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Thema: Stallman kritisiert OSDL-Patentinitiative

37 Kommentar(e) || Alle anzeigen ||  RSS
Kommentare von Lesern spiegeln nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wider.
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Von ha am Di, 19. September 2006 um 01:52 #
...hat mal wieder recht. Einfach ein weiser Mensch.
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    Von Rumpelstielzchen am Di, 19. September 2006 um 02:35 #
    Yap!

    Und für die "Intellectual Property" Verfechter. Software ist bei fehlender Patentierbarkeit trotzdem nicht gemeinfrei. Es gilt immer noch das Copyright, das etlichen Buch-Autoren ein ausreichendes Einkommen beschert hat (das übrigens nicht so leicht verkäuflich ist wie Patente), warum nicht auch bei Software? Aber wem nützt es wenn einzelne Sätze eines Buches oder gar Neologismen patentierbar wären, und die Rechte anschließend übertragbar, d.h. verkäuflich werden? Z.B. das Wort "Handy" nur gegen Lizenzgebühr benutzt werden kann? Im allgemeinen Sprachgebrauch ist das natürlich nicht wirklich durchsetzbar, aber in der Firmenkorrespondenz...

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      Von Christoph am Di, 19. September 2006 um 09:04 #
      Aber wem nützt es wenn einzelne Sätze eines Buches oder gar Neologismen patentierbar wären


      Du wirst es nicht glauben, aber in den USA gibt es bereits Patentanträge auf "Storylines". Die Argumentierung ist genauso wie bei den Softwarepatenten ("Wir haben viel Geld in die Entwicklung von Handlungen gesteckt; das kann ja dann jeder nachahmen; die Investitionen müssen wir schützen; blubber blubber").


      Die Auswirkungen wären ebenso wie bei den Softwarepatenten: die großen "Content-Provider" (Disney etc.) patentieren viele Bausteine von Film- oder Buch-Handlungen, die sie dann an Ihre Autoren zur Verwendung lizensieren. Andere Autoren dürften dann keine Bücher mehr schreiben.


      http://www.plotpatents.com/

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        Von gustl am Di, 19. September 2006 um 11:34 #
        Noch schlimmer. Satiren auf Filme a la "Hot Shots" oder "Scary Movie" oder "Space Balls" werden dann unmöglich.

        Unabhängige detaillierte Kritik und Zusammenfassungen werden ebenfalls unmöglich, da ja die Patentinhaber den Kritiker daran hindern können, die "Storyline" nachzuvollziehen und dabei zu kommentieren.

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        Von zettberlin am Di, 19. September 2006 um 13:44 #
        Das würde dann allerdings (wenn in den USA das eigene Rechtssystem wenigstens ansatzweise dursetzbar ist), ein Schnitt ins eigene Fleisch. Alle Film/Buch/Theater-Plots, die heute geschrieben werden, fallen unter prior art - es ist längst nachgewiesen, das es in der Hinsicht "nichts neues unter der Sonne" gibt. Buchstäblich alle Geschichten sind heute Variationen, der grösste Teil der Stories kommt schon in der klassischen Literatur von Gilgamesch über die Biblischen Schriften bis Shakespeare vor. Hinzu kommen die klassischen Romandichtungen Japans und Chinas, die Brüder Grimmsammlung etc.
        Prinzipiell kann man jedes derartige Patent mit einem Hinweis auf eine gleichartige ältere Geschichte zu Fall bringen. Leider hat prior art nicht das Gewicht in der Rechtssprechung, das ihr zukommt. In einer Welt, in der MONSANTO seit 5000 Jahren kultivierte Reissorten "Patentieren" kann, nur weil sie sagen können, *warum* die Sorte bestimmte Eigenschaften hat, ist das Prinzip, das Patente *Erfindergeist* fördern sollen, ad absurdum geführt....
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    Von Rufus am Di, 19. September 2006 um 13:04 #
    Nur, weil seine Meinung mit Deiner übereinstimmt, ist er also weise? Interessanter Gedanke.

