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Thema: Gnome-Gründer kehrt Linux den Rücken

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Von Frank Frank am Mi, 6. März 2013 um 18:53 #

Die meisten wissen gar nicht mehr, dass de Icaza ganz zu Beginn ziemlich viel zum Linux-Kernel beigetragen hat. Er war unter anderem am initialen Code für Software-RAIDs, an der Portierung auf SPARC und MIPS beteiligt und bei XFree86 aktiv. Auf diese Weise ist er auch an ein Vorstellungsgespräch bei Microsoft gekommen: Er sollte den IE auf SPARC portieren. Irgendwas muss bei diesem Interview passiert sein, denn ab diesem Datum stellte er sich grundsätzlich nur noch auf die offensichtlich falsche Seite der Geschichte. Man muss fast spekulieren, dass er tatsächlich von Microsoft gekauft wurde, denn ab 1997 war de Icaza wirklich das sprichwörtliche U-Boot, das der freie Desktop nicht gebrauchen konnte. Die sinnlose Arbeit an zwei konkurrierenden Desktop Environments und kompletten Tookits, einzig wegen einer kurz darauf hinfällig gewordenen Linzenzfrage rund um Qt begonnen, hat über mehr als ein Jahrzehnt nur Probleme verursacht, Entwicklerressourcen gebunden und Nutzer verschreckt. De Icaza hat mit seiner ganzen Mono-Nummer ständig schlechte Presse verursacht und Microsoft über Jahre ein Argument gegeben, .NET zu Unrecht als plattformunabhängig zu bewerben. Dabei ist bis heute nicht geklärt, welche Patentprobleme sich eine Distribution ins Haus holt wenn sie Mono ausliefert.

De Icaza war spätestens seit anno 2000 kein Verfechter der freien Szene, und nun gibt er es ja offen zu: Er hat vorneheraus so getan, als wolle er den freien Desktop voranbringen, aber hintenrum hat er die Leute zu Apple geschickt. So jemand darf sich nicht als Verfechter einer Sache bezeichnen. Wer wenn nicht er selbst hat denn die Probleme mit verursacht, und wer wenn nicht er selbst hätte die Macht gehabt, vieles davon einfach zu lösen? Immerhin hat er immer wieder Firmen betrieben welche an GNOME entwickelt haben und damit hatte er sehr wohl genug Gewicht, die Dinge in die richtigen Bahnen zu lenken. Getan hat er es nicht. Das muss er sich ankreiden lassen.

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    Von HH am Mi, 6. März 2013 um 20:06 #

    Angeblich haben es immer alle gewusst, dass er ein U-Boot war. Trotzdem gab es so viele Lemminge, die seinen schwachsinnigen Vorschlägen gefolgt sind. Da finde ich diese Follower noch um einiges schlimmer, als diesen Schwachmaten. Am Ende sind es nämlich immer die Unterstützer, die uns in die Scheiße reiten, auch Hitler hat den Krieg ja nicht selber geführt.

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      Von Frank Frank am Mi, 6. März 2013 um 22:10 #

      Ich weiß gar nicht, ob es so viele Lemminge gab. Vielleicht war auch nur die Arbeit, die de Icaza geleistet hat, im Verhältnis zu den anderen Entwicklern so groß, dass de Icaza und seine wenigen Mitstreiter einfach die Richtung vorgeben konnten, ohne dass groß jemand widersprochen hätte. GNOME hatte ja zwischendurch mal einen deutlichen Mangel an Entwicklern, GTK3 hat ja nur einen Bruchteil der Features erhalten, die mal geplant waren, und GNOME3 hat auch ewig gedauert. Da konnte man bestimmt zeitweise einfach alles diktieren, wenn man drei Leute in Vollzeit stellen konnte. Anders kann ich mir nicht erklären, wie die Mono-Anwendungen in GNOME aufgenommen werden konnten. Mittlerweile hat man die ja glücklicherweise alle ersetzt.

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