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So, 14. Oktober 2007, 00:00

openSuse 10.3

GNOME

GNOME unter openSuse 10.3 mit neuem Startmenü

Mirko Lindner (demon)

GNOME unter openSuse 10.3 mit neuem Startmenü

Der Desktop der GNOME-Umgebung gestaltet sich aufgeräumt und übersichtlich. Ein Klick auf das Startmenü verrät die Änderungen - wer bereits SLED oder SLES einsetzt, wird über das neue Menü kaum verwundert sein. openSuse 10.3 kommt mit demselben Aussehen und derselben Struktur wie das erste Update der Premiumprodukte. Die Struktur des Menüs wurde übernommen und unterscheidet sich kaum von der in SLED oder SLES. Folglich dürften auch jene, die bereits das Menü in openSuse 10.2 eingesetzt haben, recht schnell auch mit der Neuentwicklung zurecht kommen. Anwender, die das Menü auch in openSuse 10.2 nicht mochten, werden auch mit der Neuentwicklung wenig Freude haben.

Die wohl größte Änderung unter GNOME stellt allerdings eine GTK+-Portierung von Yast dar. Das Tool verhält sich unter GNOME wie eine native Applikation und ist von anderen GNOME-typischen Anwendungen nicht zu unterscheiden. Dazu haben die Programmierer Yast nicht nur in zwei separate Frontends zerlegt, sondern dem Konfigurationstool unter GNOME auch gleich zusätzliche Funktionalität spendiert. Die augenscheinlichste Änderung erfuhr dabei das Softwaremanagement-Modul, das komplett überarbeitet wurde und unter GNOME nicht nur ein frischeres Look & Feel mit sich bringt, sondern sich auch intuitiver und leichter bedienen lässt. Ferner sieht Yast unter GNOME wie das typische Konfigurationstool aus, mit dem die Umgebung angepasst werden kann.

GTK+- und Qt-Anwendung unter GNOME

Mirko Lindner (demon)

GTK+- und Qt-Anwendung unter GNOME

Die Wiedergabe von MP3-Musikstücken unter GNOME klappt dank RealPlayer und Plugins von Fluendo tadellos. Auch das Abspielen einer Vielzahl von Videos funktioniert ohne Probleme. Wird ein Codec nicht gefunden, bietet der Player dem Anwender die Möglichkeit an, das entsprechende Zusatzcodec vom Netz zu laden und zu installieren. Darüber hinaus informiert eine Seite von Novell über mögliche lizenztechnische Probleme.

Negativ unter GNOME fällt dagegen die Integration von Qt- oder KDE-Anwendungen ins Auge. Während Novell in der Vergangenheit versuchte, die beiden Umgebungen durch die Installation von gleichen Farbschemen wenigstens äußerlich zu integrieren, fällt diese Maßnahme in der aktuellen Suse flach. Installiert der Anwender erst ein GNOME-Desktop und dann eine einzelne KDE-Anwendung, wirkt sie durch ein komplett anderes Schema sowie andere Schriftgrößen wie ein Fremdkörper. Hier wäre es auf jeden Fall wünschenswert, dass der Distributor zu seinen Wurzeln zurückfindet und die Integration der beiden Umgebungen wieder verbessert, denn es gibt durchaus Gründe, unter GNOME auch KDE-Anwendungen zu nutzen.

KDE

KDE unter openSuse 10.3

Mirko Lindner (demon)

KDE unter openSuse 10.3

»KDE ist perfekt«, zu diesem Schluss könnte ein Nutzer von openSuse 10.2 und openSuse 10.3 kommen, denn die Umgebung wirkt in beiden Distributionen fast identisch. Während GNOME in vielen Punkten verbessert wurde und vor allem von der gelungenen Yast-Integration profitiert, müssen KDE-Nutzer unter openSuse 10.3 nach Neuerungen förmlich suchen. Hinzu kommt noch, dass das bereits in der letzten Version teils umständlich zu bedienende Menü nur in der Anordnung der Reiter verändert wurde. In der Struktur des Menüs hat sich dagegen wenig getan.

Ganz ohne Änderungen kommt allerdings auch openSuse 10.3 nicht aus. Die Desktop-Umgebung wurde auf die Version 3.5.7 aktualisiert und enthält vereinzelte Anwendungen aus KDE4. Zu den weiteren Neuerungen unter openSuse 10.3 gehört die Möglichkeit, die neuen Oxygen-Icons zu installieren. Im Gegensatz zu GNOME werden unter KDE alle GTK+-Anwendungen korrekt angezeigt und verwenden im Aussehen ein ähnliches Thema. Auch die Änderung der Schriftgrößen überträgt sich auf GTK+-Applikationen.

