Fedora 8
Die achte Generation von Fedora im Test
Nach der Installation
Bevor man sich vor der Installation zum ersten Mal anmelden kann, müssen noch einige Dinge eingestellt werden. Dazu wird man von einem grafischen Programm begrüßt, das die Benutzer ähnlich wie die Installation durch einige Seiten führt. Zunächst besteht die Möglichkeit, mit ein paar Klicks eine einfache Firewall zu definieren. Man kann beliebige Ports sperren oder freigeben, die Firewall aber auch komplett abschalten.
Danach kann SELinux auf Aktiv, Nur Warnen oder Deaktiviert gesetzt werden. Die Vorgabe ist Aktiv, und bei dieser sollte man es belassen. Sollte tatsächlich einmal ein Rechteproblem auftreten, was während meines Tests nicht der Fall war, dann liefert Fedora Tools mit, das Problem zu analysieren und die Konfiguration von SELinux zu ändern.
Die nächste Einstellung betrifft Datum, Uhrzeit und das optionale NTP. Danach kann man, ebenfalls optional, sein Hardware-Profil an Fedora senden. Schließlich legt man noch einen Benutzer an, wobei auch eine Anmeldung an einem Netz (NIS, LDAP, Hesoid und Winbind) möglich ist. Damit ist es geschafft, der Weg zum Anmeldebildschirm ist frei.
Arbeiten mit Fedora
Der Desktop unterscheidet sich bis auf die Gestaltung nicht von dem, was GNOME und KDE standardmäßig anbieten. Vermutlich ist es bei anderen Window-Managern genauso, was ich nicht geprüft habe. Es gibt auch keine größeren Änderungen in den Menüs. Lediglich bei den Systemwerkzeugen fügt Fedora einige eigene Werkzeuge hinzu, beispielsweise für Bluetooth und SELinux.
Paketverwaltung
Gleich nach der Installation kann es sein, dass bereits aktualisierte Pakete vorhanden sind. Wie andere Distributionen auch prüft Fedora, wenn eine Netzwerkverbindung vorhanden ist, in regelmäßigen Abständen, ob Updates vorliegen, und meldet dies wie in der Abbildung. Normalerweise tut man gut daran, die Updates auch gleich zu installieren. Dazu wird der grafische Paketmanager »Pup« gestartet. Das Updaten scheint im Vergleich zu Debian oder Slackware recht langsam vonstatten zu gehen, exakte Vergleiche lassen sich jedoch im Rahmen dieses Artikels nicht anstellen.
Zum Verwalten der Paketquellen, Installieren von zusätzlichen Paketen und Deinstallieren von Software dient unter GNOME das Programm »Pirut«. Im Hintergrund verrichtet »yum« die eigentliche Arbeit. Beim Start ruft Pirut im Hintergrund »yum-updatesd« auf, um die Paketinformation zu aktualisieren. Wie um meine früheren schlechten Erfahrungen mit RPM-basierten Systemen zu bestätigen, hängte sich das Programm dabei einmal komplett auf. Ursache war ein Hänger von yum-updatesd, der nur mit einem kill-Kommando beseitigt werden konnte. Dass dieses Problem nicht nur bei mir auftrat, konnte ich bei einem Besuch des Fedora-Forums schnell feststellen. Im Bugzilla von Red Hat waren bereits mehrere Fehler hierzu eingetragen. Der vorläufige Workaround war für mich, erst einmal das Depot »fedora-updates« zu deaktivieren. Dies allein nützte noch nichts. Also räumte ich mit dem Kommando yum clean all
auf, das in den Foren von manchen erfahreneren Anwendern als Allheilmittel empfohlen wird. Danach konnte ich mit yum install
wieder Pakete installieren.
Ein anderes Mal gab es einen Absturz in Pirut beim Entfernen einiger Pakete. Dies hinterließ mir ein System mit einem fast leeren /bin-Verzeichnis. Konsequenterweise war eine Neuinstallation angesagt, da eine Wiederherstellung aussichtslos schien.
Mittlerweile scheinen die größten Probleme mit der Paketverwaltung überwunden und ein Update wurde veröffentlicht oder steht kurz bevor. Es ist durchaus möglich, dass das Problem seinen Ausgang in der hohen Auslastung der Fedora-Server kurz nach der Freigabe nahm und das Programm dadurch aus dem Tritt kam.