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Thema: Bruce Perens warnt Kunden von Grsecurity

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Kommentare von Lesern spiegeln nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wider.
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Von zxy am Mo, 3. Juli 2017 um 18:05 #

"Meiner Meinung nach ist es schwierig mit Linux Geld zu verdienen."

Man braucht nur auf Android, Suse, Red Hat und selbst Canonical im Cloudbereich zu verweisen, damit sich Dein Argument in Luft auflöst. Android ist deshalb ein sehr instruktives Beispiel, weil den Marktführer bei den Smartphone-Betriebssystemen jeder kennt und hier der GPL V2-Kernel inmitten eines weitgehend unfreien Android-Userlandes auch in unternehmerischen, erzkapitalistischen Sinne sehr erfolgreich arbeitet.

Ein weiteres Gegenargument sind die zahlreichen formell freien Kernelmodule u.a. von Nvidia, die zum Einklinken unfreier Treiber in den Linuxkernel benutzt werden.

Kamen da jemals Klagen? Nicht von maßgeblichen Kernel-Hackern. Gerade Torvalds hat - offenbar mit Blick auf das Linuxkernel-Ökosystem - ja den Switch zur GPL V3-Lizenz verweigert.

Vielleicht hat ja GRSecurity gar kein tragfähiges Geschäftsmodell, das wird die Zukunft erweisen. Wenn der Erfolg dieser Firma daran hängen sollte, dass die Sourcen Ihrer Patches nicht weitergegeben werden dürfen, dann werden sie IMO keinen Erfolg haben können.

Man hat ja die Wahl, auch als Firma, die sog. Opensource-Software zum eigenen Vorteil benutzen, danach aber nichts zurückgeben möchte und Ihre Codezusätze nur noch unfrei verteilen bzw. verkaufen möchte: Einfach z.B. den FreeBSD-Kernel nehmen, der steht nicht unter der GPL.

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    Von Robmaster am Mo, 3. Juli 2017 um 19:11 #

    "eines weitgehend unfreien Android-Userlandes" Das ist flasch. Android ist OpenSource nur der AppStore nicht. Siehe Android Open Source Project (AOSP). Sonst gäber es kein Lineage und co.

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    • 1
      Von zxy am Mo, 3. Juli 2017 um 19:49 #

      Und mit AppStores verdient man u.a. das Geld.
      Du lenkst aber leider ab, siehe Dein Ursprungsposting und Deine dortige Hauptaussage.

      Das Hauptargument ist, dass der Linux-Kernel eben das Geldverdienen mit nicht vom Kernel abgeleiteten Software-Projekten, die nicht unter der GPL V2 stehen, nicht behindert. Den Linux-Kernel und seine GPLV2-Lizenz interessieren dabei die Lizenzen des Android-Userland von Google, Samsung und wie sie alle heißen genau eines: nämlich gar nicht.

      Das Gleiche gilt auch für das GNU/Linux-Userland: Auch hier kann man problemlos unfreie Software anbieten und sein Geld damit verdienen, wenn man es denn schafft. Das schafft man natürlich nur dann, wenn diese unfreie Software besser ist als die freie, die aber offenbar schon eine sehr hohe Qualitätsschwelle erzeugt. Man denke nur einmal an ganz gute Software wie diejenige von NeroLinux, hier klappte das Geldverdienen unter Linux nicht, da es zumindest gleichwertige, freie Alternativen gab und gibt.

      Bei Projekten, die vom Linux-Kernel abgeleitet sind, verdient man hingegen sein Geld mit dem Wissensvorsprung in der Entwicklung, der damit entwickelten freien Software, deren Integration z.B. in sehr lang unterstützte Enterprise-Distributionen, was einen in die Lage versetzt, eben guten und nachgefragten Support für diese freien Softwareprodukte anzubieten. Hier verkauft keiner Linux-Software unter Missachtung der GPL-Lizenzen und auch anderer Lizenzen von dabei benutzten Softwareprojekten. Der Hauptschwerpunkt liegt ohnehin auf dem verkauften Support.

      Zudem schützt die GPL V2 auch die eigene Entwickler- und Firmenarbeit in Gestalt freier Kernelsoftware vor bloßen Nachahmern ohne eigene Schöpferkraft. Der Linuxkernel ist nun einmal das Hauptfeature jeder Linuxdistribution.

      Suse und Red Hat sind letztlich die leuchtenden Beispiele dafür, dass man mit dem Linuxkernel ausgezeichnet Geldverdienen kann. Wer es nicht schafft, ist somit selbst Schuld.

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    Von Michael Stehmann am Di, 4. Juli 2017 um 12:50 #

    "Gerade Torvalds hat ... ja den Switch zur GPL V3-Lizenz verweigert."

    Er konnte gar nichts verweigern, denn er konnte nicht "switchen".

    Dazu hätten nämlich alle aktuellen und sehr viele ehemalige Kernelentwickler einhellig zustimmen müssen. Und alle notwendigen Zustimmungen einzuholen, war schon damals schlicht ein Ding der Unmöglichkeit.

    Alternativ hätten weite Teile des Kernels neu entwickelt werden müssen.

    Daher erinnert mich die seinerzeitige Kritik an der GPLv3 aus diesen Kreisen an den Fuchs, der die Trauben zu sauer fand.

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