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Do, 6. Dezember 2018, 15:00

Fedora 29

Erste Schritte in der Gnome-Hilfe von Fedora 29

Hans-Joachim Baader

Erste Schritte in der Gnome-Hilfe von Fedora 29

Gnome

Fedora 29 startet wie sein Vorgänger sehr schnell. Schon nach wenigen Sekunden ist in dieser Testkonfiguration der Login-Prompt erreicht. Wie immer ist SELinux eingebunden und aktiviert. Als normaler Benutzer merkt man davon allerdings nichts. In Fedora 29 wie auch in der Vorversion trat kein sichtbares Problem im Zusammenhang mit SELinux auf. Für den Fall, dass ein Problem auftritt, sei es nach der Installation von zusätzlicher Software oder anderen Änderungen, steht ein Diagnosewerkzeug zur Verfügung.

Die Desktopumgebung von Fedora ist Gnome, jetzt in Version 3.30. Beim ersten Start wird eine Willkommen-Anwendung gestartet, die als erstes einige Datenschutz-Einstellungen präsentiert, dann die Möglichkeit, Online-Konten einzurichten, und zum Abschluss Benutzername und Passwort zu setzen. Beim ersten Start wird außerdem auch noch das Programm Gnome - Erste Schritte gestartet, das bei der Einarbeitung in Gnome helfen will. Vom Fedora 29-spezifischen Design abgesehen sieht die Umgebung aus wie immer.

Das neue Gnome enthält viele kleinere Verbesserungen, die nicht alle aufgezählt werden können. So ist jetzt Flatpak 1.0 integriert. Generell wurde Gnome 3.30 schneller und benötigt weniger Speicher. Das Screen-Sharing und Remote-Desktop-Sitzungen lassen sich leichter steuern und die Sitzungen werden auch in einem neuen Systemmenü angezeigt. Der Webbrowser Epiphany wurde um eine minimale Ansicht für konzentriertes Lesen erweitert. Neu ist ein Programm zur Verwaltung von Podcasts.

Gnome Disks unterstützt jetzt VeraCrypt. Im Gnome-Einstellungsdialog lassen sich nun auch Thunderbolt-Geräte verwalten. Das zugehörige Panel erscheint, wie auch diejenigen für andere Hardware, nur dann, wenn entsprechende Geräte erkannt werden. Eine weitere Neuerung ist, dass sich Boxes, ein Programm, das eigentlich zur Verwaltung virtueller Maschinen dient, jetzt mit RDP mit dem Desktop von Windows-Servern verbinden kann.

Einstellungen, Gnome-Optimierung und Gnome Disks

Hans-Joachim Baader

Einstellungen, Gnome-Optimierung und Gnome Disks

Wayland bleibt das standardmäßig verwendete Display-System. Der Gnome-Login-Manager hat drei Sitzungen vordefiniert, wobei neben Gnome unter Wayland wie bisher auch Gnome Classic und Gnome unter Xorg, also dem X11-System, wählbar sind. Letzteres ist auch die automatisch gewählte Ersatz-Option, falls Wayland nicht funktionieren sollte, beispielsweise mangels geeigneter Treiber. Gnome Classic ähnelt stark dem ursprünglichen Gnome 2-Design, beruht aber dennoch auf Gnome 3 und ein paar Plugins für die Gnome-Shell. Wirklich klassisch ist dort also nichts, wie man leicht an den Anwendungs-Menüs und dem Aussehen der Anwendungen generell sieht. Wer das wesentlich schlankere und effizientere echte klassische Gnome bevorzugt, sollte Mate installieren.

Wie schon zuvor ist Wayland optisch praktisch nicht von X11 zu unterscheiden. Bei der Funktionalität gab es ebenfalls nichts zu beanstanden, allerdings konnte sicher auch nicht alles, was an Funktionalität vorhanden sein sollte, geprüft werden.

Einer der wichtigsten Punkte in der jüngsten Entwicklung war die Integration von Flatpak, das aus Sicht des Projekts das Anwendungsverteilungssystem der nächsten Generation für Linux ist. Nun hat Flatpak Version 1.0 erreicht und ist wie schon in Fedora 28 vorinstalliert, allerdings ohne Repositorien. Flatpak ist weiter experimentell und noch nicht zu empfehlen. Mehr noch, solange mit Snap von Ubuntu ein sehr ähnliches System existiert und sich die Entwickler nicht auf ein gemeinsames Format und ein gemeinsames Werkzeug einigen können, sollte man beide komplett boykottieren. Am besten deinstalliert man Flatpak, um ein mögliches Einfallstor für Schadsoftware auszumerzen.

Der Standard-Webbrowser unter Gnome ist Firefox. Da Fedora den Firefox-Veröffentlichungen immer schnell folgt, wird Firefox nicht lange bei der aktuellen Version 62 verweilen. Außer einem Plugin sind keine Erweiterungen vorinstalliert. Bei dem Plugin handelt es sich um OpenH264 von Cisco, das zunächst deaktiviert ist und von Hand aktiviert werden muss, wenn man es verwenden will.

LibreOffice meldet beim ersten Start, dass es zusätzliche Pakete benötigt. Folgt man der Benachrichtigung, stellt man fest, dass es sich hierbei im das deutsche Sprachpaket handelt, das man nun bequem über die Software-Verwaltung installieren kann.

Der Speicherbedarf liegt nach dem Start bei sagenhaften 1 Gigabyte. Davon entfallen 270 MB auf den PackageKit-Daemon, der allerdings nach kurzer Laufzeit beendet wird. Damit werden dann nur noch 670 MB benötigt, der größte Teil davon allerdings von Daemonen, die zu Gnome dazugehören und die man dementsprechend kaum los wird. Wer eine schlanke oder gar anpassbare Oberfläche sucht, ist bei Gnome falsch.

Die Gnome-Shell erfordert wie immer eine Hardware-3D-Beschleunigung zu verlangen, um optimal zu laufen. Das ist allerdings mittlerweile fast überall gegeben. Als Ausweg kann sie auf ein Software-Rendering zurückgreifen. Bedauerlich ist, dass das gnome-tweak-tool, auf Deutsch Optimierungswerkzeug genannt, weiterhin nicht standardmäßig installiert ist. Denn man benötigt es, um Erweiterungen für die Gnome-Shell zu installieren, da dafür kein Weg in der Standardkonfiguration vorhanden ist. Daneben kann man auch andere Dinge einstellen, die die Gnome-Entwickler nicht in der GUI konfigurierbar gemacht haben.

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