linux und popularität

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spark
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linux und popularität

#1 Post by spark »

hallo!
sorry, für das etwas merkwürdige posting.
ich wollte gerade im newssystem einen kommentar schreiben, leider wurde der zu lang... damit ich das jetzt nicht umsonst geschrieben habe, poste ich das mal hier ins forum und verlinke das irgendwie. also, der entsprechende artikel ist hier:

http://www.pro-linux.de/news/2000/2264.html

und mein kommentar dazu folgt, vielleicht ist ja auch der ein oder andere punkt daraus ganz interessant um mal im forum besprochen zu werden.

"@haegar: gut gebrüllt löwe, ich denke ja genauso wie du.. :)
nur...

das linux nichts für den desktop ist, ist inzwischen einfach schwachsinn.
denn gerade das ist IMHO der tiefere sinn von linux.
wer ein tolles serversystem will, ist vielleicht mit freeBSD besser beraten, für server eventuell irgendein anderer unix clone.
es gibt so viele, wo ist der vorteil von linux?
gerade im homeuser und privat bereich.
es ist kostenlos und damit für jedermann erschwinglich.
die möglichkeiten sind unendlich, sicherlich, aber man MUSS ja nicht.
von der architektur her, ist linux das ideale desktop system.
es ist stabil (zuverlässig!), schnell (selbst kde2 ist noch um längen schneller als jede meiner bissherigen windows installationen) und einfach zu bedienen, ganz einfach aus dem grund, dass es immer das macht, was man erwarten sollte.
konfigurieren ist oft noch schwierig, aber das wird immer leichter.
und ein laufendes linux, finde ich persönlich wesentlich einfacher zu bedienen als ein laufendes windows.
ich bin nun wirklick kein newbie mehr, aber windows stellt mich oft vor probleme, die ich einfach nicht lösen kann.. (wenn ich nicht gewillt bin, eine neu installtion durchzuführen).
mit linux gab es bissher noch kein problem, dass ich nicht durch ein kurzes nachfragen in einem oder mehreren foren und ein bisschen lesen lösen konnte.

webbrowser: vor kurzem war der IE hier wirklich noch weit vorne. aber das hat sich geändert.
konqueror und mozilla sind beide starke alternativen.
konqueror ist wesentlich schneller als der explorer und erreicht schon fast seine darstellungsqualität.
mozilla wurde komplett neu geschrieben und es ist erstaunlich, wie schnell hier land gewonnen wurde. vor kurzem war mozilla für mich noch völlig unbrauchbar, heute ist er mein standardbrowser (auch unter windows! und das nicht aus prinzip, sondern weil ich ihn ernsthaft besser finde).
die engines sind ausserdem noch opensource, das heißt das ganze netz kann mitarbeiten.
ausserdem kann jede software die renderengines verwenden (khtml oder gecko), was für noch mehr kompatibilität sorgt.
gecko ist für mich die zukunft, denn das web braucht einen STANDARD und der kann nur gewährleistet werden, durch eine engine die den standards folgt.
andere engines (iexplorer) werden dann gezwungen, sich diesen standards anzupassen und nicht etwa ihre eigenen zu entwickeln...

die restlichen nachteile von linux sind hauptsächlich das fehlen von kommerzieller unterstüzung (treiber, spiele) und eben die komplexität.

die unterstützung ist ja gerade das, weswegen sich einige so freuen, wenn linux mal wieder einen vergleichstest gewinnt. denn nur, wenn linux wirklich populär ist, kommt auch die treiber unterstützung, etc und dann ist es windows auch im multimedia bereich nicht mehr unterlegen.

die komplexität ist eine andere sache...
was wirklich fehlt sind standards.
dabei haben wir sie im grunde...

kde(2) als desktop standard.
klar, jetzt werden einige gnome fans aufschrein, aber was solls?
freaks können weiterhin verwenden was sie wollen, aber es sollte EIN standard system für otto normaluser geben und für dieses standardsystem sollten auch vorrangig die applikationen entwickelt werden.
ein dau sollte mit einer kde only installation gut wegkommen und nicht auf eine gnome parallel installation angewiesen sein.. das bringts einfach nicht.

redhat dateisystem.
why not??
redhat ist eine der am weitesten verbreiteten distributionen.
redhat ist GPL.
warum nicht darauf aufbauen?
mandrake macht das hier IMO goldrichtig.
absolut kompatibel und von einschränkungen nichts zu spüren.
warum muss SuSE z.b. hier alles anders machen?
selbst verschiedene suse versionen sind oft nicht kompatibel untereinander...
welchen sinn macht das?
einzig und allein geldmacherei.
die käufer werden so zu updates gezwungen und am liebsten wäre suse wohl, sie hätten das alleinige linux monopol.
viele loben suse in den himmel, weil es linux so einfach machen würde, aber ich sage, dass linux ohne suse weitaus einfacher sein könnte.. EINHEITLICH!
ich war lange zeit suse user und es ist wirklich ein tolles system. aber als dann einmal ein suse 6.4 rpm paket nicht mehr auf meinem 6.2 system laufen wollte, hatte ich endgültig die schnauze voll...

