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Do, 12. Oktober 2017, 15:00

Susecon 2017 - Business und Birthday Party

Thomas Di Giacomo bei der Keynote

Hans-Joachim Baader

Thomas Di Giacomo bei der Keynote

Mittwoch

Zu den Keynotes am Mittwoch musste man sich eine Stunde früher als am Dienstag bemühen, doch für die meisten Besucher schien das noch machbar. Wie am Tag zuvor schoss Michael Miller auf die Bühne, und dieses Mal bat er SUSE-Chief Technology Officer (CTO) Thomas Di Giacomo (Dr. T) zum Gespräch. Di Giacomo beobachtet technologische Entwicklungen und spricht mit Kunden, um die technische Richtung von SUSE abzustecken. Auch er hob die Offenheit von SUSE hervor. Interoperabilität sei sehr wichtig. Die Partnerschaft mit Microsoft lobte er ausdrücklich als Beispiel dieser Offenheit. Diversität (»What a Wonderful Diverse IT World«) sei ebenfalls wichtig. Diese Diversität findet sich heutzutage ganz besonders bei Clouds. Hier gibt es eine ganze Reihe von öffentlichen Cloud-Anbietern, aber öffentliche Clouds sind für ihn nicht der einzige Weg vorwärts. Viele Kunden bevorzugen es, Clouds auf internen Servern laufen zu lassen. 25% der Unternehmenskunden von SUSE setzen Container bereits produktiv ein.

Beim Thema Container angekommen, wurde die frisch angekündigte SUSE CaaS-Plattform 2 unter die Lupe genommen. Wer Container einsetzt, benötigt eine vollständig automatisierte Verwaltung. Diese wird mit der bald kommenden SUSE Cloud Application Platform möglich, die auf der Cloud Foundry beruht.

Ky Srinivasan

Hans-Joachim Baader

Ky Srinivasan

Nun folgte Ky Srinivasan, der Director der Enterprise Open Source Group von Microsoft, der zunächst die über zehnjährige Partnerschaft mit SUSE herausstellte, die mit der Kooperation zwischen Novell und Microsoft begann. Seine Botschaft lautete, dass Microsoft die wahrhaft konsistente Hybrid Cloud-Plattform biete. Ob ihm das jemand abkaufte, war nicht ersichtlich. Es ist jedenfalls nicht ganz ohne Genugtuung, zu sehen, wie Microsoft nach all den Jahren, in denen es freie Software auf jede erdenkliche Weise offen und verdeckt bekämpfte, jetzt geradezu um Anerkennung betteln muss. Die Azure Cloud ist ein Angebot unter vielen und hat denkbar schlechte Voraussetzungen, da sie auf Windows baut. Windows kann weder in der Leistung noch in der Funktionalität noch in der Stabilität noch in der Sicherheit auch nur annähernd mit Linux konkurrieren.

Auf der anderen Seite ist es interessant, dass es überhaupt eine »Enterprise Open Source Group« bei Microsoft gibt. In den letzten Jahren hat das Unternehmen tatsächlich einiges getan, um offener zu werden. Einiges an Software wurde freigegeben, und intern ist Microsoft inzwischen ein großer Nutzer von Open Source. In Zeiten wie diesen, die von Geheimdiensten, Überwachungswahn und einer zu großen Zahl von Wählern, die offenbar jeder Lüge der machtgierigen Politiker glauben, geprägt ist, könnte Microsoft zu einem mächtigen Verbündeten in der Open Source-Gemeinschaft werden. Solange es aber weiter das Desktop- und Office-Monopol mit Softwarepatenten und anderen unlauteren Mitteln verteidigt, sollte Microsoft in der Open Source-Gemeinschaft keine Anerkennung finden.

Der nächste Keynote-Sprecher war Kozo Otsuka, der Chief Technology Officer (CTO) Zentraleuropa von Fujitsu. Er sprach über die Partnerschaft mit SUSE speziell im Bereich der Cloud-Plattformen. Mit Hilfe von SUSE bietet Fujitsu einen Cloud-Dienst für die Industrie an, der die Kunden nicht an spezifische Anbieter bindet. Die Nutzer lassen ihre Systeme in Containern laufen, die beliebig zwischen der Fujitsu-Cloud K5, anderen öffentlichen Clouds und privaten, mit SUSE OpenStack realisierten Clouds verschoben werden können. Er erläuterte ferner, wie Fujitsu durch die Produkte von SUSE »beschleunigt« wurde.

Anschließend betrat Thomas Di Giacomo noch einmal die Bühne und sprach über die neue »Freundschaft« von Entwicklern und Operatoren, DevOps genannt. Er verglich sie damit, wie unterschiedliche Musiker gemeinsam musizieren. Wenn dabei alles zusammenpasst, kommt etwas wirklich Mächtiges dabei heraus. Er stellte sich vor, wie es wäre, wenn Bob Marley, Taylor Swift und Metallica gemeinsam musizieren. Wenn die Musik von Bob Marley, die Texte von Taylor Swift und der Tanz von Metallica kämen, wäre das nicht zu ertragen. Wenn dagegen Metallica die Musik und Taylor Swift den Tanz übernähmen, wäre das Ergebnis kraftvoll. Er nannte diese Wunschkonstellation Marleytaylorca, für dieses Wort habe er zwei Stunden geübt.

Von diesem Vergleich kam er wieder zurück zu DevOps, Diversität, Öffenheit und Agilität. Die kommende Version von SLES werde einige Verbesserungen für Entwickler bieten. DevOps laufen letztlich auf Container hinaus, und damit war die Brücke geschlagen zur letzten Keynote-Sprecherin, der Direktorin der Cloud Foundry Foundation Abby Kearns. Kearns wurde als Überraschungsgast angekündigt, aber den meisten dürfte es wohl bereits vorher bekannt gewesen sein. Sie sprach darüber, warum man eine Cloud-Anwendungsplattform benötigt und wie Cloud Foundry dabei hilft. Dazu passte die neu angekündigte SUSE Cloud Application Platform, die Cloud Foundry enthält und in einigen Wochen verfügbar sein wird.

Kozo Otsuka

Hans-Joachim Baader

Kozo Otsuka

Thomas Di Giacomo präsentiert Marleytaylorca

Hans-Joachim Baader

Thomas Di Giacomo präsentiert Marleytaylorca

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