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Do, 27. Juni 2019, 15:00

Red Hat Enterprise Linux 8

Update eines RHEL7-Systems

Systemupgrade von RHEL7 auf RHEL8

Mirko Lindner

Systemupgrade von RHEL7 auf RHEL8

Seit der Version 7 unterstützt RHEL offiziell ein Upgrade von einer Vorgängerversion. Hierfür müssen Anwender allerdings diverse Kriterien erfüllen. So garantiert der Hersteller ein sauberes Update lediglich bei der 64-Bit-Server-Version von RHEL 7. Aktualisierungen der Workstation- und Desktop-Varianten werden nicht unterstützt. Genauso wenig unterstützt Red Hat die Aktualisierung von anderen Plattformen. Zudem werden nicht alle Paketgruppen angeboten. Anwender, die ihr System von RHEL 7 auf die neue Version aktualisieren wollen, müssen zudem ein freies Abonnement haben und in der Lage sein, »rhel-7-server-extras-rpms« zu abonnieren. Aus dem Kanal installiert RHEL dann das Tool leapp, das die komplette Installation von RHEL8 dirigiert.

leapp überprüft das System und erstellt eine Liste von Anhängigkeiten bzw. Unverträglichkeiten. Die Resultate werden dann direkt auf der Konsole angezeigt. Sind keine Probleme vorhanden, startet leapp die Update-Prozedur und aktualisiert das System auf RHEL8.

Red Hat gibt allerdings grundsätzlich aber keine Garantie für ein sauberes Update jenseits von @base und @minimal. Wer weitere Quellen nutzt, sollte deshalb vor der Ausführung der Aktualisierung auf BOOM zurückgreifen, damit er im Problemfall ein funktionierendes System restaurieren kann. Im Allgemeinen gilt sowieso, dass ein Backup der Daten vor einer so gravierenden Systemaktualisierung durchaus keine schlechte Idee ist.

Die eigentliche Update-Funktionalität klappte für alle unterstützten Paketgruppen problemlos. Die Anwendung überprüft das System und erstellt einen Bericht. Gibt es keine Unverträglichkeiten, lädt leapp die zu ersetzenden Pakete automatisch herunter und startet die Aktualisierung. Wichtig zu wissen ist dabei, dass das Tool während der Aktualisierung SELinux außer Gefecht setzt und temporär die Firewall deaktiviert. Nutzer sollen sich dessen bewusst sein und im Vorfeld der Aktualisierung entsprechende Vorkehrungen treffen, um nicht die Sicherheit ihrer Systeme oder Daten unnötig zu gefährden.

Das Grundsystem und der Start

Gnome - Der Standarddesktop von RHEL8

Mirko Lindner

Gnome - Der Standarddesktop von RHEL8

Der Start des mitgelieferten Kernels 4.18 gestaltet sich wenig spektakulär. Das Produkt verzichtet auch in der aktuellen Version auf einen Ladebalken. Hat der Anwender die grafische Oberfläche als Standard eingestellt, erblickt er beim ersten Start das Login-Fenster der Standardumgebung Gnome. Die Umgebung wird in der Version 3.28 ausgeliefert. Wie bereits angekündigt nutzt der Hersteller in der Standardeinstellung nicht mehr den »Classic«-Modus, sondern setzt in der aktuellen Iteration der Distribution die reguläre Shell ein. Nutzer, die ihr System von RHEL 7 aktualisieren, sehen allerdings immer noch ihre alte Umgebungseinstellung.

Wie erwartet setzt die neue Version der Distribution auf DNF auf. DNF ist ein Ersatz des Paketmanagers Yum mit dem Ziel einer höheren Verarbeitungsgeschwindigkeit und vereinfachter Erstellung und Einbindung von Plugins. Das System wurde Anfang 2012 vorgestellt und erstmals in Fedora 18 als Alternative zu Yum angeboten. DNF, das in RHEL 8 als Yum 4 angekündigt wurde, ist weitgehend kompatibel zu Yum in RHEL7 und soll das alte Werkzeug problemlos ersetzen können. So lassen sich auch in der neuen Version Kommandos wie gewohnt mit yum absetzen. Diese werden allerdings dann an das neue Werkzeug weitergeleitet und von DNF abgearbeitet.

Ein Highlight der neuen Version sind die als »Application Streams« vorgestellten Erweiterungen. Red Hat bietet die neue Generation der Distribution in einer Basis-Version als »BaseOS«, die wie der Name bereits suggeriert, lediglich die Standardapplikationen beinhaltet. Weitere Anwendungen werden im Zuge der AppStreams in einem separaten Repositorium bereitgestellt und können entweder in einem regulären RPM-Paket oder als ein »RPM-Modul« eingebunden werden. Sichtbar wird das allen RHEL8-Nutzern mit dem Kommando dnf repolist, das in der Ausgabe ein Basis- und ein Applikationsrepositorium auflistet. Die Installation der einzelnen Module, die in der Praxis nichts anderes als verschiedene Versionen einer Anwendung darstellen, passiert dann mit dnf module install PAKET:Version.

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