigt sich, dass soweit alles funktioniert. Durch die Netzwerk-Konfiguration per DHCP steht ab sofort auch das Internet für weitere Updates zur Verfügung.

Kommentare (Insgesamt: 0 )
Pro-Linux
Pro-Linux @Facebook
Neue Nachrichten
Werbung