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Thema: OpenMoko kämpft gegen Softwarepatente

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Kommentare von Lesern spiegeln nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wider.
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Von grimsrud am Mo, 17. November 2008 um 12:25 #
... wäre es nicht sowieso sinnvoll, gerade bei OpenMoko auf dieses ganze Geraffel von Anfang an zu verzichten und stattdessen auf z.B. ogg usw. zu setzen, wenn es um einen Mediaplayer geht?
Ich habe kein Handy von Denen (leider... nachdem UIQ ja eingestampft wurde und mein SE P1i noch ungefähr zig Millionen Bugs hat, spüre ich gerade den Vorteil von Closed Source am eigenen Leib :-/), aber wenn ich mir mal eins kaufen sollte, wäre ich froh, wenn das ogg abspielen würde... möglichst ohne Gefummel usw.

Naja... vielleicht habe ich da auch einfach nur etwas nicht verstanden.
Hat hier eigentlich schon jemand ein Handy von OpenMoko? Rockt das schon? Hatte letztens noch gelesen, dass die Firmware vielleicht doch noch etwas abhängen muss, bevor es wirklich alltagstauglich wird.

Munter. Grimsrud

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    Von buffoon am Mo, 17. November 2008 um 12:37 #
    Ich bin im Besitz eines Freerunners und muss sagen dass man auf jedem Fall die Software von Openmoko noch nicht einfach drauf knallen kann und alles funktioniert wunderbar... Mit dem Kauf würde ich entweder noch warten (Auch auf das GTA03) oder einfach davon ausgehen dass man vorerst mehr oder weniger nur ein Spielzeug hat, da es noch nicht besonders stabil lauft.

    Man kann aber auch Qt Extended (ehemals Qtopia) drauf installieren. Dort funktioniert wenigstens das fundamentale (Telefonieren, SMS usw) ganz gut, aber es hat halt nicht unbedingt alle Features und erweiterbarkeit (verwendet im Gegensatz zu Openmoko kein X).

    Was mir fehlt ist einfach ein Mix aus beiden ohne all zu viel immer basteln zu müssen und da sind einige Bugs schon ein riesen Problem die schon länger rum schwirren (eine SIM geht bei mir wegen Bug #666 nicht zb)

    Der Freerunner ist meines Erachtens aber Hardware mäßig nicht schlecht. Besonders das Display macht einen guten Eindruck IMO

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      Von Kelvan am Mo, 17. November 2008 um 12:44 #
      Teste mal den neuen Milestone, ist der erste gute Milestone.
      Switche vl von Debian auf FSO.

      HW mäßig finde ich den Speaker toll, das GPS ist auch sehr genau. (Display ist sowieso genial)
      Die Beschl. scheinen auch recht genau zu sein, hab da aber keine Vergleichswerte.
      Hatte früher FDOM drauf aber das QT Zeug war so ugly und lahm.

      mfg,
      Kelvan

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      Von Anony Maus am Di, 18. November 2008 um 16:02 #
      Also ich habe mich noch einmal gegen den Freerunnner entschieden und mir ein Symbian Handy zugelegt. Aus dem einfachen Grund, weil der Freerunner immer noch nicht für die tägliche Nutzung geeignet ist.

      Die Hardware scheint im großen und ganzen OK, außer:

      - Es ist noch nicht wirklich nachgewiesen, dass die Hardware eine ausreichende Standby Zeit ermöglicht. OK vermutlich muss dafür wirklich nur die Software einmal ausgereift sein.

