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Do, 21. November 2019, 15:00

Fedora 31

Firefox mit Menü

Hans-Joachim Baader

Firefox mit Menü

Gnome

Die Desktopumgebung von Fedora ist Gnome, jetzt in Version 3.34. Nach der Willkommen-Anwendung wird auch noch einmalig das Programm Gnome - Erste Schritte gestartet, das bei der Einarbeitung in Gnome helfen will.

Das neue Gnome enthält viele Verbesserungen. So gibt es nun die Möglichkeit, Symbole zu Ordnern zusammenzufassen. Verbesserungen findet man ferner in den WLAN- und Hintergrundeinstellungen und in den mitgelieferten Anwendungen. Die Verbesserungen, die Ubuntu an der Geschwindigkeit von Gnome vorgenommen hat, sind offenbar noch nicht in Fedora angekommen. Wie schon in den letzten Versionen reagiert der Desktop extrem träge, das Scrollen in langen Webseiten in Firefox beispielsweise ist geradezu unerträglich. Immerhin ist jetzt klar, dass diese Langsamkeit durch zahlreiche Fehler in der Gnome-Shell und im Gnome-Window-Manager Mutter verursacht wird und nicht durch die Ausführung in einer virtuellen Maschine.

Wayland bleibt das standardmäßig verwendete Display-System. Der Gnome-Login-Manager hat drei Sitzungen vordefiniert, wobei neben Gnome unter Wayland wie bisher auch Gnome Classic und Gnome unter Xorg, also dem X11-System, wählbar sind. Letzteres ist auch die automatisch gewählte Ersatz-Option, falls Wayland nicht funktionieren sollte, beispielsweise mangels geeigneter Treiber. Gnome Classic ähnelt stark dem ursprünglichen Gnome 2-Design, beruht aber dennoch auf Gnome 3 und ein paar Plugins für die Gnome-Shell. Wirklich klassisch ist dort also nichts, wie man leicht an den Anwendungs-Menüs und dem Aussehen der Anwendungen generell sieht. Wer das wesentlich schlankere und effizientere echte klassische Gnome bevorzugt, sollte Mate installieren.

Start von Gnome Software

Hans-Joachim Baader

Start von Gnome Software

Wie schon zuvor ist Wayland optisch praktisch nicht von X11 zu unterscheiden. Bei der Funktionalität gab es ebenfalls nichts zu beanstanden, allerdings konnte sicher auch nicht alles, was an Funktionalität vorhanden sein sollte, geprüft werden.

Firefox läuft nun nativ unter Wayland, was schneller sein soll, aber die Nutzung des Flash-Plugins ausschließt. Auch die Qt-Anwendungen verwenden jetzt unter Gnome Wayland nativ. Abgesehen von Firefox, Thunderbird, LibreOffice und etlichen Gnome-Programmen, die oftmals aber nur simple Funktionen bieten, sind kaum Anwendungen vorinstalliert. Verbessern kann man das über die grafische Software-Verwaltung. Diese präsentiert auf der Startseite Empfehlungen, im Unterschied zu Ubuntu allerdings ausschließlich freie Software. Dass einige der empfohlenen Anwendungen bereits installiert sind, ist im Prinzip Platzverschwendung.

Beim ersten Start stellt das Programm die Frage, ob Softwarequellen (Repositorien) von Drittanbietern eingebunden werden sollen. Diese enthalten in den meisten Fällen proprietäre Software, die dort als RPM vorliegt und somit leichter installiert werden kann. Die Repositorien lassen sich innerhalb der »Software«-Anwendung auch verwalten. Dennoch kann das Programm die Kommandozeilenprogramme nicht vollständig ersetzen, denn viele RPM-Pakete wie zum Beispiel Bibliotheken werden gar nicht angezeigt. Was allerdings mittlerweile möglich ist, ist die Installation einer Reihe von Erweiterungen - Codecs, Eingabemethoden, Lokalisierung, Schriftarten und eine beeindruckende Zahl von Erweiterungen für die Gnome-Shell, was das gnome-tweak-tool, auf Deutsch Optimierungswerkzeug, für viele Benutzer ersetzen dürfte.

Der Standard-Webbrowser unter Gnome ist Firefox. Da Fedora den Firefox-Veröffentlichungen immer schnell folgt, wurde Version 69 bereits durch Version 70 ersetzt. Außer einem Plugin sind keine Erweiterungen vorinstalliert. Bei dem Plugin handelt es sich um OpenH264 von Cisco, das zunächst deaktiviert ist und von Hand aktiviert werden muss, wenn man es verwenden will.

Der Speicherbedarf von Gnome liegt bei um die 800 MB, das ist mehr als bei Ubuntu. Damit dürfte Gnome die speicherhungrigste Desktopumgebung sein, mit mehr oder weniger deutlichem Abstand vor KDE.

Pro-Linux
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