Die GPL wurde gerade so geschrieben, dass es egal ist, ob Microsoft sie mag oder nicht. Ob Microsoft der Code gehört, oder nicht. Ihre Einstellung zur Ideologie ist egal, wichtig ist nur ihr Interesse daran, Code zu nutzen, und zu vermehren. Daraus ergibt sich alles. Das ist genau der Punkt, der mich dann und wann an Stallmans Motiven zweifeln lässt. Auf der einen Seite diese hervorragende Lizenz, die genau das ermöglicht, was Du beschrieben hast. Auf der anderen Seite sein Verhalten gegenüber eindeutig freier Software "vom falschen Anbieter", wie zum Beispiel Mono, bzw. der Koexistenz der GPL mit anderen freien oder unfreien Lizenzen.
Ist das am Ende doch gar nicht in Ausgestaltung und Wortwahl sein Werk oder ist er einfach mit dem Alter weniger pragmatisch und stattdessen dogmatischer geworden?
Er war noch nie Pragmatiker, sondern immer universitär verankert. Übrigens auch finanziell. Das sollte man mal dazu sagen. Wenn er beispielsweise darüber spricht, wie und wofür Programmierer bezahlt werden sollten und wie und wofür nicht, redet er nicht von sich selbst ;-) Sein großes Verdienst ist, das Thema publik zu machen und die Wechselwirkungen sehr gründlich zu erforschen (ob und in welchem Maß man den Interpretationen und dargestellten Implikationen zustimmt, ist eine andere Sache). Aber wie so oft geht man dann lieber nur so in die ungefähre Richtung, in die der Prophet deutet. Nicht genau da hin. Das wäre dann doch etwas zu weit, zu entrückt, auf seine eigene Weise wieder schrecklich.
Das ist genau der Punkt, der mich dann und wann an Stallmans Motiven zweifeln lässt. Auf der einen Seite diese hervorragende Lizenz, die genau das ermöglicht, was Du beschrieben hast. Auf der anderen Seite sein Verhalten gegenüber eindeutig freier Software "vom falschen Anbieter", wie zum Beispiel Mono, bzw. der Koexistenz der GPL mit anderen freien oder unfreien Lizenzen.
Ist das am Ende doch gar nicht in Ausgestaltung und Wortwahl sein Werk oder ist er einfach mit dem Alter weniger pragmatisch und stattdessen dogmatischer geworden?
lg
Erik
Sein großes Verdienst ist, das Thema publik zu machen und die Wechselwirkungen sehr gründlich zu erforschen (ob und in welchem Maß man den Interpretationen und dargestellten Implikationen zustimmt, ist eine andere Sache). Aber wie so oft geht man dann lieber nur so in die ungefähre Richtung, in die der Prophet deutet. Nicht genau da hin. Das wäre dann doch etwas zu weit, zu entrückt, auf seine eigene Weise wieder schrecklich.