      - Dieser Glamo Grafik Chip ist ja etwas seltsam angebunden, so dass nach meinen Informationen Video abspielen von SD Karte nur sehr begrenzt möglich ist. Und vernünftige Treiber für den Glamo wird es vermutlich auch nicht geben. OK damit scheint ja dann GTA03 aufzuräumen da wird ja laut OpenMoko Wiki wohl auf den Glamo verzichtet und ein neuer Samsung ARM SOCC genutzt der auch Grafikbeschleunigung und auch OpenGL ES bietet. Der GTA03 könnte also von der Hardware wirklich ausgereift sein. Bei der Software habe ich da noch meine bedenken. Schön wäre es aber schon, wenn es für den GTA03 dann verschiedene Systeme gäbe, z.B. Android und auch Qt Extended. Am besten auch noch Symbian wenn es denn Open Source wird. Das wäre natürlich wirklich ein Argument für ein OpenMoko Phone, wenn man da wirklich die freie Wahl hätte. Mit der eigenen Software verzetteln sie sich allerdings meiner Meinung nach z.Z. etwas, da fehlt die Linie.

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    Von ... am Mo, 17. November 2008 um 12:37 #
    Es gibt soviele Softwarepatente, man kann vermutlich nichtmal mehr einen einfachen Texteditor schreiben, ohne eines zu verletzen...
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    Von kelvan am Mo, 17. November 2008 um 12:40 #
    Mit dem letzten Milestone ist FSO recht verwendbar.
    der mitgelieferte MediaPlayer ist aber buggy. (Und könnte mp3 abspielen)
    Ogg geht sowieso, verwende mplayer (händisch installiert) zum Musik spielen. (Der Speaker ist echt gut)
    Mein Ringtone ist eine ogg.
    Wenn das Orange Netz nicht so mieserabel wäre könnte ich auch perfekt telefonieren, dafür hab ich GPRS am Neo.
    GPS geht sau gut. Aukkulaufzeit ist brauchbar (habe 5 tage Standby geschafft).

    Dem FSO fehlt noch ein Kalendar (gibt zwar den QTopia Kalendar und den Openmoko/Kal. aber die sind nicht so super und nicht Enlightment), funktionierender MediaPlayer und vl ein umfangreicherer Taschenrechner wären noch gut.

    mfg,
    Kelvan

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Von nodoubt am Mo, 17. November 2008 um 13:13 #
Diese Schlacht zwischen OpenMoko und Patenttrollen macht mir große Sorgen im Hinblick auf das Debian-Projekt.

MP2- und MP3-Technologie ist Bestandteil des Main-Zweiges. Nur lame fehlt, so dass wenigstens mp3-Encoding unter Debian out-of-the-box nicht funktioniert.

Auf dem Hintergrund dieser Meldung fände ich es besser, wenn das Debian-Projekt in Main nur freie und patentfreie Technologien anbieten würde, um des eigenen Überlebens willen.
Die betroffenen Codecs könnte man ja allesamt nach debian-multimedia.org oder in ein neues "Packman"-ähnliches Repository verschieben.

Das überall auf der Welt legale Gstreamer-Fluendo-mp3 wird ja schließlich schon mitgeliefert, leider samt weiteren MP3, MP2-Decodern und MP2-Encodern (toolame und twolame in Etch).

In diesem Sinne könnte u.a. Debian dem Beispiel von OpenMoko folgen und die betroffenen MP2- und MP3-Technologien komplett aus Main entfernen.
Warum sollte das, was OpenMoko gerade von Patenttrollen angetan wird, nicht auch Debian und anderen Linux-Distributionen widerfahren können?

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    Von atze20 am Mo, 17. November 2008 um 14:47 #
    Hammerhart, was hier nachzulesen ist:
    http://www.sisvel.com/de/lizenzprogramme.asp
    Viel Spaß noch mit Linux und MP3! :-)
    Kombinationen wie Amarok oder Dragonplayer plus Xine mit integrierter MP3-Abspielfähigkeit scheiden da für Linux-Distributoren wohl zwingend aus.
    Beispiele:
    Debian Etch
    Ubuntu 8.10 (kein Witz!)
    Warum sollte Sisvel nicht einen Teil von Shuttleworths Millionen haben wollen?
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      Von Kelvan am Mo, 17. November 2008 um 15:07 #
      Wer hat jetzt eigentlich aller ein Patent auf den mp3-Schrott?
      Hat nicht das Frauenhofer Institut das Format entwickelt?

