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Do, 7. November 2019, 15:00

Streifzug durch Ubuntu 19.10

VNC in Kubuntu 19.10

Hans-Joachim Baader

VNC in Kubuntu 19.10

Multimedia im Browser und auf dem Desktop

Kubuntu verwendet VLC standardmäßig zum Abspielen von Videos wie auch Audio-Dateien. In Ubuntu dagegen kommt der Videoplayer Totem zum Einsatz, bei manchen - aber nicht allen - Audioformaten wird stattdessen Rhythmbox gestartet.

Während Audio mit den gängigen Formaten keine Probleme macht, ist das bei Video wie gehabt etwas anders. Wie immer muss man zum Abspielen der meisten Video-Formate zuerst das passende Plugin installieren. Viele Anwendungen sind in der Lage, die Installation selbst anzustoßen. Sie zeigen es in einer Dialogbox an, wenn ein zusätzliches Plugin benötigt wird. Diese sucht nach passenden GStreamer-Plugins, schlägt sie zur Installation vor und kann sie anschließend installieren. Wie schon in den früheren Ubuntu-Versionen wird eine Suche in Gnome Software angestoßen, die erfolglos bleibt. Also muss man die Plugins von Hand über die Paketverwaltung installieren. Benötigt werden die Pakete gstreamer1.0-plugins-ugly, gstreamer1.0-plugins-bad und gstreamer1.0-libav. GStreamer liegt in Version 1.16.1 vor. Die Installation der drei Pakete zieht die Installation von rund einhundert weiteren Paketen, überwiegend Bibliotheken, nach sich.

Firefox in Ubuntu 19.10

Hans-Joachim Baader

Firefox in Ubuntu 19.10

OpenH264 ist in Firefox als Plugin vorinstalliert und aktiviert, um WebRTC zu ermöglichen. Der eigentliche Plugin-Code wird erst beim ersten Start von Firefox heruntergeladen. Diese Vorgehensweise hat ihre Ursache darin, dass Cisco, von dem der Code stammt, nur für das binäre Plugin die angefallenen Patentlizenzen bezahlt hat. Der Quellcode des Moduls ist unter der BSD-Lizenz verfügbar, allerdings von der Patentlizenz nicht abgedeckt. Da Mozilla das proprietäre Modul nicht in den freien Browser stecken will, resultierte die Download-Lösung. Weitere Erweiterungen oder Plugins sind nicht vorinstalliert.

Das Thema Flash kann man mittlerweile ganz entspannt sehen. Die meisten Web-Videos sind in anderen Formaten kodiert und lassen sich problemlos ansehen. Neuentwicklungen mit Flash sind verpönt, und die Zahl der Webseiten, die Flash einsetzen, sinkt. Das heißt aber natürlich nicht, dass alle Flash-Videos jetzt einfach so verschwinden. Es wird sicher noch viele Jahre lang Flash-Videos im Web geben. Während die proprietären Webbrowser meist einen eingebauten Flash-Player mitbringen, liefert Ubuntu die freien Webbrowser ohne Flash-Plugin aus. Da aber zum Beispiel Firefox über GStreamer alles abspielen kann, wofür Plugins installiert sind, also auch Flash, ist es auch meist nicht nötig. Wenn eine Webseite explizit das Adobe-Flash-Plugin benötigt, kann man es mit dem Paket flashplugin-installer installieren. Dieses installiert eine von Adobe speziell bereitgestellte Version 32.0.

Fazit

Ubuntu 19.10 birgt im Prinzip keine Überraschungen und lediglich zwei größere Neuerungen. Die eine davon ist das völlig überflüssige Experiment mit ZFS, die andere, dass erhebliche Geschwindigkeitsprobleme bei Gnome behoben wurden. Erstaunlich ist allerdings, dass das jetzt erst auffiel oder näher untersucht wurde. Eine unerfreuliche Neuheit ist, dass 2 GB RAM offenbar nicht mehr ausreichen, um Ubuntu über das Live-System zu installieren. Ob dies ein Fehler nur in dieser Version ist oder auf eine dauerhafte Anhebung der Mindestanforderungen hinausläuft, bleibt abzuwarten.

Vor allem aber bringt Ubuntu 19.10 wie immer den neuesten Software-Stand zu den Anwendern. Wer also gerne aktuelle Software einsetzen möchte und kein Problem damit hat, in einem halben Jahr wieder zu aktualisieren, kann Ubuntu 19.10 genauso gut wie 18.04 einsetzen. Dass Ubuntu einige proprietäre oder bei vielen Benutzern unerwünschte Optionen anbietet, ist nichts Neues und auch kein Problem. Denn das Grundprinzip aller freier Software ist, dass der Benutzer die volle Kontrolle besitzt. Man kann alles konfigurieren, wie man es haben möchte. Daher ist Ubuntu weiterhin eine gute Wahl, um Linux auf den eigenen Rechner zu holen. Ob man Ubuntu den Vorzug vor anderen Distributionen gibt, ist aber natürlich von zahlreichen Faktoren abhängig, ein Besser oder Schlechter gibt es unter den bekannteren Distributionen einfach nicht.

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