Die PDF-Werkstatt für Linux
David Wolski
PDFs per Mausklick mischen: Die Java-Anwendung PDF Split and Merge bringt einen grafischen Editor, um Dokumente und Einzelseiten zu neuen PDFs zusammenzufügen
PDF Split and Merge: Teilen und umsortieren
Dieses Programm ist in Java geschrieben und bietet eine umfangreiche grafische Oberfläche zum Zusammenfügen und Zerlegen von PDF-Dokumenten. PDF Split and Merge (kurz PDF Sam) kann dabei Seiten drehen, umsortieren, einzeln abspeichern und einfügen. Anders als PDF Chain können Sie damit Dokumente per Maus zusammenstellen und sehen dabei stets eine Vorschau des fertigen PDFs. Die Oberfläche lässt sich auch nach Deutsch umschalten.
Installation: In den Software-Quellen von Ubuntu und Debian finden Sie nur veraltete Versionen von PDF Split and Merge, die wichtige Funktionen noch nicht bieten. Es empfiehlt sich stattdessen die Installation der neuesten Version direkt von der Entwicklerwebseite www.pdfsam.org/download
Kompilieren brauchen Sie dazu nichts, da es sich um ein plattformunabhängiges Java-Programm handelt. Es muss aber eine Java-Runtime auf dem Zielsystem verfügbar sein. In Ubuntu und seinen Varianten installieren Sie dazu die Runtime mit
sudo apt-get install openjdk-7-jre
Laden Sie dann die ZIP-Datei pdfsam-2.2.2-out.zip herunter, und entpacken Sie den Inhalt in ein beliebiges Verzeichnis. Sie führen dann von dort aus das Java-Programm über das mitgelieferte Start-Script mittels
sh bin/run.sh
in einem Terminal-Fenster aus.
Verwendung: Nach dem ersten Start liegt PDF Sam zunächst in Englisch vor, was Sie links in der vertikalen Menüleiste unter
auf Deutsch umstellen können. Nach einem Klick auf müssen Sie das Programm erneut starten. Die Menüleiste links zeigt alle Funktionen, die als Plugins realisiert sind. Den grafischen Editor für PDFs finden Sie dort unter , um aus mehreren PDF-Dateien eine neue zu machen. Die Seiten der geladenen PDFs können Sie dazu mit der Maus in das untere neue Dokument ziehen und auch die Reihenfolge einfach ändern.
David Wolski
Gescannte Seiten optimieren: Scan Tailor macht aus Bildern vom Scanner oder aus der Digitalkamera perfektes Quellmaterial für ein ansehnliches PDF
Scan Tailor: Saubere Scans für PDFs
Um aus nicht ganz sauber eingescannten, verzerrten oder schief abfotografierten Seiten ein ansehnliches PDF zu schneidern, müssen Sie nicht für jede Seite ein Bildbearbeitungsprogramm zur Korrektur von Kontrast, Ausrichtung und Pixelfehlern bemühen. Die Open-Source-Software Scan Tailor macht die Zusammenstellung von Scans zu einem PDF bequem: Es fasst alle Schritte bis zur Ausgabe von fertigen Einzelseiten als TIFFs in einem übersichtlichen Arbeitsablauf auf einer englischsprachigen Oberfläche zusammen. Die resultierenden, korrigierten TIFF-Bilder müssen Sie dann noch manuell zu einem PDF zusammenbauen, wofür sich das gleich im Anschluss beschriebene Tool Gscan2pdf eignet.
Installation: Scantailor ist in den Software-Quellen von Ubuntu und Co. sowie von Fedora enthalten und über den Paketmanager flott installiert. Das weniger gut bestückte Opensuse bekommt unter http://software.opensuse.org/package/scantailor wieder ein inoffizielles Paket serviert. Debian-Anwender finden derzeit ein fertiges Paket nur im Unstable-Zweig, und der Quelltext des Open-Source-Programms liegt auf http://scantailor.sourceforge.net bereit.
Verwendung: Der erste Schritt ist immer das Erstellen eines neuen Projekts mit
. Hier legen Sie dann auch gleich den Eingabe- und Ausgabe-Pfad fest. Als Quellmaterial erwartet Scantailor einzelne Scans im Format JPG, PNG und TIFF, die zusammen im Input-Verzeichnis liegen. Die Dateinamen sollten bereits der gewünschten Reihenfolge im Dokument entsprechen. Eine automatische Korrektur der DPI mit ist immer empfehlenswert. Die geladenen Seiten zeigt Scantailor auf der rechten Seite an und links, in der Seitenleiste, arbeiten Sie dann die vorgegebenen Schritte ab. Am Ende erzeugt Scantailor jede Seite als TIFF im Ausgabeverzeichnis, die dann noch auf den Zusammenbau zu einem PDF warten.