      mfg,
      Kelvan

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        Von atze20 am Mo, 17. November 2008 um 15:31 #
        Fraunhofer und Thomson halten einen MP3-Patentpool, aber auch Alcatel und Lucent (siehe Microsoft-Prozess).
        Also recht verworren das Ganze.
        Deshalb hält man MP3 in jeder Form am Besten aus einer Distribution heraus und lässt den Nutzer diese Fähigkeiten mehr oder weniger bequem "nachrüsten" (das GStreamer-Fluendo-MP3-Decoder-Plugin ist da anscheinend eine mögliche, weltweit legale Ausnahme).
        Fraunhofer und Thomson erlauben die rein private Nutzung aber ausdrücklich.
        Das eigentliche Problem haben also Firmen und u.a. Linux-Distributoren.
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    Von thomas001 am Mo, 17. November 2008 um 15:29 #
    kann man nicht nur personen auf patente verklagen die damit kohle machen? mal lasch gesagt...
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      Von nodoubt am Mo, 17. November 2008 um 15:36 #
      In Deutschland macht das Verklagen von Privatpersonen, die Patentverletzungen zu rein privaten Zwecken begehen, keinen Sinn, da es hier im deutschen Patentrecht einen Ausmahmetatbestand gibt, der reine Privatnutzer vor Patentklagen schützt.
      Eine Verteilung der betroffenen Software übers Internet zählt aber nicht mehr als "privat".
      In anderen Staaten ist das aber durchaus anders und vor allem rigider geregelt.
      Um aber an Lizenzgebühren zu kommen, verklagen die Patentinhaber logischerweise viel lieber Firmen. Linux-Distibutoren könnten da natürlich auch betroffen sein, etwa Canonical mit seinem Ubuntu 8.10.
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    Von r2d2xyz am Mo, 17. November 2008 um 16:26 #
    Übrigens läuft doch Debian auf OpenMoko, oder nicht?

    Hier findet man etwas sehr Interessantes:
    http://www.infoq.com/news/2008/11/OpenMoko-MPEG

    "OpenMoko phones did ship with MPEG decoders, though they didn't have end-user playback functionality."

    D.h.: Die MPEG-/MP2-/MP3-Dekoder wurden mitausgeliefert, obwohl keine entsprechende Abspielsoftware mitgeliefert wurde.

    Woher das kommt?
    Da ist wohl z.B. noch eine libmad-Bibliothek auf dem System übriggeblieben, die man nicht entfernt hatte. Wohl ein reines Versehen oder aber eine Folge unglücklich konstruierter Bibliotheksabhängigkeiten von Seiten Debians.
    Unter Debian übersieht man so etwas sehr leicht. Ein anderer Kandidat ist z.B. libtwolame.

    Für mein Dafürhalten ist diese Geschichte auch ein Schuss vor den Bug des Debian-Projekts und auch vor den Ubuntus.

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      Von r2d2xyz am Mo, 17. November 2008 um 16:51 #
      Korrektur:
      Debian kann auf OpenMoko laufen, ist aber anscheinend nicht das standardmäßig installierte OS.
      Vielmehr das hier:
      http://wiki.openmoko.org/wiki/Om_2008.8
      Das Problem scheint aber das Gleiche zu sein, wie eine Suche nach "libmad" hier ergibt:
      http://lists.openmoko.org/pipermail/commitlog/2008-August/005774.html
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Von Linux-Sozilismus am Mo, 17. November 2008 um 13:35 #
Tja die Kapitalistische Elite versucht ihre Pfründe mit allen Mitteln zu sichern !

Zum Beispiel indem sie Gesetze für Softwarepatente erlääst und Entwickler bedroht, was haben dem Sozialistische Projekte wie Linux entgegen zu setzen ???

