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Do, 26. November 2015, 11:55

Gemeinschaft::Organisationen

Software Freedom Conservancy startet Spendenkampagne

Die Software Freedom Conservancy benötigt mindestens 750 Unterstützer, um den Betrieb aufrecht erhalten zu können, und idealerweise über 2500, um auch die Verfahren gegen GPL-Verletzungen fortsetzen zu können.

Software Freedom Conservancy

Die Software Freedom Conservancy wurde 2006 in den USA gegründet, um freien Softwareprojekten kostenlose Finanz- und Verwaltungsdienste bereitzustellen. Freie Projekte können Mitglied der Organisation werden und erhalten damit die Möglichkeit, alle Verwaltungsaufgaben an die SFC abzutreten. Die SFC versucht, für das Projekt den Status einer nicht gewinnorientierten Organisation zu erreichen, so dass Spenden an das Projekt steuerlich absetzbar sind. Sie verwaltet die Finanzen des Projektes und auf Wunsch auch Vermögens- und Sachwerte. Sie führt für jedes Projekt ein eigenes Konto.

Optional kann das Projekt die Verwaltung von Markenrechten und Copyrights an die SFC übertragen. Die SFC verwaltet diese für die Projekte. Damit kann auch das Projekt als Ganzes anstelle der einzelnen Entwickler als Inhaber des Copyrights auftreten. Diese Vereinheitlichung des Copyrights kann für ein Projekt wünschenswert sein. Ein weiterer Vorteil für Entwickler ist, dass sie vor persönlicher Haftung für ihre Projekte geschützt sind. In der Summe wird das Projekt damit zu einer echten Organisation, ohne dass die Entwickler Arbeit damit haben.

Gegründet wurde die Organisation vom Software Freedom Law Center (SFLC). Die Finanzierung erfolgte bisher weitgehend durch Unternehmensspenden. Doch in Zeiten, in denen Unternehmen in dreister Weise die GPL verletzen, so dass nur noch gerichtliches Vorgehen gegen sie bleibt, wird das Spendenaufkommen aus Sicht der Conservancy unsicher. Daher will sie mehr auf die Unterstützung durch individuelle Spender setzen.

Um die Conservancy zu unterstützen, sollte man mindestens 120 US-Dollar einmalig oder 10 Dollar monatlich beitragen. Die Organisation rechnet damit, dass sie mindestens 750 Unterstützer benötigt, um den Betrieb aufrecht erhalten zu können, und mindestens 2500, um auch die Verfahren gegen GPL-Verletzungen fortsetzen zu können. Falls diese Zahlen nicht erreicht werden, muss die Organisation möglicherweise einen oder mehrere der drei in Vollzeit arbeitenden Mitarbeiter entlassen und die Verfolgung der GPL-Verletzungen ruhen lassen.

Ein Großteil der GPL-Verletzungen wird allerdings nicht vor Gericht verfolgt, sondern kann bereits in Gesprächen mit den jeweiligen Unternehmen gelöst werden. Andere Aktivitäten der Conservancy in diesem Jahr umfassten den Start des Debian Copyright Aggregation-Projekts, Durchsetzung einer Ausnahme des umstrittenen DMCA-Gesetzes, um die Verschlüsselung in Smart-TVs zu umgehen, Bezahlung von freien Mitarbeitern für spezifische Arbeiten an 172 freien Projekten, Unterstützung von Entwicklern von freien Projekten bei Reisekosten, Abgabe von Kommentaren zu Regulierungen und Gesetzentwürfen, die Auswirkungen auf freie Software haben können, und Unterstützung von Mitgliedsprojekten bei der Organisation von Konferenzen. Vier neue Projekte wurden Mitglied der Conservancy: Qemu, Bro, Godot und Outreachy.

Einzelheiten zu der Spendenkampagne findet man auf der Kampagnenseite der Software Freedom Conservancy.

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