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Di, 21. September 2010, 17:00

Bericht vom ersten Software Freedom Day in München

Der Software Freedom Day wird jährlich im September weltweit mit Veranstaltungen gefeiert. Erstmals gab es dieses Jahr auch in München eine Veranstaltung. Ein kurzer Bereicht eines Mithelfers und Referenten.

Dieses Jahr wurde (meines Wissenens) zum ersten Mal in München der Software Freedom Day(SFD) begangen. Einen Monat zuvor habe ich auf verschiedenen User-Group-Listen in München angefragt, ob irgendjemand etwas planen würde. Erst 14 Tage später bin ich dann auf Amir H. Moin gestoßen, der etwas machen wollte. Als wir uns zwölf Tage vor dem Termin schließlich zum ersten Mal trafen, war uns nicht klar, ob wir in der kurzen uns verbleibenden Zeit noch etwas Gescheites auf die Beine stellen könnten. Ich habe versucht, alle 28 Gruppen, die sich in München in irgendeiner Form mit freier Software beschäftigen, zu kontaktieren. Von der Hälfte bekam ich Rückmeldungen. Viele waren aufgrund der Kürze der Zeit (berechtigt) skeptisch.

Trotz allem trafen sich am 10.9. zum ersten und einzigem Mal ca. ein Dutzend Enthusiasten, um alles nötige durchzusprechen und zu organisieren. Julian H. Stacey war uns eine unschätzbare Hilfe. Er richtete ad hoc eine Mailingliste zur Koordination ein und sammelte und ordnete die Vortragsangebote. Die Leute von der fortiss GmbH haben uns ihre Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt und bei der Vorbereitung mitgeholfen. Aber auch viele andere haben sich bei der Organisation richtig reingekniet, um so kurzfristig kompetente Referenten zu finden. Der ursprüngliche Plan sah vor, die Lücken im Programm mit Filmvorführungen (natürlich mit Thema Open Source) zu füllen. Das war aber zu meiner großen Überraschung überhaupt nicht nötig, weil wir tatsächlich so viele Referenten hatten. Hier die Liste unserer Dozenten:

  • Nils Magnus (Linux-Kernel)
  • Thomas Uhl (Open Source Cloud Stack)
  • Olaf Radicke (Git für Ein- und Umsteiger)
  • Anika Kehrer (Linux-Historie)
  • Elmar Schraml (CouchDB, NoSQL-Database)
  • Dr. Michael Schwartzkopff (Linux Cluster Features)
  • Amir H. Moin (Free Software is not FREE)
  • Julian H. Stacey (Free Software for Engineering and Products)
  • Leider gesundheitlich verhindert: Janosch Maier (Free Software in Uganda)
  • Oliver Rath (Optimized to the max: Gentoo Linux)
  • Richard Albrecht (Argumentationshilfen Für OS-Evangelisten & Install-party)

Bis zur Eröffnung des SDF wusste ich nicht, was wir wirklich zu erwarten hatten. Samstag um 12 Uhr trafen wir uns dann zum Aufbau. Alle waren mehr oder weniger offensichtlich nervös. Schließlich konnten wir kaum Werbung für unsere Veranstaltung machen. Und dann wurde parallel auch noch das Oktoberfest eröffnet - das Ereignis in München überhaupt. Ach ja, und Bayern München hatte auch noch ein Spiel...

13:30 Uhr war Einlass. Um 13:55 Uhr waren die Räume immer noch fast leer und ich begann mich innerlich damit zu trösten, das in Laufe des Tages schon noch Leute kommen würden. Doch um 14:10 Uhr, ca. 5 Min. nach Beginn des Eröffnungsvortrags, füllte sich der Raum bis auf den letzten Stuhl! Nach dem zweiten Vortrag wurde das Programm aufgespaltet in zwei Vortragsreihen, die parallel in zwei Räumen abgehalten wurden. Während der gesamten Veranstaltung waren durchschnittlich geschätzte 30-40 Personen zugegen. Beim letzten Workshop mussten wir den Leuten schon fast die Stühle unter den Hintern wegziehen, damit die Organisatoren endlich Feierabend machen konnten.

Rückblickend würde ich sagen, es war ein voller Erfolg und hatte den Charakter einer kleinen Fachtagung. Aufgrund der kurzen Vorlaufzeit waren kaum oder gar keine Newbies anwesend, was ein wenig schade war. Ich selbst habe sehr von den Linux-Cluster-Vortrag profitiert, da ich seit kurzem in dem Umfeld beruflich tätig bin. Ich habe viele neue Kontakte knüpfen können und ein besseres Gefühl dafür bekommen, was in der Münchner Open-Source-Szene noch möglich sein könnte. Als immer noch offenes Problem sehe ich die mangelnde Vernetzung der Gruppen in München. Der SFD setzte erste Signale und Überlegungen hinsichtlich einer künftigen engeren Zusammenarbeit. Ich rechne fest damit, dass das nicht das letzte gruppenübergreifende Open-Source-Event war. Der Grundtenor aller Besucher, Referenten und Helfer war: »Nächstes Mal sind wir wieder dabei!«

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