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Thema: Nur sieben Promille mit Linux

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Von frusty am Di, 29. Juni 2010 um 13:16 #

Vielleicht liegt's aber nicht nur an politischen Gründen oder Absprachen, dass Linux als Desktop-System beim Staat (und nicht nur da) nur schwer Fuß fasst.

Es gibt z.B. keinen brauchbaren freien Ersatz für wichtige Endanwender-Software wie MS-Office unter Linux.
Open Office ist meiner Ansicht nach keine ernstzunehmende Konkurrenz, weil derart gespickt mit teils jahrealten Bugs und Nachlässigkeiten, dass man sich schon fragt, ob das beabsichtigt ist. Einfache Briefchen schreiben, gut, aber komplexe Dokumente, womöglich noch mit Grafiken, werden schnell zum Fluch und sind auch alle naselang zerschossen. Auch das Importieren anderer Formate ist nicht unproblematisch, z.B. bei Word- oder PDF-Dateien. Ich kenne selbst mehrere Personen, für die schon hier Schluss ist.

Überhaupt sind leider viele der Programme unter Linux offenbar von Entwicklern, für Entwickler geschrieben worden, mit wenig Augenmerk auf simple und komfortable Bedienung oder gar auf gutes Design, ganz zu schweigen von der Liebe zum Detail. Oder sie sind dermaßen andersartig, dass die Umgewöhnung selbst bei viel gutem Willen schwer fällt. Beispiel XSane oder Gimp.

Die Ordnerhierarchie aus der Unix-Welt ist für den Durchschnitts-(Windows-)User ein Buch mit sieben Siegeln. Interessante Ansätze dies zu verbessern, wie bei GoboLinux, werden von den großen Distributionen völlig ignoriert.

Hardware ist auch nach wie vor ein Thema, das berücksichtigt werden muss. Zumal bei Kommunen und Behörden, die teils eine riesige Bandbreite an verschiedenartiger Hardware jeder Alterskategorie nutzen (Drucker, WLAN usw.).
Auch eventuell für Behörden geschriebene Spezialsoftware läuft ja nicht unbedingt so ohne weiteres unter Wine.
Und dann sind auch noch Schulungskosten für den Umgang mit neuen Systemen und Programmen einzurechnen, und Linux-kundige Dozenten sind vielleicht auch nicht gar so weit verbreitet und daher teuer.

Zwar geht es in letzter Zeit ganz gut voran, was freie Treiber angeht (z.B. Grafik) - z.B. für Echtzeit-3D-Anwendungen - und oft läuft als Desktop-System Linux schon jetzt Out-Of-The-Box besser als etwa XP. Aber die Entwicklung dauert noch und hinkt der unter Windows leider viel zu oft hinterher. Ich bin selbst seit mehreren Jahren Linux-User (Windows-Umsteiger) und denke mir da halt so, auch aus Erfahrung, meinen Teil.

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