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Plasma 5.3 veröffentlicht
Das KDE-Team hat Plasma, den Desktop von KDE, in Version 5.3 veröffentlicht. Die wesentlichen Verbesserungen gegenüber Plasma 5.2 liegen in der Energieverwaltung, der Bluetooth-Unterstützung und in vielen Details der Handhabung.
KDE
Desktop von Plasma 5.3
Plasma ist der Desktop des KDE-Projekts. Die aktuelle Version 5.x der Desktop-Umgebung wird jetzt allmählich von den ersten Distributionen als Voreinstellung ausgeliefert und im Lauf des Jahres weitere Verbreitung finden. Bei den Anwendungen dagegen wird es noch auf absehbare Zeit eine Mischung aus KDE 4-Anwendungen und solchen geben, die bereits auf KDE Frameworks 5 portiert sind. Der Übergang kann
nach Einschätzung des KDE-Projektes mindestens ein bis zwei Jahre dauern. Wie es mit Programmen aussieht, die extern entwickelt werden, ist noch nicht einzuschätzen.
Plasma 5.3 enthält viele der Ergebnisse des
Plasma Sprints vom Februar. Die Energieverwaltung, ein wichtiger Punkt des Treffens, wurde stark verbessert. So lassen sich die Einstellungen für verschiedene Aktivitäten unterschiedlich setzen. Laptops werden nicht mehr in den Schlafmodus versetzt, wenn man sie schließt, aber einen externen Monitor angeschlossen hat. Dieser sogenannte Kino-Modus kann aber auch ausgeschaltet werden. Alles, was die Energieverwaltung ausschaltet, verhindert jetzt auch, dass die Bildschirmsperre aktiv wird. Änderungen der Bildschirmhelligkeit werden animiert. KInfoCenter zeigt nun unter anderem auch erweiterte Informationen zum Energiebedarf an. Diese können genutzt werden, um die Systemeinstellungen oder die Software selbst zu optimieren. Außerdem zeigt die Akku-Überwachung an, welche Anwendungen gegebenenfalls des Aktivieren des Energiesparmodus verhindern.
Die Bluetooth-Unterstützung wurde mit einem neuen Applet erweitert. Bluedevil wurde auf die neue KDE-Bibliothek BluezQt portiert. Bluetooth lässt sich nun sperren und entsperren, und verbundene Geräte, deren Dateien man ansehen kann, werden als Ort im Dateidialog angezeigt.
Neu ist auch ein Konfigurationsmodul für Touchpads. Verbesserungen bei den Plasma-Erweiterungen (Widgets) sind Barcode-Unterstützung im Zwischenablagen-Applet und die Unterscheidung der zuletzt genutzten Anwendungen und Dokumente nach Aktivitäten. Das Comics-Widget und die System-Monitor-Plasmoids aus KDE 4 wurden reanimiert.
Zusätzlich wurde noch eine neue Konfigurationsoption namens Tweaks in Plasma geschaffen. Sie ermöglicht es, die Box für die Desktop-Einstellungen zu aktivieren oder deaktivieren und einen neuen »Drücken und Halten«-Modus zur Verwaltung der Widgets zu aktivieren. In diesem Modus können Widgets verschoben werden, indem man mit der Maus in das Widget klickt und es dann zieht.
Die Plasma-Oberfläche besitzt nun die Fähigkeit, direkt in einen Media Center-Modus zu starten, der als Technologie-Vorschau anzusehen ist. Auch die Wayland-Unterstützung wurde verbessert und soll bis Plasma 5.4 vollständig sein. Der Window-Manager KWin läuft bereits unter Wayland und kann den XWayland-Server für X11-Anwendungen starten. Auch das ist allerdings erst als Technologie-Vorschau zu sehen.
Die vollständige Liste der Änderungen kann man dem Änderungslog entnehmen. Plasma 5.3 kann ab sofort vom Server des Projektes heruntergeladen werden und benötigt unter anderem KDE Frameworks in der derzeit neuesten Version 5.9. Zum einfacheren Testen stehen Live-Images bereit.