    Der nüchtere Betrachter sollte vielmehr fragen: Wodurch behindert die Initiative von OSDL denn die Möglichkeiten von Stallmann, weiter grundsätzlich gegen Software-Patente vorzugehen? Eigentlich tut sie das doch in keinster Weise.

    Der einzige Zusammenhang wäre, daß Stallman befürchtet, die Unterstützung für seine Sicht der Dinge würde wegfallen. Das hat aber höchstwahrscheinlich viele Ursachen; wobei sein Dogmatismus eine davon sein dürfte, eine andere, daß er sich überwiegend an andere Geeks wendet -- so auch hier wieder -- und sich dann wundert, warum er damit nichts gewegt.

    Insofern wiederholt Stallman nur seine alte Fehler. Das ist es schon sinnvoll, wenn der OSDL eine Alternative zu Stallman bietet -- selbst, wenn diese nicht vollständig ist.

    Wie heißt es doch immer so schön bei vielen Linux-Fans? "Choice is good!"

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      Von Tanne am Di, 19. September 2006 um 13:51 #
      OSDL unterstützt damit das Patentsystem. Damit fällt OSDL als Gegner von Softwarepatenten weg. Und Politiker argumentieren dann sehr schnell: X, Y, Z, OSDL können doch damit leben -- meint ihr nicht, dass ihr da total falsch liegt -- immerhin seit ihr die einzigen.
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      Von Rumpelstielzchen am Mi, 20. September 2006 um 01:16 #
      > Nur, weil seine Meinung mit Deiner übereinstimmt, ist er also weise? Interessanter Gedanke.

      Ich kann zwar nicht für ha sprechen, aber zumindest bei mir war es so, dass ich nicht die Meinung von RMS hatte, aber nach ein wenig nachdenken fand ich die Argumentation schon einleuchtend und bedenkenswert.

      > Insofern wiederholt Stallman nur seine alte Fehler.

      Welche Fehler? Sicher er ist sehr geradlinig und konsequent (und meinetwegen auch stur) und eckt damit auch manches mal an. Aber er hat keine Angst seine Meinung zu vertreten auch wenn sie keiner teilt. Aber schau dir an wo Open Source und die GPL jetzt steht. Der Erfolg gibt ihm recht.

      Bei ständigen Schmusekurs mit der Industrie hätte das wohl weniger funktioniert.

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    Von Tanne am Di, 19. September 2006 um 13:43 #
    Hatte schon oft den Eindruck, er ist ein Sturrkopf. Aber im Nachhinein hat sich sein Standpunkt meistens als klug herausgestellt.
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      Von andré am Mi, 20. September 2006 um 12:31 #
      Er hat hier sehr sehr recht. In Amerika passiert nichts, weil die öffentliche Meinung den roten Heringen Prior Art und Obviousness hinterherläuft
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Von patent am Di, 19. September 2006 um 09:08 #
Dieses mal gebe ich dem Stallman recht.
Nicht nur die ganz bescheuerten Softwarepatente sollen verboten werden, sondern alle.
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    Von Jehu am Di, 19. September 2006 um 09:38 #
    Ja. Vor allem aber könnte diese Initiative zu einem "How-To" für die Patentindustrie werden, ein Leitfaden, wie man die Hindernisse umschifft.
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    Von AKF am Di, 19. September 2006 um 11:11 #
    > Dieses mal gebe ich dem Stallman recht.
    > Nicht nur die ganz bescheuerten Softwarepatente sollen
    > verboten werden, sondern alle.

    Das würde Stallman aber gewiss nicht unterschreiben. ;-)

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      Von Erik am Di, 19. September 2006 um 11:18 #
      Warum nicht? Das ist doch seine Forderung gewesen?

      lg
      Erik

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        Von AKF am Di, 19. September 2006 um 11:58 #
        [alle Patente]
        > Warum nicht? Das ist doch seine Forderung gewesen?

        Kannst du das irgendwo belegen?
        Es würde mich jedenfalls sehr verwundern!