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    Von nodoubt am Mo, 17. November 2008 um 13:46 #
    "was haben dem (...) Projekte wie Linux entgegen zu setzen ???"

    Im Multimediabereich: Verzicht auf z.B. in den USA patentierte Codecs (siehe Sidux).

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      Von zettberlin am Mo, 17. November 2008 um 18:00 #
      > Verzicht auf z.B. in den USA patentierte Codecs (siehe Sidux).

      Da ist das Stichwort: in den USA patentiert.

      Wann hört endlich der freundlichst grinsende vorauseilende Rückzug vor den Wegelagerern der Patentindustrie auf??

      Die Überschrift des Beitrags ist eine Irreführung erster Güte: "kämpft gegen?" Wohl kaum! Eher: "beugt sich...".

      Frei implementierte MPEG-Codecs sind in den meisten Ländern der Erde voll und ganz legal und sicher vor Klagen und wenn man solche Rechte nicht ausübt, sondern von vorherein aus Vorsicht verzichtet, verliert man sie beizeiten insgesamt.

      Etwas mehr Aggressivität bitte, UBUNTU, NOVELL, Mandriva etc.

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        Von nodoubt am Mo, 17. November 2008 um 18:14 #
        "Frei implementierte MPEG-Codecs sind in den meisten Ländern der Erde voll und ganz legal und sicher vor Klagen und wenn man solche Rechte nicht ausübt, sondern von vorherein aus Vorsicht verzichtet, verliert man sie beizeiten insgesamt."

        Mit Sisvel wird es jetzt wahrscheinlich möglich, dass diese Frage rechtsverbindlich in einem Prozess geklärt wird.
        Ich bin sehr dafür, dass sich OpenMoko richtig wehrt.

        Aber:
        Wenn Du ganz persönlich einen solchen juristischen Streit am Hals hättest, würdest Du nicht mehr so unerschrocken daherreden.
        Wenn OpenMoko verlieren sollte, droht der Tod des Projekts bzw. der Firma.
        Da wäre es doch besser gewesen, man hätte die Mpeg-/MP3-Dekoder gleich entfernt, vor allen Dingen, weil sie ja gar nicht von einer Abspielsoftware genutzt werden.

        OpenMoko scheint in Taiwan beheimatet zu sein. Da drohen Importstopp nach Europa und vor allen Dingen Lizenzzahlungen. OpenMoko wäre da nicht die erste Firma, der das passiert:
        Siehe u.a.
        http://www.channelpartner.de/consumerelectronics/ifa-2008/265543/

        Da ist also eine konkrete Bedrohung, anscheinend auch in Deutschland.

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        Von Chris Hildebrandt am Mo, 17. November 2008 um 18:41 #
        Ich finde es immer wieder interessant, dass diejenigen die persönlich keinerlei Risiko tragen immer am lautesten nach "kämpft dagegen, beugt Euch nicht" rufen.

        Als öffentlich verantwortliche und klagbare Person einer Distribution sieht man diese Dinge naturgemäß etwas anders. Nicht nur weil man selbst vielleicht nicht gerne auf Millionen verklagt werden will in Verfahren, bei denen man sich nicht mal die vorprozessualen Abwehrkosten leisten kann, sondern auch weil man als Verantwortlicher das Überlebensinteresse des Projekts mit allen seinen Beteiligten vorrangig sieht. Im übrigen hat man ab einer gewissen Projektgrösse Nutzer aus der ganzen Welt, deren Rechtssysteme man zu ihrem Schutz auch beachten muss, anstatt nur sein eigenes kleines Sprengelchen zu sehen.

        Gegen den Mißbrauch von Patenten kämpft man besser direkt in politischen Organisationen, die Lösung kann und muss eine politische sein.