rpms
wieder die frage, warum nicht?
rpms sind am weitesten verbreitet.
und userfreundlich.
ich finde es jedenfalls angenehmer, ein rpm runterzuladen, mit einem konsolenbefehl zu installieren und dann direkt auszuführen.
leider gehen hier auch einige ihren eigenen weg (deb....)
wichtig wäre hier wohl mal ein opensource projekt, mit einem wirklich einheitlichem installationsverfahren.
was der user will: datei runterladen, setup anklicken.
das finde ich allerdings nicht so toll, einfacher ist es doch ein einziges file zu haben.
also sagen wir mal
mozilla.setup
das sieht doch nett aus.
auf der konsole, sollte das genauso reagieren wie rpm bissher (vielleicht kann man auch einfach rpm dafür verwenden).
unter kde jedoch, sollte beim klick auf die datei sofort ein setup programm anspringen (sowas ÄHNLICHES wie kpackage).
kurzer splash screen, der erklärt, dass jetzt das setup programm ausgeführt wird.
dann eine überprüfung der abhängigkeiten.
sollte irgendeine abhängigkeit nicht erfüllt sein, sollte ein automatisches updateprogramm gestartet werden.
dazu wird eine einheitliche datenbank benötigt (ähnlich der rpm datenbank).
so dass das programm sofort weiß, ob das paket auf einer der distributions cd's vorhanden ist (in dem fall sollte es einfach das einlegen der cd erfordern) oder eben nicht. dann sollte es die möglichkeit geben, per knopfdruck die programme aus dem internet zu saugen.
das setup programm wird danach ersteinmal für alle benötigten programme ausgeführt und danach wird zur eigentlichen installation zurückgekehrt.
dann sollte eine anzeige kommen, wohin das paket installiert wird (hierfür ist eine einheitliche verzeichnisstruktur notwendig)
ein klick auf ok und das paket installiert sich.
dann zum abschluss noch ein paketeigenes readme, mit wichtigen informationen und einer kurzanleitung mit welchem befehl das prog gestartet wird.
nett wäre hier auch noch erweiterter KDE support, also die optionen links zu dem programm ins startmenü, auf den desktop oder in die taskbar zu setzen.
eine deinstallation muss dann natürlich genauso einfach sein. und nicht mit etwas wie einem "kpackage".
dem user sollte ganz klar erkenntlich gemacht werden: hier kannst du software deinstallieren.

dann fehlt noch ein möglichts einheitliches installations und setup programm.
YAST wäre hier eigentlich perfekt.
aber leider leider meint suse ja, hier die opensource gemeinde nicht unterstützen zu müssen.. traurig :(
die antwort darauf kann eigentlich nur lauten, eine opensource alternative zu entwickeln, die mit eingebrachten standards arbeitet.
das neue paketsystem, die einheitliche verzeichnisstruktur und ähnliches.
dsa ganze dann jedem distributor zugänglich machen.
das wäre dann auch ein guter anreiz, sich an diese standards zu halten.
so ein projekt würde natürlich ein paar jährchen in anspruch nehmen um richtig auszureifen, aber könnte dann durchaus für den linux durchbruch sorgen.

wenn linux dann so einfach zu bedienen ist und so populär wie heute windows, dann wäre ich vollkommen zufrieden.
denn alles was ich will, ist die klasse von linux (stabilität, geschwindigkeit, preis, möglichkeiten) und die unterstützung und einfachheit von windows.
ob linux ein elitäres system ist oder nicht, das interessiert mich nicht. ob linux ein dau system ist oder nicht interessiert mich auch nicht.
ich will meine zeit am computer besser nutzen, als irgendwelchen mist zu konfigurieren oder installationsprobleme zu lösen.
ich benutze linux, weil es spaß macht damit zu arbeiten, wegen der unendlichen möglichkeiten (opensource, ein TRAUM für programmierer!) und wegen der qualität.
fehlende treiber und software unterstützung und teilweise umständliche und uneinheitliche installation/konfiguration sind das einzige, was mich noch stört.

für mich IST linux bereits das bessere desktop system für entwickler.

mir ist es egal, was andere benutzen, ich will nur, dass linux besser wird, weil ich gerne damit arbeite. und der weg dorthin führt nunmal leider nur über popularität."

so, das wars. das nächste mal fasse ich mich kürzer ;)
dann klappts hoffentlich auch mit dem newssystem.

Spark
Last edited by spark on 12. Oct 2000 7:24, edited 1 time in total.

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