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          Von Anothermous am Di, 19. September 2006 um 12:22 #
          Nicht nur alle schwachsinnigen Software-Patente ... sondern alle (Software)...

          Wenn Du es falsch betonst ... ;-)

          A.

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      Von patent am Di, 19. September 2006 um 11:18 #
      Tut mir leid, keine Ahnung was du meinst.
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    Von nixname am Di, 19. September 2006 um 12:15 #
    So frei nach dem Motto - wenn du etwas nicht verstehts, töte es?
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Von Harry am Di, 19. September 2006 um 11:05 #
Kompromisse kennt Stallman nicht. Entweder die Welt wird so wie er es sich vorstellt oder eben gar nicht. Dann wird er bockig und setzt sich irgendwo mit einem Plakat ins Eck.

So funktioniert die Welt aber nicht. Patente werden nicht nicht demnächst abgeschafft und wenn man sich nach Stallman richtet, dann wird außer viel heißer Luft nichts passieren.

Will man hingegen etwas erreichen, muss man die Welt nach Stallmans Vorstellungen ändern. Das wird aber nicht passieren, weil Stallmans Welt kindlich naiv und dumm ist, so wie die Ex-DDR. Wenn es nach Stallman geht, dann warten wir alle auf den Tag, an dem alle Menschen lieb werden und umsonst arbeiten.

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    Von GeronWhatsUp am Di, 19. September 2006 um 11:33 #
    Offensichtlich Schwachsinn.
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      Von nixname am Di, 19. September 2006 um 12:13 #
      Genau - Stallmans Ideen sind offensichtlich schwachsinnig.
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        Von Vorname am Di, 19. September 2006 um 14:00 #
        > Genau - Stallmans Ideen sind offensichtlich schwachsinnig.

        Ich empfehle dir erst noch die Artikel auf http://www.gnu.org/philosophy/ zu lesen bevor du die Idee als schwachsinnig verwirfst. Außerdem hatte mal jemand hier im Forum einen sehr guter Deutscher Artikel gepostet: Wandel der IT: Mehr als 20 Jahre Freie Software.

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          Von nixname am Di, 19. September 2006 um 15:15 #
          Ich halte die GNU-Philosophie für naiv. Die Idee ist verständlich, aber der Weg ist schwachsinnig. Ach ja, ich bin alt genug, mir eine eigene Meinung bilden zu können. Und ich habe viel Zeit damit verbracht, mir eine eigene Meinung zu bilden. Also ich muß mich nicht erst noch informieren - aber manchmal würde es helfen, wenn sich die GNU-Philosophen etwas mit Philosophie beschäftigen würden.
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            Von pinky am Di, 19. September 2006 um 15:22 #
            >Die Idee ist verständlich, aber der Weg ist schwachsinnig.

            Werde doch mal konkret (vorausgesetzt du willst nicht nur trollen).

            Die Idee ist verständlich, OK dann haben wir den Punkt schonmal erledigt. Also zum Weg:

            Der Weg besteht aus 3 Komponenten:
            - Menschen über die Idee informieren und aufklären.
            - Software schreiben die dieser Idee entspricht so, dass heute jeder diese Idee praktisch anwenden kann und selbst große Firmen wie IBM, HP, Sun, Novell und sogar MS nichtmehr drum herum kommen.
            - Im politischen Umfeld (WIPO, Parlamente,..) aktiv sein und Aufklärung betreiben damit diese Idee nicht aktiv durch Gesetze behindert wird.

            So und was ist jetzt schwachsinnig. Ich bitte um konkrete Ausführungen.

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              Von Rufus am Di, 19. September 2006 um 20:03 #
              OK, ich kann offensichtlich nichts dazu sagen, was nixname gemeint haben könnte, aber wo Du es gerade erwähnst:

              Menschen über die Idee informieren und aufklären.

              => Richard Stallman weigert sich, Menschen zu informieren, wenn aut der Einladung "Linux" statt "GNU/Linux" steht. Da stellt sich die Frage, ob in seiner Welt nur GNU freie Software ist. Anders herum ist es Aussage genug über seine Prioritäten.