        Greetings,
        Chris

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          Von nodoubt am Mo, 17. November 2008 um 19:43 #
          Eine unheimliche Tatsache gibt mir zu dneken:
          In Europa gibt es angeblich keine Softwarepatente, also dürfte es ja auch keines für MP3 geben.
          Trotzdem ist Sisvel in der Lage, den deutschen Zoll zu einer Zollfahndung auf der IFA ausrücken zu lassen (siehe obigen Link) und Geräte von MSI zu beschlagnahmen (MSI war übrigens im Recht).
          Ohne gesetzliche Grundlage gibt es keine Zollfahndung.
          Wenn man also z.B. MP3-abspielfähige DVD-Player durch den deutschen Zoll beschlagnahmen lassen kann, weil der Hersteller angeblich keine MP3-Lizenz erworben hat, dann ist das sehr wahrscheinlich auch mit OpenMoko-Handys möglich.
          Gilt also doch irgendein MP3-Patent in Europa und anscheinend auch in Deutschland?
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            Von atze20 am Mo, 17. November 2008 um 21:43 #
            Das ist doch ziemlich klar:
            Früher waren halt mp3-abspielfähige DVD-Player oder ganz einfach tragbare mp3-Player das Ziel. Jetzt versucht Sisvel die ganze "Prozedur" auf vorinstallierte "mp3-Software" z.B. von Handys oder Notebooks auszudehnen.
            Merkt Ihr was?
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            Von fuffy am Di, 18. November 2008 um 00:16 #
            In Europa gibt es angeblich keine Softwarepatente, also dürfte es ja auch keines für MP3 geben.
            Wer redet denn von Softwarepatenten? Es geht bei MP3 unter anderem um Psychoakustik (welche Information darf fehlen, ohne dass der Mensch dies mitbekommt, etc.)
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            Von ac am Di, 18. November 2008 um 00:31 #
            > In Europa gibt es angeblich keine Softwarepatente, also dürfte es ja auch keines für MP3 geben.

            Patentiert sind u.a. bestimmte Methoden Signale zu behandeln, so daß diese gut komprimierbar sind, der Rezepient sie dennoch als "vollwertig" akzeptiert. Daß dies nun "zufällig" in Software implementiert ist... ^^

            Ohne die vielen Patente, um die es hier geht und von denen einige vermutlich fragwürdig sind, auseinandernehmen zu wollen, halte ich durchaus für angebracht, daß aus dem Forschergeist resultierende Anwendungen die Leistung des ersteren nicht nur refinanzieren, sondern auch honorieren. Über die Höhe bzw. Geltungsdauer kann man gerne diskutieren, aber "MP3" als einfaches Softwarepatent abtun zu wollen, ist etwas billig.

            > Gilt also doch irgendein MP3-Patent in Europa und anscheinend auch in Deutschland?

            Es geht um einen ganzen Haufen Patente, die mehr oder weniger in allen wesentlichen Industrieländern bestehen - zumindest noch die nächsten 10 bis 15 Jahre.

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              Von nodoubt am Di, 18. November 2008 um 04:42 #
              Danke für Eure Hinweise.
              Also gelten doch einige MP3-Patente auch in Deutschland und Europa.
              Und das auch noch mit mehreren verschiedenen Firmen als Patenthaltern.
              Suse und RedHat haben in punkto MP3 also doch sehr vorausschauend gehandelt.
              So liefert OpenSuse ja ausser dem Gstreamer-Fluendo-MP3-Plugin nichts mit.

              Jede Linux-Distribution, die demzufolge MP3-abspielfähige Software wie mpg123, xmms, xine, usw. und Bibliotheken wie libmad ausliefert, ist somit theoretisch in Gefahr.
              Was nützt es denn, wenn z.B. libmad frei ist, man aber als Distributor im Zuge von patentrechtlichen Zwängen eine Lizenz u.a. von Sisvel braucht, um es vertreiben zu können.

