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Di, 18. Juli 2000, 21:59

PCMCIA-Treiber des Kernels verwenden

Hier wird an einem Beispiel angegeben, wie man auf die eingebauten PCMCIA-Treiber im Linux-Kernel 2.4 umsteigt.

Seit Kernel 2.4 sind die PCMCIA-Treiber in den Kernel integriert. Bisher war es aber immer etwas fraglich, ob die Kernel-Treiber bereits alle Karten unterstützen, die der separat erhältliche Treiber unterstützt. Für mich hat sich die Frage jetzt geklärt.

Warum sollte man sich die Mühe des Umstiegs machen? Man benötigt schließlich immer noch das externe Treiber-Paket wegen der darin enthaltenen Utilities. Zwei Gründe:

  • Den externen Treiber muß man jedesmal, wenn man den Kernel updatet, neu compilieren. Bei Verwendung der Kernel-Treiber entfällt das, da die Utilities nicht von der Kernel-Version abhängen.
  • Beim externen Treiber compiliert man alle Module mit, von denen man etwa fünf braucht.

Vor kurzem habe ich pcmcia mit den in Kernel 2.4 eingebauten Treibern zum Laufen gebracht. Da ich eine Ethernet-Karte und eine Modem-Karte habe, wählte ich folgende Konfigurations-Optionen (alles als Modul):

  • PCMCIA-Unterstützung (CONFIG_PCMCIA)
  • i82365 Controller (CONFIG_I82365)
  • PCMCIA Network Devices (CONFIG_NET_PCMCIA)
  • NE2000 kompatible (CONFIG_PCMCIA_PCNET)
  • PCMCIA Character Devices (CONFIG_PCMCIA_SERIAL_CS)

Für letzteres muß auch die Unterstützung für serielle Ports (CONFIG_SERIAL) vorhanden sein.

Danach war es im Grunde nur noch nötig, ein paar Zeilen in /etc/modules.conf einzufügen:

alias eth0 pcnet_cs
options i82365 i365_base=0xfcfc cs_irq=10
pre-install ds /sbin/modprobe i82365

Die erste Zeile war bereits vorhanden. Die zweite herauszufinden, war etwas kompliziert. Daß der Chip auf I/O-Port 0xfcfc verdrahtet ist, ist nur durch Studieren der einschlägigen Dokumentation herauszufinden. Das hatte mich schon bei der ersten Einrichtung von PCMCIA Ende 1997 auf diesem Laptop Nerven gekostet. Dies ist jedoch spezifisch für meinen Laptop; wie es auf anderen aussieht, weiß ich nicht. Die dritte Zeile schließlich sorgt dafür, daß das i82365-Modul automatisch geladen wird.

  • Dieses Werk wurde von seinem Urheber zur uneingeschränkten Nutzung freigegeben und ist damit gemeinfrei (»public domain«).

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