              Software schreiben, die dieser Idee entspricht

              => unter einer Lizenz, die es freier Software unter einer anderen Lizenz (etwa BSD) nicht gestattet, diese zu benutzen. Zudem verkünden, daß die Lizenz so zu wählen ist, daß proprietäre Software gänzlich verschwinden muß, ohne eine lebensfähige Alternative bieten zu könnnen.

              Im politischen Umfeld (WIPO, Parlamente,..) aktiv sein und Aufklärung betreiben

              Richard Stallman ist auf Vorträgen: "rude ( your are evil !), unfriendly (articulate the consonants !), uninteresting (saying that patents are bad during 90min to an already convinced crowd is beyond me) and boring (I even saw some bad guys sleeping the whole time)." Quelle.

              Ich weiß jetzt nicht, ob man das schwachsinnig nennen kann, aber mich persönlich schreckt es ab.

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                Von pinky am Di, 19. September 2006 um 20:36 #
                >Richard Stallman weigert sich, Menschen zu informieren, wenn aut der Einladung "Linux" statt "GNU/Linux" steht.

                1. Ist RMS nicht GNU sondern nur ein Mitglied der FSF, auch wenn er der Gründer und Präsident der FSF ist.
                2. Nur weil eine Person aus einem bestimmten Grund auf einer bestimmten Veranstaltung nicht reden will daraus zu schließen, dass die Informationspolitik einer Organisation nicht gut funktioniert ist ziemlich schwach. Ich kenne niemanden, egal was er vertritt, der auf jeder Veranstaltung reden kann/will die ihn darum bittet.

                >unter einer Lizenz, die es freier Software unter einer anderen Lizenz (etwa BSD) nicht gestattet, diese zu benutzen.

                Natürlich kann Software unter der BSD Lizenz GPL Software verwenden. Ausserdem verwendet/empfiehlt die FSF nicht nur die GPL. Neben der GPL wird auch die LGPL verwendet und für bestimmte Sachen, z.B. ogg codecs, auch non-copyleft Lizenzen empfohlen.

                >Zudem verkünden, daß die Lizenz so zu wählen ist, daß proprietäre Software gänzlich verschwinden muß, ohne eine lebensfähige Alternative bieten zu könnnen.

                Da scheinst du noch einen Schritt hinter nixname zu sein, der die Idee der Freien Software versteht (wie er selbst sagt). Denn wenn man die Idee der Freien Software versteht, also die Bedeutung von Freier Software für eine freie und demokratische Gesellschaft im digitalen Zeitalter, dann sollte es logisch sein das man diese Freiheit natürlich für alle anstrebt was mittel- bis langfristig automatisch ein verschwinden von proprietärer Software bedeutet.

                >Richard Stallman ist auf Vorträgen: "rude, unfriendly, uninteresting and boring...

                Schön das du einen Blog gefunden hast, die du jetzt immer wieder zitieren kannst. Mir ist auch egal was du von RMS hältst. Fakt ist, dass man nicht ohne weiteres den Ehrendoktor von verschiedenen renomierten Universitäten erhählt, den McArthur Fellowship Prize bekommt und von Universitäten sowie Parlamenten Rund um die Welt zu bestimmten Reden eingeladen wird. Dazu kommen viele andere in den FSFs die alle eine sehr gute Verbindung in diese Bereiche haben. Und wenn dann das einzige Problem ist, dass dir der Rede-Stil einer Person nicht gefällt, so lasse ich dir diesen Kritikpunkt gerne, dass ändert nichts am Gesamtbild der FSFs und des GNU Projekts.

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                  Von Rufus am Di, 19. September 2006 um 21:08 #
                  Der FSF ist bisher eine sinnvolle Erklärung für "die Bedeutung von Freier Software für eine freie und demokratische Gesellschaft im digitalen Zeitalter" schuldig geblieben. Ziehe alle Eigenschaften von Open Source von den Eigenschaften freier Software ab, und da bleibt nichts übrig, was für die Gesellschaft von Bedeutung wäre.

