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Do, 7. November 2019, 15:00

Streifzug durch Ubuntu 19.10

Hans-Joachim Baader

Gnome

Ubuntu 19.10 enthält standardmäßig Gnome 3.34 als Desktop-Umgebung. Beim ersten Start wird die übliche Willkommen-Anwendung gestartet, in der man die Möglichkeit hat, Online-Konten und ein paar weitere Dinge einzurichten. Anders als Fedora bleibt Ubuntu immer noch bei X.org als Standard-Display-Server. Eine Wayland-Sitzung ist als Option verfügbar.

Das neue Gnome enthält viele kleinere Verbesserungen, die nicht alle aufgezählt werden können. So gibt es nun die Möglichkeit, Symbole zu Ordnern zusammenzufassen. Verbesserungen findet man ferner in den WLAN- und Hintergrundeinstellungen und in den mitgelieferten Anwendungen. Weitere Desktop-spezifische Neuerungen sind der direkte Zugriff auf USB-Laufwerke, Yaru in heller und dunkler Variante als neue Themes, Unterstützung für DLNA als Server und Unterstützung für WPA3. Außerdem können Xwayland-Anwendungen jetzt auch als Root oder mit sudo ausgeführt werden. Doch die spürbarste Verbesserung ist, dass Gnome jetzt deutlich flüssiger läuft. Die extrem störende Trägheit von Gnome war mir bereits in früheren Versionen aufgefallen, doch hielt ich es nur für eine Unzulänglichkeit der virtuellen Maschine. Wie sich jetzt aber herausstellte, lag das Problem an der Gnome-Shell und am Gnome-Window-Manager Mutter, und Canonical hat in den letzten Monaten eine Menge von Fehlern aufgedeckt und behoben.

Abgesehen von Firefox, Thunderbird, LibreOffice und ein paar Gnome-Programmen, die aufgrund ihrer mangelnden Fähigkeiten für mich überhaupt keinen Sinn ergeben, sind kaum Anwendungen vorinstalliert. Die besseren Anwendungen findet man über »Ubuntu Software«, die grafische Paketverwaltung für normale Benutzer. »Ubuntu Software« ist nichts als eine Umbenennung von »Gnome Software«. Mit dem Programm kann man Anwenderprogramme und Erweiterungen installieren, unter anderem auch Gnome-Shell-Erweiterungen, GStreamer-Plugins und Schriftarten.

Erfreulich ist an Ubuntu Software, dass es auf der Hauptseite Software aus verschiedenen Bereichen empfiehlt, darunter auch solche, von denen selbst erfahrene Benutzer vielleicht noch nie gehört haben. Unerfreulich ist dagegen, dass ganz prominent proprietäre Software wie Skype empfohlen wird. Die vorgestellten Anwendungen sind überwiegend Snaps, was mit einem Download von um die 100 MB Umfang verbunden ist.

Leider ist es auch weiterhin nicht möglich, mehrere Pakete gleichzeitig zu installieren. Außerdem hat Canonical die Möglichkeit beseitigt, die Paketquellen zu konfigurieren. So ist auch Ubuntu Software kein Programm, das höhere Ansprüche befriedigt. Doch macht das Stöbern in den Archiven recht viel Spaß. Um aber Bibliotheken und andere spezielle Pakete zu installieren, muss man andere Werkzeuge oder die Kommandozeile benutzen.

Auch unter Ubuntu lässt sich natürlich das gnome-tweak-tool, auf Deutsch Optimierungswerkzeug genannt, nutzen. Es ermöglicht, eine Menge Dinge einzustellen, die die Gnome-Entwickler nicht in der GUI konfigurierbar gemacht haben. Doch leider ist es nicht standardmäßig installiert.

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