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So, 20. Februar 2011, 14:32

Gesellschaft::Politik/Recht

Umweltministerium von Estland spart kräftig mit OpenOffice.org

Das Umweltministerium von Estland musste in den letzten zehn Jahren nur 640.000 Euro für Office-Software ausgeben, berichtet der Leiter der IT-Abteilung der Behörde. Sämtliche Ausgaben wurden in Schulungen der Mitarbeiter investiert.

Vor über zehn Jahren führte das Ministerium OpenOffice.org als Office-Suite ein. Dank der freien Software musste fortan kein Cent mehr für Lizenzgebühren ausgegeben wurden, lediglich in Schulungen wurden 64.000 Euro pro Jahr investiert. Das Ministerium betreibt landesweit PC-Arbeitsplätze für 1600 Mitarbeiter. Für proprietäre Office-Software plus die nötigen Schulungen wären im gleichen Zeitraum Ausgaben von 1,4 bis 2,8 Mio. Euro angefallen. Das Ministerium kann diesen Vergleich ziehen, weil es freie und proprietäre Software eine Zeitlang parallel benutzte. Die 2001 begonnene Migration auf OpenOffice.org dauerte drei Jahre.

Die Kosten für den Einsatz von freier Software lagen also je nach Art der Rechnung, bei knapp 25 bis höchstens 50% von vergleichbarer proprietärer Software. Der Preis war dabei aber nicht der einzige Vorteil. Der Einsatz der Software konnte auch interne Probleme mit dem Austausch von Dokumenten beheben. Es gibt aber weiter Probleme, wenn Dokumente mit anderen Behörden ausgetauscht werden müssen, räumt der IT-Leiter Meelis Merilo ein.

Ein weiterer wesentlicher Punkt war, dass die Behörde Dokumente für fünfzehn Jahre oder mehr erhalten muss. Dafür kam nur ein offenes und standardisiertes Format in Frage, das von allen Software-Anbietern, die dazu gewillt sind, gleichermaßen unterstützt werden kann. Eine Abhängigkeit von einem proprietären Format eines Anbieters ist für Estland nicht mehr akzeptabel. Dementsprechend ist es bereits vorgeschrieben, für Textdokumente ODF und PDF und für Web-Inhalte XML, HTML, PNG und SVG zu verwenden.

Durch die Nutzung von freier Software kann Estland zudem lokale Unternehmen beauftragen und somit unterstützen. Dadurch entsteht ein herstellerunabhängiges IT-Ökosystem, das nach Ansicht von Meelis Merilo die Qualität und Interoperabilität erhöht.

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