                  Und Richard Stallman ist nunmal Aushängeschild von FSF als auch GNU. Sein Verhalten liefert ein Bild über die zugrundeliegenden Einstellung, und die scheint mehr als bedenklich.

                  Aber im Grunde kümmert mich das nicht; ich muß ja nicht um Unterstützung werben.

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                    Von pinky am Di, 19. September 2006 um 21:36 #
                    >Der FSF ist bisher eine sinnvolle Erklärung für "die Bedeutung von Freier Software für eine freie und demokratische Gesellschaft im digitalen Zeitalter" schuldig geblieben.

                    Tja, dann musst du einfach mal deine Augen und Ohren aufmachen. Es gibt genug Reden, Interviews und Texte die dies beschreiben.

                    >Ziehe alle Eigenschaften von Open Source von den Eigenschaften freier Software ab, und da bleibt nichts übrig, was für die Gesellschaft von Bedeutung wäre.

                    Ich weiß nicht was diese Milchmädchenrechnung soll.
                    Open Source ist nur ein anderer Name für Freie Software welcher von der OSI 1998 als Marketing-Kampagne für Freie Software eingeführt wurde.

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                      Von Open Source != Free Software am Mi, 20. September 2006 um 12:10 #
                      "Free Software" erfordert daß jeder das Recht hat den Source Code einzusehen, zu verwenden, zu verändern, und weiterzugeben sofern der Quellcode dann wieder dabei ist damit der nächste wieder vom ersten Punkt an das selbe Recht hat. Im Mittelpunkt steht "Free", also "Frei" für die genannten Freiheiten.

                      "Open Source" wird zwar gelegentlich als das selbe definiert oder intuitiv interpretiert, ist aber nur die Übersetzung von "Offener Quellcode". Nicht von "Offene Software"! Den Quellcode einsehen zu können ist nur das erste Recht. Wenn ich dieses von den oben genannten Rechten in "Free Software" abziehe bleiben die anderen oben genannten Rechte übrig. M$ Office wird z.B. nicht frei nur weil Microsoft den Quellcode veröffentlicht. Solange Lizenzen, Patente und Geschmacksmuster es nicht zulassen den Code zu kompilieren, immer und überall zu nutzen, zu ändern und die Änderungen weiterzugeben haben wir damit rein gar nichts gewonnen.

                      Daraus folgt daß "Free Software" NICHT dasselbe ist wie "Open Source".

                      Im Übrigen verstehe ich RMS nicht so daß er alle proprietäre Software auslöschen und uns zu Kommunisten degradieren will.

                      Zum Einen macht die Website der FSF unmißverständlich klar daß sie es sehr wohl gutheißt mit Software Geld zu verdienen, sogar beliebig viel Geld. Ich kann z.B. meine Software unter die GPL stellen und für eine Kopie des Source Codes eine Million Dollar verlangen. Aber sobald jemand diese Kopie gekauft hat stehen ihm die oben genannten Rechte zu. Ich kann ihn also mit meiner SOftware nicht "vergiften" und sein Handeln einschränken.

                      Zum anderen geht es RMS und der FSF vor allem um Infrastruktur-Software die bei der Teilnahme am öffentlichen Leben eine große Rolle spielt. Dazu gehören natürlich die Basics Betriebssysteme, Compiler, Webserver und Browser, Email, Office-Anwendungen und anderes. Wenn ich für einen Kunden eine Software schreibe mit der er den Trocknungsprozeß seiner Autolacke besser steuern kann ist das für die Freiheit der restlichen Bevölkerung im digitalen Zeitalter unerheblich, warum sollte diese Software also nicht proprietär sein. Den gesamten Markt an ein Betriebssystem und Office-Dateiformat zu ketten schränkt aber die Freiheit jedes einzelnen ein. Habt Ihr schonmal versucht mit einem großen Unternehmen oder einer Behörde komplexen elektronischen Schriftverkehr zu treiben ohne M$-Produkte zu verwenden? Es ist möglich, dank der Kompatibilitäts-Anstrengungen in Open Office, aber ganz klar eine zusätzliche Belastung. Wenn HTTP und SMTP proprietäre Protokolle wären, binär, patentiert, verschlüsselt und alle 6 Monate grundlegend verändert, dann sähen wir allesamt ganz schön alt aus.

