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Do, 3. Mai 2018, 15:00

Streifzug durch Ubuntu 18.04 LTS

LibreOffice

Hans-Joachim Baader

LibreOffice

Allgemeines zum System

Vom Einschalten bis zum Login-Prompt vergehen in der virtuellen Maschine kaum 30 Sekunden. Ubuntu setzt, anders als Kubuntu, eine Hardware-3D-Beschleunigung voraus, die bei Grafikkarten, die das nicht bieten, durch llvmpipe emuliert wird. Bei einer ausreichend schnellen CPU ist das Verfahren von der Geschwindigkeit immer noch gerade so erträglich, bei zwei oder mehr CPUs ist es mittlerweile ganz brauchbar, von sehr grafikintensiven Anwendungen abgesehen.

Wie immer erhielten auch in Ubuntu 18.04 Viele Anwendungen mehr oder weniger große Verbesserungen, die durch die Aufnahme neuer Versionen bedingt sind. LibreOffice wird in Version 6.0 mitgeliefert. Chromium 65 und Firefox 59 sind unter den mitgelieferten Webbrowsern zu finden. Neu ist, dass Laptops, die mit dem Akku laufen, nach 20 Minuten Inaktivität automatisch schlafen gelegt werden. Eine andere Neuerung ist, dass Emoji jetzt in den meisten Programmen farbig angezeigt werden. Es gibt außerdem Tastenkombinationen zur Auswahl von Emojis, meist Strg + . oder Strg + ;.

Emoji-Eingabe

Hans-Joachim Baader

Emoji-Eingabe

Während Snap in dieser Version in Version 2.32 vorliegt, ist das von Gnome favorisierte Flatpak nicht installiert. Beide Systeme habe ich schon früher miteinander verglichen und mit ziemlicher Unzufriedenheit festgestellt, dass es sich um größtenteils duplizierte Funktionalität handelt. Beide Systeme scheinen stur ihren Weg weiter zu verfolgen, statt mit diesem sinnlosen Mehrfachaufwand Schluss zu machen. Als Resultat sind beide noch lange nicht ausgereift und ich kann niemandem empfehlen, sie einzusetzen. Dem zum Trotz hat Canonical in Ubuntu 18.04 einige Programme nur noch im Snap-Format im Angebot, um sie später leichter aktualisieren zu können. Genannt werden die Gnome-Programme Calculator, Characters, Logs und System Monitor. Außerdem soll das Programm »Ubuntu Software« die Benutzer in die Lage versetzen, einfach zwischen verschiedenen Snap-Kanälen wechseln zu können. Wie das funktionieren soll, war nicht zu erkennen.

Startseite von Firefox 59

Hans-Joachim Baader

Startseite von Firefox 59

Das System kommt mit dem vorinstallierten und konfigurierten Paket unattended-upgrades, das für automatische Paketaktualisierungen im Hintergrund sorgt. Es läuft einmal täglich über das Cron-Skript apt-compat, und zwar gegen 6:40 Uhr, falls der Rechner läuft, ansonsten wird es später nachgeholt. Dank dieses Systems bekommt ein Benutzer nur dann von Aktualisierungen etwas mit, wenn sich Konfigurationsdateien ändern (was während der Lebenszeit einer LTS-Version nicht vorkommen sollte), Pakete nicht installierbar sind oder ein Reboot nötig wird. Zwar kam letzteres in der Testzeit nicht vor, aber es ist davon auszugehen, dass ein nötiger Reboot nur auf dem Desktop angezeigt (und im Log vermerkt) wird.

Das Kernel-Audit ist aktiviert, es läuft allerdings kein Audit-Daemon. Dennoch werden die Audit-Meldungen aufgezeichnet, und zwar im Kernel-Log. Und was SELinux für Fedora, RHEL und die daraus entstandenen Distributionen, ist AppArmor für Suse und Ubuntu. AppArmor ist für eine Reihe von Programmen aktiviert. Mit dem Kommando apparmor-status kann man sich als Root ansehen, welche Profile vorhanden sind. Da man normalerweise keine Warnungen oder Fehler von AppArmor zu sehen bekommt, kann man davon ausgehen, dass alle Programme, die in keinem Profil auftauchen, ohne Einschränkungen laufen können.

Wie gewohnt hat Root keinen direkten Zugang zum System, sondern die Benutzer der Gruppe sudo können über das Kommando sudo Befehle als Root ausführen. Die Desktopumgebungen Gnome und KDE sind im Vergleich zu anderen Umgebungen weiterhin überaus speicherhungrig. Gnome benötigt beim Start 940 MB, KDE 470 MB, was im Verlauf der Benutzung leicht noch um einige hundert MB steigen kann. Die Messung des Speicherverbrauchs der Desktops kann allerdings jeweils nur ungefähre Werte ermitteln, die zudem in Abhängigkeit von der Hardware und anderen Faktoren schwanken.

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