Der Yast-Frontend unter KDE nutzt die alte Qt-Oberfläche mit einem an GNOME angelehnten Icon-Satz. Wer die alten Crystal-Icons unter KDE nutzen möchte, dem bietet der Hersteller diese in einem speziellen Paket zur Installation an. Im direkten Vergleich mit der Vorgängerversion kommt Yast mit weniger Modulen. Unter anderem bietet die Distribution keine separaten Module für Disk- und IDE-Einstellungen sowie zur Energieverwaltung mehr an. Neu hinzugekommen ist dagegen ein Modul zur Installation von Fingerabdruck-Lesern.

Probleme konnten wir mit der Softwareverwaltung unter KDE beobachten. Aus uns nicht erklärlichen Gründen konnte die Qt-Variante von Yast manche Applikationen nicht finden, während sie unter der GTK+-Oberfläche angezeigt wurden. Auch die teils unübersichtliche Struktur der Qt-Version von Yast verwirrt manchmal. Hier wäre auf jeden Fall eine Aufräumaktion wünschenswert.

Die Highlights

Leichte Einrichtung von weiteren Installationsquellen unter openSuse 10.3

Mirko Lindner (demon)

Leichte Einrichtung von weiteren Installationsquellen unter openSuse 10.3

Compiz Fusion

Wurde bei der Installation der Grafikkarte die 3D-Funktionalität eingeschaltet, bietet Novell allen Anwendern alternativ auch Xgl an.Die Erweiterung gehört sicherlich zu den Highlights der Distribution, auch wenn sie für viele Anwender keinen sonderlichen Nutzen bringt.

OpenSuse 10.3 kommt mit einer Reihe von Plugins für den Compositing-Manager Compiz. Neben reinen Hinguckern bietet die neue Funktionalität allerdings auch durchaus sinnvolle Möglichkeiten. Zu den interessanten gehören eine Expose-ähnliche Funktionalität, die alle angezeigten Fenster fein säuberlich auf dem Bildschirm darstellt, sowie der Fensterumschalter. Auch die Möglichkeit, einzelnen Fenstern Transparenz zu verleihen, erschließt neue Horizonte.

Die Konfiguration von Compiz gestaltet sich mittlerweile recht einfach. Sowohl GNOME als auch KDE bringen separate Konfigurationstools mit sich, die eine Einstellung diverser Funktionen der Erweiterung ermöglichen.

One-Click Installation

Zu den weiteren Neuerungen von openSuse 10.3 gehört eine »1-Klick-Installations-Option«, mit der sich leichter zusätzliche Pakete installieren lassen sollen. Prinzipiell handelt es sich bei der Neuerung um ein Online-Verzeichnis, das eine Fülle an weiteren Paketen bereithält, die allesamt mit einem Klick installiert werden können.

Installation von weiteren Anwendungen mittels 1-Click-Install

Mirko Lindner (demon)

Installation von weiteren Anwendungen mittels 1-Click-Install

Die Suchfunktion des Dienstes stellt sich bei der täglichen Arbeit informativer dar. So findet das Archiv bei der Suche nach GIMP gleich mehrere verschiedene Versionen der Applikation. Will der Anwender eine Testversion der Grafikanwendung installieren, wird er ohne das Wissen, welche im Moment die aktuelle ist, unter Umständen verzweifeln. Das Archiv bietet gleich mehrere Testversionen der Applikation zur Auswahl an, ohne allerdings das Datum anzuzeigen, wann sie abgelegt wurden. Darüber hinaus ist der Dienst im Moment nur in englischer Sprache verfügbar.

Ein weiteres Problem konnten wir unter KDE beobachten. Während unter GNOME es keine Probleme mit der Installation neuer Software gab, weigerte sich Yast unter Qt manchmal, eine neue Applikation zu installieren, mit dem Hinweis, dass eine Instanz der Applikation bereits läuft.

Bei der täglichen Arbeit stellt sich der neue Dienst als recht nützlich dar. Neue Applikationen können mühelos auch von ungeübten Anwendern installiert werden. Die »1-Click Installation« konnte alle Abhängigkeiten auflösen und problemlos die gewünschten Applikationen installieren.

KDE4

Experimentierfreudige Anwender finden in der neuen openSuse neben einer stabilen Version von KDE auch die künftige Generation der Desktop-Umgebung. Wer allerdings eine arbeitsfähige Variante erwartet, dürfte enttäuscht sein. Die Umgebung wirkt nicht nur unfertig, sondern ist es auch. Hinzu kommt noch, dass Novell diverse Pakete von KDE nicht passend eingebunden hat, so dass unter anderem die Icons nicht sichtbar sind. Ein produktives Arbeiten ist mit der mitgelieferten Version nicht wirklich möglich.

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