                      Den gleichen Maßstab sollte man auf Patente anwenden. Wenn ein Patent ausschließlich das konkrete Ergebnis einer teuren Forschung berührt und niemanden blockiert außer denen die dieses konkrete Ergebnis abgucken, gibt es kein Problem. Niemand hat sich je über Patente auf komplexe pharmazeutische Wirkstoffe aufgeregt weil man sowieso nicht durch Zufall darauf gestoßen wäre. Wenn aber der Fortschrittsbalken, XOR-Grafik, das lineare Skalieren von Zahlen, das Zwei-Achsen-Diagramm das wir alle aus der Schule kennen, Client-Server-Protokolle an sich, oder das gesamte Feld der Datenkompression patentiert wird dann geht uns das alle an weil dann niemand mehr programmieren kann ohne damit Patentinhaber zum Auslöschen seiner Existenz aufzufordern.

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                        Von pinky am Mi, 20. September 2006 um 14:57 #
                        >"Open Source" wird zwar gelegentlich als das selbe definiert oder intuitiv interpretiert, ist aber nur die Übersetzung von "Offener Quellcode".

                        In einem Forum wie pro-linux gehe ich davon aus, dass man "Open Source" als die Definition der OSI kennt.
                        Natürlich geben die reinen Wörter "open" und "source" nicht das her was die OSI definiert. Deswegen war ich auch nie ein Befürworter dieser Marketing-Kampagne und verwende weiterhin immer den Begriff "Freie Software". Trotzdem denke ich können wir an einem Platz wie diesem davon ausgehen, dass wenn man von "Open Source" spricht man "Open Source" ala OSI meint.

                        >Zum Einen macht die Website der FSF unmißverständlich klar daß sie es sehr wohl gutheißt mit Software Geld zu verdienen, sogar beliebig viel Geld. Ich kann z.B. meine Software unter die GPL stellen und für eine Kopie des Source Codes eine Million Dollar verlangen. Aber sobald jemand diese Kopie gekauft hat stehen ihm die oben genannten Rechte zu. Ich kann ihn also mit meiner SOftware nicht "vergiften" und sein Handeln einschränken.

                        Richtig! Freie Software verbietet keinerlei kommerzielle Aktivität. Ganz im Gegenteil sogar, wenn eine Lizenz kommerzielles Handeln verbietet, dann ist es keine Freie Software Lizenz. Das hat aber nichts mit proprietärer Software zu tun, proprietäre Software kann nämlich genau wie Freie Software kommerziell oder nicht kommerziell sein.
                        Zusammengefasst: Ja, RMS und die FSF stehen zu 100% hinter Freier Software (egal ob kommerziell oder nicht kommerziell, da beides zur Freien Software gehört). Das bedeutet aber nicht das RMS oder die FSF in irgendeiner Form hinter proprietärer Software stehen.

                        > Wenn ich für einen Kunden eine Software schreibe mit der er den Trocknungsprozeß seiner Autolacke besser steuern kann ist das für die Freiheit der restlichen Bevölkerung im digitalen Zeitalter unerheblich, warum sollte diese Software also nicht proprietär sein.

                        Freie Software bedeutet nicht, dass du die Software auf savannah entwickeln musst und jedem zum download anbieten musst.
                        Deine "Trockner-Software" sollte natürlich auch Freie Software sein, warum? Dein Kunde sollte die Kontrolle über seine Geräte und damit auch über seinen Trocknungsprozeß haben, er sollte wissen können was da genau passiert und er sollte in der Lage sein die Software anzupassen (bzw. anpassen zu lassen) wenn sich etwas an der Technik ändert.
                        Du kannst also diese Software für deinen Kunden entwickeln, du kannst dafür soviel Geld verlangen wie du willst und er bereit ist dafür zu zahlen, du musst die Software nicht im Internet verschenken aber du solltest deinem Kunden die Freiheit einräumen mit der von ihm erworbenen Software zu machen was er will.

