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Mo, 19. März 2012, 15:31

Software::Mobilgeräte

Mozilla will H.264 auf Mobilgeräten unterstützen

Mozilla hat nach eigener Einschätzung den Kampf für WebM und gegen H.264 als primäres Videoformat im Web verloren. Da sich die Mobilversionen des Browsers nicht auf Flash stützen können, will Mozilla H.264 über die Hardware-Dekodierung unterstützen.

Nachdem Google die Firma On2 gekauft und deren Video-Codec als WebM freigegeben hatte, unterstützte Mozilla Bestrebungen, WebM auch zum bevorzugten Format für HTML5-Video zu machen. Doch bei der HTML5-Standardisierung gab es diesbezüglich keine Einigung. Wie nun Brendan Eich von Mozilla feststellt, hat H.264 im Web und im Mobilbereich den Kampf gewonnen. Bei letzterem gilt H.264 als Standardformat, und im Web sind immer noch deutlich mehr Videos im H.264-Format zu finden als in anderen. Selbst Google hat nicht einmal die Hälfte der Youtube-Videos auf WebM umgestellt, und Eich bezweifelt, dass es noch mehr werden. Denn alle Videos, in die Werbung eingebaut wurde, sind H.264. Ob dies technische Gründe hat, geht aus dem Blog nicht hervor.

Mozilla wird auch weiter keine H.264-Implementierung in Firefox und seine anderen Produkte einbinden, denn das könnte dazu führen, dass Lizenzgebühren für die Patente zu zahlen wären, was Mozilla strikt ablehnt. Auf dem Desktop steht der Flash-Player als Workaround zur Verfügung - und wenn dieser auch künftig nicht mehr als Download für Linux bereitsteht, so wird Google in Chrome eine Integration des Flash-Players haben, die auch von Mozilla genutzt werden kann.

Auf Mobilgeräten ist die Situation für Mozilla ganz anders. Dem Mobilsektor misst Mozilla für die Zukunft höchsten Wert bei. Dort wird H.264 aber üblicherweise von der Hardware dekodiert, so dass die H.264-Lizenzen bereits vom Hardwarehersteller bezahlt sind. Der Browser muss dann nur noch die Hardware ansteuern.

Die Konsequenz ist, dass Mozilla auf diesem Weg H.264 unterstützen wird. Es ist für Mozilla gar nicht anders möglich, wenn man den Benutzern eine Umgebung anbieten will, die Web-Videos problemlos abspielen kann. Ohne diese Funktionalität wäre Mozilla nicht konkurrenzfähig. Mozilla wird sich aber auch weiterhin für ein offenes Web ohne Patenthürden einsetzen. Die nächste Schlacht, die zu schlagen ist, ist es, WebRTC frei nutzbar zu halten. Die gleiche Aussage macht die Mozilla-Vorsitzende Mitchell Baker in ihrer Ankündigung der Richtungsänderung.

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