ich glaub, ich dreh durch. Bekannlich erreichen SSDs beim Schreiben fast dieselbe Geschwindigkeit wie beim Lesen. Gemessen habe ich jetzt aber in einigen meiner Rechner, dass die Schreibgeschwindigkeit weitaus niedriger ist, sie ist nur halb so hoch oder weniger wie beim Lesen. Nur in einem meiner Rechner ist die Schreibgeschwindigkeit wie erwartet - 230 MB/s Schreiben, 270 MB/s Lesen.
Bekannt ist, dass die SSDs ihren beworbenen Durchsatz erst bei Blockgrößen von 1 MB erreichen. Das habe ich berücksichtigt und auch verifizier, dass dd entsprechend große Blöcke schreibtt. Der Einfluss von Dateisystemen und LVM ist vernachlässigbar, denn auch beim Schreiben direkt auf Partitionen gibt es nicht mehr Durchsatz. Auch die Kernel-Version hat keinen Einfluss, allerdings habe ich ausschließlich mit Debian-Kerneln getestet. Ebenso ist der I/O-Scheduler zu vernachlässigen. Ubuntu empfiehlt none/noop, aber die Unterschiede sind gering.
Mir ist klar, dass die Hardware eine Beschränkung sein kann - ältere Versionen von PCIe sind langsamer, und wenn der SATA-Controller nur mit 1 Lane angebunden ist, sind Engpässe zu erwarten. Auch SATA kann ein Limit setzen, wenn die SSD nicht mit 6 Gbit/s angebunden ist. Aber mir ist nicht bekannt, dass es für Schreiben und Lesen unterschiedliche Limits geben sollte.
Aber all die Hardware-Unterschiede machen wohl nichts aus, da das Problem auf allen Rechnern bis auf einen auftritt. Am unbegreiflichsten ist folgende Konstellation:
- Neue Samsung-SSD 1 TB
- SATA Controller Highpoint 620
- 2 unterschiedliche alte Boards von 2006 bzw. 2007
Die SSDs sind mit 6 GB/s angebunden, doch der PCIe Bus 1.0 und die x1-Anbindung setzen ein Limit von 250 MB/s. Wenn dieses annähernd erreicht würde, wäre ich zufrieden. Stattdessen ist es beim Lesen 180 MB/s oder etwas mehr, beim Schreiben 80 MB/s.
Getestet habe ich mit folgenden Kommandos:
Code: Select all
dd if=/dev/... of=/dev/null bs=1024k count=4096 iflag=direct
dd if=/dev/zero of=... bs=1024k count=4096 oflag=direct
Grüße,
hjb