                        >Den gleichen Maßstab sollte man auf Patente anwenden. Wenn ein Patent ausschließlich das konkrete Ergebnis einer teuren Forschung berührt und niemanden blockiert außer denen die dieses konkrete Ergebnis abgucken, gibt es kein Problem.

                        Solange diese Entwicklung eine Erfindung ist, OK. Software ist keine Erfindung, egal wie komplex sie sein mag.

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            Von Tony am Fr, 4. Mai 2012 um 16:37 #

            If you go to a backery and buy a cake, is it unethical if you don't get the recipe as well?
            If you buy a radio, is it unethical if you don't get the construction plans for it?
            If you buy some software, is it unethical if you don't get the source-code?
            If you buy a processor, is it unethical if you don't get the "hardware description language"-description of the processor?

            Stallman sees it as an ethical issue. Maby he is ultimately right. I simply don't know.
            He's right that sharing is a good thing.
            But is it really an ethical issue whether or not you get some recipe, construction plans or source-code??

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              Von Josef Donnington am Sa, 3. August 2013 um 12:36 #

              Tony wrote: "If you go to a backery and buy a cake, is it unethical if you don’t get the recipe as well?"

              The analogy between recipe and source code, in the way you present it, is flawed.

              Let me explain: the cake is the OUTPUT of the recipe. If a recipe is freedomrespecting (by allowing unrestricted use, modification, and distribution with out without modification), then this does not apply to the OUTPUT, i.e. the cake. Put another way: the cake (output) is not the corresponding source of the recipe-steps performed. (See http://hackerpublicradio.org/eps.php?id=1116 at tracktime 30:58)

              To fix the analogy. Here's an example of a violation of "freedomrespecting recipes":
              Assume a recipe-seller states: "all my recipes are freedomrespecting." You then decide to purchase from him a recipe-executor-black-box, and a number of recipes on USB-stick. At home you plug in the recipes-USB-stick into the recipe-executor-black-box and select "Grandma's ultraspecial chocolate cake". The executor-black-box removes some ingredients from the connected ingredients-containers (flour, sugar, chocolate, etc.). You cannot see what's going on inside, but after one-and-a-half hours... out comes a cake!
              So you tell yourself: well that's great, but I want to bake this cake with my own hands and change the steps slightly. You connect the recipes-USB-stick to your own computer, expecting to find the steps. But low and behold: you find that the "recipes" are only in a machine-readable binary format, that you cannot decipher them.
              This is a freedomrespecting recipe violation!!! If the recipes really were free, you would have received not only the binary format, but the steps of the recipe in human-readable english as well!

              Now lets say you have aquired a freedomrespecting recipe for a cake (and here I really mean a free recipe, in that it is not obfuscated or coded; but instead a description of steps). Lets say you have a bakery and sell a customer the cake (baked according to the recipe): do you have to give the customer the recipe?
              No, since the cake is the output. You are not selling the customer the steps to produce the cake.

              But now you might try and apply this to software and say: "But look here: the binary program is the output of the source code. So if you pass on the binary program, you don't have to pass on the souce code, right?"
              This would be a misunderstanding, since the program is NOT the output of the source code. Instead: the program is merely the output of a compiler. But the binary program is a direct transformation of the source code: The steps in the program, are still the steps in the source code. We say: the source code is the "CORRESPONDING SOURCE" of the program binary.
              Thus with free software, the software ... in all the forms it is distributed: binary, etc. needs to include the "corresponding source", that give one the freedom to modify it.


              Tony wrote: "If you buy a radio, is it unethical if you don’t get the construction plans for it?"
              This analogy between construction plans and souce code is also flawed.
              The construction plans can be free (freedomrespecting). But the construction plans are not the corresponding source of the radio: The radio does not perform the construction steps. The radio does not have a corresponding source, since it is the output of the construction steps.