              Siehe hierzu die Lizenz für libmad:
              http://www.rocksclusters.org/roll-documentation/viz/5.0/x633.html
              "(...) Finally, any free program is threatened constantly by software
              patents. We wish to avoid the danger that redistributors of a free
              program will individually obtain patent licenses, in effect making the
              program proprietary. To prevent this, we have made it clear that any
              patent must be licensed for everyone's free use or not licensed at all."

              Wie kann sich OpenMoko da überhaupt noch wehren?
              Was könnte etwa Debian tun, wenn z.B. Sisvel sich seiner annimmt?
              Was ist mit der voll funktionsfähigen libxine-Bibliothek im Main-Zweig von Ubuntu 8.10 (z.B. KDEs Dragonplayer spielt über xine mp3s out-of-the-box ab)?
              Das sieht alles aus wie ein Selbstmord auf Raten, wenn man solche MP3-libs und MP3-abspielfähigen Programme nicht aus den main-Zweigen der betroffenen Distros entfernt.

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              Von Müh am Di, 18. November 2008 um 08:18 #
              Das sind inzwischen weit weniger als 15 Jahre. Das letzte MP3 betreffende Patent dürfte so 2012 auslaufen.
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          Von zettberlin am Mo, 17. November 2008 um 20:06 #
          Ich finde es immer wieder interessant, dass diejenigen die persönlich keinerlei Risiko tragen immer am lautesten nach "kämpft dagegen, beugt Euch nicht" rufen.

          Mag sein, dass das Risiko für mich gering ist - na und? Ich hätte gern, dass das so bleibt und dass es auch andere in Zukunft so gut haben. Dazu scheint es mir eben sinnvoller, auch mal aggressiv vorzupreschen, statt sicherheitshalber schon mal vor irgendwelchen Angriffen zurückzuweichen.
          Einen (möglicherweise durchaus notwendgen) Rückzug als "Kampf" zu bezeichnen ist jedenfalls unsinnig.

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Von gotonull am Mi, 19. November 2008 um 15:53 #
Wer als Firma nicht auf solche Patentprobleme achtet, kann halt ganz schnell die Grundlagen seiner Existenz verlieren.
Andere Firmen behandeln diese Patentproblematik professioneller, da sie die notwendigen Entscheidungen treffen, bevor das Kind in den Brunnen gefallen ist.
Beispiel: Novell und RealPlayer in OpenSuse 11.1.
Novell verzichtet in OpenSuse 11.1 auf den RealPlayer, weil RealPlayer mittlerweile wma- und wmv9-Dateien abspielt.
Novell hat von Microsoft aber keine Erlaubnis, diese Codecs zu verbreiten und verzichtet deshalb auf den RealPlayer.
Vorsorge in Patentdingen ist für Firmen also unbedingte Pflicht.
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Von moin am Mo, 24. November 2008 um 14:54 #
Diese "MPEG audio decoder library"-Bibliothek libmad0, die für Sisvel unter Umständen einen Angriffspunkt für ihre Forderungen bzw. Klagen bieten könnte, ist ja auch z.B. auf Debian Etch vorhanden.
Sie hat dort eine recht zentrale Funktion.
Ich habe zur Zeit unter Debian Etch die KDE- und Gnome-Desktopumgebungen installiert.
Von libmad0 hängen sage und schreibe 223 (!) Pakete ab:
Deinstalliert man libmad0, wird dabei der KDE-Desktop völlig zerstört.
In meiner Gnome-Standardumgebung weist jedoch nur Gnomebaker diese libmad0-Abhängigkeit auf.
Insbesondere Gnome-Nutzer benötigen diese libmad0 zum mp3-Abspielen also überhaupt nicht:
Totem-Gstreamer etwa (u.a. mit dem weltweit legalen Gstreamer-Fluendo-mp3-Plugin) besitzt libmad0 als Abhängigkeit ebenfalls nicht.
IMHO benötigt Debian Etch diese libmad0 nicht wirklich.
Was für ein überflüssiges Risiko.
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