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Mi, 2. Mai 2007, 10:38

Software::Distributionen::BSD::OpenBSD

OpenBSD 4.1

Das OpenBSD-Projekt hat Version 4.1 des freien BSD-Betriebssystems vorgestellt, die neue Features und zahlreiche Aktualisierungen mitbringt.

PuffyBaba

OpenBSD

PuffyBaba

OpenBSD gilt im allgemeinen als eines der sichersten Systeme, da das Basissystem gründlich auf mögliche Sicherheitslücken geprüft wurde und viele proaktive Sicherheitsmaßnahmen eingebaut wurden. Innerhalb von zehn Jahren gab es lediglich zwei Sicherheitslücken in der Standardinstallation, die von anderen Rechnern aus nutzbar war. Zusätzlich unterstützt OpenBSD auch Verschlüsselungs-Hardware in besonderem Maße.

OpenBSD besteht wie auch andere BSD-Derivate aus dem eigentlichen Kernel und Tools sowie einer tausenden von Programmen umfassenden Ports-Kollektion. Die Ports-Kollektion wird jedoch nicht im selben Maße einer Sicherheitsprüfung unterzogen wie OpenBSD selbst.

Die Änderungen gegenüber OpenBSD 4.0, das vor einem halben Jahr erschienen ist, füllen eine längere Datei. Die Hardware-Unterstützung wurde erheblich verbessert. Das System läuft auf einer weiteren Plattform, den als »landisk« zusammengefassten Applicances mit SH4-Prozessor. Die in Version 4.0 eingeführte Portierung auf UltraSPARC III wurde verbessert und entsprechende Rechner sollen nun mit voller Geschwindigkeit laufen. Dagegen wurde die Unterstützung für die »cats«-Plattform, ein selten benutztes Evaluierungs-Board für StrongARM 110, eingestellt. Neue Treiber wurden für zahlreiche Geräte entwickelt, bestehende wurden erweitert.

Bei den Tools wurde die GNU-Version von pkgconfig durch eine deutlich kleinere BSD-lizenzierte Variante ersetzt. Der neue Daemon »hoststated« soll Lastverteilung auf den Netzwerkebenen 3 und 7 ermöglichen. Die Programme bgplg und bgplgsh zur Beobachtung des Daemons OpenBGPD wurden hinzugefügt. Änderungen im Paketfilter pf führen unter anderem dazu, dass OpenBSD mehrere unabhängige Routing-Tabellen verwalten kann. OpenSSH wurde auf Version 4.6 aktualisiert. Die von OpenBSD initiierten Daemonen OpenBGPD, OpenOSPFD und OpenNTPD wurden erweitert und liegen jeweils in Version 4.1 vor.

Die Ports-Kollektion enthält über 4200 Anwendungen, von denen 4000 in compilierter Form auf den FTP-Servern zu finden sind. Ferner wurden viele Anwendungen auf den neuesten Stand gebracht. Darunter befinden sich OpenOffice.org, KDE 3.5.6, KOffice 1.6.2, mehr als 500 neue oder aktualisierte Perl-Module, NetBeans 5.5, Firefox 2.0.0.2 und PostgreSQL 8.2.3. X.org blieb allerdings bei Version 6.9.0, lediglich Patches wurden hinzugefügt. Konservativ zeigen sich die Entwickler auch mit Apache 1.3.29, OpenSSL 0.9.7j und GCC 2.95.3 und 3.3.5, die mit einigen Patches ausgestattet wurden.

Seit OpenBSD 3.0 wird traditionell zu jeder Version ein Song komponiert, aufgenommen und zum freien Download angeboten. Inzwischen werden die Songs auch meist von einem passenden Cartoon-Artwork begleitet. Der Song zu Version 4.1 »Puffy Baba and the 40 Vendors« ist eine Abrechnung mit dem Verhalten einiger Linux-Entwickler, Gerätetreiber anhand von Dokumentation zu entwickeln, die sie unter einer NDA enthalten haben. So steht ein freier Treiber zur Verfügung, der jedoch aufgrund mangelnder Dokumentation nicht auf andere freie Systeme portierbar ist. Diese von Greg Kroah-Hartman befürwortete Praxis wird allerdings auch von vielen Linux-Entwicklern abgelehnt, da sie nur zu Problemen bei der Wartung dieser Treiber führen kann.

OpenBSD kann in einem CD-Set mit Aufkleber für 50 EUR und Versandkosten online bestellt oder per FTP installiert werden. Die FTP-Mirrorserver bieten auch ISO-Images der Installations-CD an.

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