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Do, 31. März 2016, 15:00

Die verheißungsvolle Jagd nach 4K/UHD/2160p

Zuerst fragen wir die aktuellen Bildschirmeinstellungen ab. Dann lassen wir uns von cvt eine »GrafikModusZeile« (genannt auf Englisch ModeLine) ausgeben. Diese können Sie entweder direkt in Ihrem xorg.conf oder gleich auf der Kommandozeile mit xrandr weiterverwenden, indem Sie diesen neuen Modus als über den DVI-Ausgang verfügbar hinzufügen. Schließlich müssen Sie den neu verfügbaren Grafikmodus noch aktivieren, um zu schauen ob dieser auch wirklich funktioniert.

Der Parameter --reduced verringert dabei die Schwarztastung (en: Blanking), den Bereich also, in dem sich der Elektronenstrahl umdreht, um in der nächste Zeile wieder anzufangen. Dadurch läßt sich eine etwas höhere, vertikale Gesamtwiederaufbaufrequenz für den Bildschirm erreichen. Das sollte vor allem bei modernen TFTs und LCDs gut funktionieren, bei denen es zwar de facto keine Röhre und keinen Elektronenstrahl mehr gibt, die aber immer noch in vergleichbarer Weise angesteuert werden.

Deshalb ist es generell auch besser, für solche Bildschirme das neuere Dienstprogramm namens gtf statt cvt zu verwenden, obwohl der Unterschied zwischen beiden Programmen unserer Erfahrung nach wirklich nur marginal ist. Unter gewissen Umständen kann es daher besser sein, gleich ein Werkzeug wie den übers Internet zugänglichen Arachnoid Modeline Calculator zu verwenden. Der unterstützt auch gleich die sogenannten Interlaced-Modi, die zeilenverschränkt arbeiten und damit eine effektiv doppelt so hohe Auffrischungsgeschwindigkeit erlauben.

> ./newmode --gtf DVI1 2560 1600 30 --output DVI1: 2560x1600
mode "2560x1600_30.00": 164.10  2560 2688 2960 3360  1600 1601 1604 1628  -HSync +Vsync
mode "2560x1600_31.00": 170.48  2560 2696 2968 3376  1600 1601 1604 1629  -HSync +Vsync
mode "2560x1600_32.00": 176.09  2560 2696 2968 3376  1600 1601 1604 1630  -HSync +Vsync
xrandr --output DVI1 --mode 2560x1600@32
> xrandr --output DVI1 --mode 1920@1080R --right-of LVDS1
> xrandr --output DVI1 --mode 2560x1600@30 --right-of LVDS1

Für 2560x1440 oder 2560x1600 bräuchten Sie einfach nur dieselbe Prozedur wie weiter oben noch einmal zu wiederholen. Wir haben uns hier allerdings auf ein kleines, auf der Webseite des Autors verfügbares Bash-Skript verlassen, das gleich mehrere Modi derselben Auflösung mit verschiedener Bildauffrischungsrate gleichzeitig definiert. Das kann sehr hilfreich sein wenn Sie die höchste von Ihrem Bildschirm noch unterstützte Auffrischungsrate ausprobieren wollen.

Beachten Sie aber beim Ausprobieren experimenteller Modi bitte, dass Sie den Grafikmodus auch dann jederzeit wieder zurücksetzen können, wenn der Bildschirm einmal nichts mehr anzeigen sollte. Sie erreichen dies, indem Sie als erstes den gerade laufenden Modus über xrandr noch einmal einstellen, was einer sog. NOP (No-Operation) gleichkommt, und danach später einfach diesen Befehl, falls die Anzeige versagen sollte, über die History abrufen. Drücken Sie dazu im obigen Beispiel einfach zwei mal die Taste nach oben und dann Return und schon ist der alte Modus wiederhergestellt.

Nun bleibt immer noch das Problem, dass Sie diese Schritte nach jedem Systemstart wiederholen müssten. Übernehmen Sie deshalb die manuell erfolgreich ausprobierten Modi einfach in Ihre xorg.conf. Der Autor hat für Sie ebenfalls auf seiner Webpräsenz verschiedene vorkonfigurierte xorg.conf-Dateien bereitgestellt, die Sie jederzeit für sich anpassen oder direkt übernehmen können. Mit

systemctl -t service -a | grep dm
systemctl restart kdm.service

ermitteln Sie den von Ihnen verwendeten DisplayManager und starten ihn neu, um die neuen Modi zu testen.

Kommentare (Insgesamt: 13 || Alle anzeigen )
Re: Danke! (rttertewrt, Fr, 1. April 2016)
Re: 4K/UHD (Cashpotenz, Fr, 1. April 2016)
Danke! (Linux-User, Fr, 1. April 2016)
Sofware (4 Karl, Do, 31. März 2016)
Sofware (4 Karl, Do, 31. März 2016)
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