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Do, 23. Mai 2019, 15:00

Reif für die Insel - Tropico 6 unter Linux im Test

Bernd Ritter

Über das Spiel

Inhaltlich bringt das neue Tropico keine großen Umwälzungen mit. Wer die vorherigen Teile kennt, wird sich hier auch sehr schnell zurecht finden. Die Missionen sind im sechsten Teil deutlich länger und umfangreicher, die Ziele innerhalb einer Mission auch abwechslungsreicher. Das anfängliche Gezerre der verschiedenen Fraktionen mit sinnlosen Aufträgen wie dem Neubau von bereits bestehenden Gebäuden sind nur in der ersten Mission präsent. Der Handel ist durch die Aufträge der Fraktionen deutlich in den Vordergrund gerutscht, leider macht die Benutzeroberfläche im Handel die Übersicht unnötig schwer. Sehr gut gelungen ist die Ausbreitung auf mehrere Inseln. Die verschiedenen Zeitalter, schon bekannt aus Tropico 5, wurden hier auch gut integriert und machen das Spiel deutlich interessanter.

Da wir uns nun über mehrere kleinere Inseln ausbreiten müssen, um auch alle Ressourcen nutzen zu können, ergeben sich einige Neuheiten. So müssen wir dafür sorgen, dass Güter und Arbeitskräfte von einer Insel zu anderen kommen. Außerdem wird das Platzmanagement nochmals deutlich wichtiger als im Vorgänger.

Darüber hinaus gibt es nun auch einen Broker, bei dem wir uns gegen Geld neue Gebäude freischalten können, oder wir ziehen die nächsten Wahlen vor. Zudem lassen sich dort auch andere Länder sabotieren. Piraten gibt es ebenfalls, die nach unseren Willen entweder auf Raubzug gehen oder andere Missionen erledigen.

Ein wenig nervig sind die Anfragen der Fraktionen in dem Fall, wo sie bereits bestehende Gebäude fordern. Natürlich kann es je nach Ausbreitung auf den Inseln und/oder der Stadtgröße erforderlich sein, mehrere Gebäude zu bauen, verwirrend und irritierend bleibt es dennoch.

Tropico 6 steht vollständig auf Deutsch zur Verfügung.

Grafik

Bernd Ritter

Die Grafik ist hübsch und bringt einen in richtige Karibik-Stimmung, dieser Aspekt war bislang seit dem dritten Tropico-Titel immer gelungen. Mit der sechsten Iteration und dem Wechsel auf die Unreal Engine 4 kommen noch ein paar hübsche Wassereffekte hinzu, und die Dämmerungsansicht (trotzdem gibt es keinen Tag-Nacht-Wechsel) bringt auch noch mit den länger werdenden Schatten ein wenig Stimmung mit.

Hatte man jedoch in den vorherigen Teilen das Gefühl, den Tropicanern grafisch sehr nahe zu sein, so sehen die Figuren bei einem spielüblichen Zoom-Level doch sehr strichmännchenmäßig und detailarm aus. Das ändert sich deutlich, wenn man ein wenig hineinzoomt. Da ich persönlich gerne den Überblick habe, fällt diese Detailarmut, vermutlich durch die Engine bedingt, natürlich auf.

Anmerkung: Dieser Strichmänncheneffekt scheint sich durch den zweiten Patch verbessert zu haben. Die Bewohner wirken nun plastischer und passen sich deutlich besser in das Gesamtbild ein.

Der Wuseleffekt bei größeren Städten kommt auch bei der Besiedelung mehrerer Inseln zum Tragen. Arbeiter werden mit kleinen Booten zur Arbeitsstelle gefahren, Waren werden mit Schiffen abgeholt, es ist ordentlich was los auf dem Wasser.

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