              Tony wrote: "If you buy some software, is it unethical if you don’t get the source-code?"
              Depends on your view. You can certainly argue: yes. First off: the steps the program runs, are the steps that are described in the source code. Furthermore: if the program runs on a general purpose computer, then you could easily change it (lets say it is not software that is burned into a ROM for an applianc like a toaster.) Then it is only fitting that you should really be able to make use of this possibility (changing the program on your computer), and that requires a form of the program that is best suited to do that job: the corresponding souce.
              On the other hand: If you have proprietary software, then - even though you are running the software on a device that easily allows changes - the owner of the propriertary software has deliberately decided to make this difficult or illegal for you to do. Then only the owner controls the program, and you might be called a fool for using it.


              If you buy a processor, is it unethical if you don’t get the “hardware description language”-description (HDL) of the processor?

              Depends on your intent: do you want to analyze what the processor's logic is doing, and then have the possiblity to make changes to the processor and create your own (with the guarantee that your logic will be on the chip [and not some fab's back-door logic])?
              If you buy a processor created by a fab with modern photolithography, then you get a chip that you cannot change. In that case you don't need the HDL-description. BUT: if you buy the whole fab itself (oh: so you have those billions of dollars?!), then you have the possibility to make changes. In that case you'd be a fool, if you don't insist on getting all steps, and descriptions, etc. for making the processor chip, and being able to change it, for example if the chip happens to have a serious bug! If you cannot fix the chips hardware-bug, you'll probably be out of business very soon.

              If on the other hand you buy a FPGA (not so expensive: say 500 dollars or cheaper), and the processor is synthesized on that FPGA, then you can change the hardware-description (via the HDL) and load the changes onto the FPGA. In that case, you'd be a fool, if you don't get the freedomrespecting HDL-description (e.g. in Verilog or VHDL code), in order to actually do that.


              The free software definition (of Stallman), applies to the source code and to the binary program. The 2 (source and binary) are linked: the steps in the binary program are the steps in the source code: they are just a transformed version of the same thing. Except that one is easy to change (source code) and the other is incredibly difficult to change (binary program).
              The source code is the corresponding source of the binary program. Free software gives you the freedom to make changes (that you can realistically realize, since that's what you can do on general purpose computers), by providing you with the corresponding source.

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    Von pinky am Di, 19. September 2006 um 12:37 #
    >Patente werden nicht nicht demnächst abgeschafft...

    richtig, hier in Europa gibt es nämlich noch garnichts was man in diesem Zusammenhang abschaffen könnte...

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      Von nixname am Di, 19. September 2006 um 15:11 #
      Seit wann gibt es keine Patente in Europa? Und daß es keine SW-Patente geben würde - naja, auch eine Illusion. Man kann wohl derzeit noch relativ ungestraft gegen sie verstoßen, aber es ist - rein juristisch - ein Verstoß gegen ein Patent. Mag sein, daß man jedes dieser Patente anfechten kann - aber solange das keiner gemacht hat, gibt es diese Patente.
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        Von pinky am Di, 19. September 2006 um 15:25 #
        >Seit wann gibt es keine Patente in Europa?

        Seit wann geht es hier um Patente im allgemeinen? Hier geht es um Softwarepatente!

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    Von risc am Di, 19. September 2006 um 18:08 #
    Ich glaube, Du hast nicht viel von dem gelesen, was Stallman geschrieben hat. Und ich denke, daß Du noch nicht allzu viel Erfahrung in der Computer-Szene hast...

    Firmen wie IBM, Xerox, Microsoft oder Intel haben innerhalb weniger Jahre die Welt verändert. Es gab Zeiten, in denen Open-Source-Software ganz normal war. Nicht zuletzt Microsoft ist es zu verdanken, daß sich dieses Bild komplett gewandelt hat.

    Hier ein kurzer Abstecher in die Computervergangenheit...

    http://www.bernd-leitenberger.de/computer-geschichte-artikel.shtml

    Manchmal sehne ich mich nach meinem C= 64 zurück, das war eindeutig der sympatischte Computer, den ich jemals hatte (obwohl das BASIC von Microsoft war). :-)

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