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Do, 8. März 2018, 15:00

Heimautomatisierung unter Linux

FHEM

Visualisierung und Steuerung in FHEM

Mirko Lindner

Visualisierung und Steuerung in FHEM

Ein vor allem im deutschsprachigen Raum bekanntes System ist die »Freundliche Hausautomatisierung und Energie-Messung«, kurz FHEM. Die Lösung stellt ein freies, in Perl geschriebenes Serversystem dar, das primär für eine fortschrittliche Heimautomation genutzt werden kann. Die relativ alte Lösung wurde 2005 durch Rudolf Koenig initiiert und wird durch eine große Gemeinschaft weiterentwickelt. FHEM ist herstellerunabhängig und bietet eine Unterstützung vieler in der Heimautomation üblicher Protokolle wie beispielsweise 1Wire, EnOcean, FS20, HomeMatic, HomeEasy, JeeLink, KNX oder Zwave. Zudem unterstützt die Lösung zahlreiche Geräte wie Fernseher von Samsung, Panasonic, LG oder Philips sowie Lösungen von Apple, Denon, Onkyo, Sonos, Squeezebox und Yamaha.

Eine Stärke von FHEM stellt die große Zahl an Modulen dar. Die Steuerung der Geräte kann wahlweise mittels einer Kommandozeile, eines der zahlreichen Frontends oder automatisiert durch Programmabläufe erfolgen. FHEM erlaubt dazu, Befehlsketten zu konstruieren, die wiederum zur automatischen Steuerung genutzt werden können. Als Sprache kann neben der sehr mächtigen FHEM-Syntax auch Perl oder Bash genutzt werden.

Das Entwicklungsmodell von FHEM sieht eine stetige Weiterentwicklung vor, sodass täglich neue Updates erscheinen. Dazu muss nur in der Oberfläche der Update-Befehl abgesetzt werden und FHEM aktualisiert die gewünschten Module. Die Entwicklungsgemeinde ist recht aktiv. Neue Hardware wird relativ rasch in das System eingebunden und lange gepflegt. Eine weitere Stärke des Systems ist die ausgiebige Dokumentation, die sowohl in Englisch als auch in Deutsch verfügbar ist.

Die wohl größte Stärke und gleichzeitig Schwäche ist allerdings die Komplexität von FHEM. Der Server bietet eine grafisch eher puristische Oberfläche an. Sie beschränkt sich auf die Visualisierung der Umgebung und legt weniger Wert auf eine einfache und intuitive Konfiguration. Die komplette Konfiguration findet deshalb entweder direkt in der Kommandozeile oder in Form von Attributboxen statt. Das System erfordert deshalb relativ viel Einarbeitungszeit, bietet dafür aber einen außergewöhnlich flexiblen Unterbau, der kaum Wünsche offen lässt.

FHEM: Standardoberfläche nach dem ersten Start

Mirko Lindner

FHEM: Standardoberfläche nach dem ersten Start

FHEM: Anzeige und Konfiguration einer Komponente

Mirko Lindner

FHEM: Anzeige und Konfiguration einer Komponente

FHEM: Alternativanzeige

Mirko Lindner

FHEM: Alternativanzeige

Stärken und Schwächen von FHEM
StärkenSchwächen
Unterstützung einer großen Zahl an HardwarekomponentenHohe Komplexität und lange Einarbeitungszeit
Hohe Flexibilität und GrundfunktionalitätHoher Zeitaufwand für Pflege und Erweiterungen
Große GemeinschaftPuristische grafische Standard-Bedienung

Schnellinstallation

Voraussetzungen: Perl, diverse CPAN-Module

1.) Quellen herunterladen und entpacken

# wget http://www.dhs-computertechnik.de/downloads/fhem-cvs.tgz
# tar xfvz fhem-cvs.tgz

2.) Server starten and Konfiguration aufrufen

# ./fhem.pl fhem.cfg
# firefox http://localhost:8083/fhem

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